Wie schon geschrieben wird mein nächstes Modell mal wieder ein Mercedes Vierachser
Es handelt sich um eine Mercedes 3544S 8x4/4 Schwerlastzugmaschine, die von NAW in der Schweiz gebaut wurde. Mir sind von diesem Typ nur etwa 15 Exemplare bekannt, eines davon lief ab ca. 1988 bei der Firma Hegmann Transit im Nordrhein-Westfälischen Sonsbeck.
sind einige Bilder davon zu sehen, ich darf sie mit freundlicher Genehmigung von Hr. Heix hier zeigen
Zum Modell, vor etwa 30 Jahren hatte ich schon mal einen 3544S gebaut, als Basis diente der Italeri NG Bausatz. Ohne konkretes Vorbild und noch ohne Internet habe ich damals den Umbau naja... mehr schlecht als recht gebaut.
Das Model verschwand irgendwann in der Bastelkiste, das Fahrerhaus für ein anderes Projekt verwendet. Neulich fiel mir das Fahrgestell wieder in die Hände, eigentlich zu schade um zu verstauben.
Also alle Teile zusammengesucht, ein weiteres komplettes Fahrerhaus fand sich auch noch, es musste nur entlackt werden.
Als erstes wurde alles zerlegt, weil einige Teile auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden sollen.
Weil der Radstand für das Vorbild zu lang war, wurde der Rahmen auseinander gesägt und entsprechend den 1850mm im Original auf 77mm verkürzt...
...und wieder verklebt
Da bei diesem Typ Außenplaneten-Achsen verbaut waren, flogen die Bausatz-Achsen raus und wurden durch Teile aus meinen bekannten Gießformen ersetzt.
ach ja, der Hegmann. Den hatte ich schon gar nicht mehr auf dem Schirm. War schon am rätseln, welchen 4-achser du meinst @ Martin: ich fürchte, Jochen ist da etwas schneller als Karsten
Gruß Oliver
Gute Vorsätze für dieses Jahr hab ich keine. Die vom letzten Jahr sind noch unangetastet
Martin, ja der wäre mit einem passenden Tieflader perfekt für Karsten´s Menck... ob ich schneller damit fertig werde
Thomas, vom Mercedes NG 3544S sind mir tatsächlich nur wenige Exemplare bekannt, damals wurden wesentlich mehr vom NG 3850AS 6x6 gebaut, übrigens auch bei NAW in der Schweiz. Erst von den Nachfolgern SK 3548, 3550 und 3553 gingen die Stückzahlen in die Höhe...
Zum Modell, ich habe mir die Lenkung der beiden Vorderachsen vorgenommen, sie wurde nach Bildern nachgebaut und ist leider nicht funktionstüchtig.
Die Resin-Hinterachsen wurden verklebt und mit Stoßdämpfern usw. komplettiert, ebenso die Luftkessel zwischen den Vorderachsen und am Heck
Jetzt muss noch der Luftfilter und seine Halterung geändert werde, dann ist das Fahrgestell fast fertig...
440 PS für den Schwerlastschlepper sind auch nicht gerade viel, dass es ein Kassen Schlager wird, daher sind es wohl nur so wenige. Ich dachte eher es ist wegen dem Radstand, weil so enge abstände sind doch auch eher selten.
Man darf ja auch nicht vergessen, daß damals die Konkurrenz in Form von MAN mit ihrem V10 im Schwerlastbereich ziemlich stark war. Es gab da wohl so ein Agreement, daß Daimler keinen V10 ud MAN keinen V8 verbaute. Dazu kamen noch Scania und Volvo. Und in puncto Komfort konnte Daimler damals nicht mithalten. Das waren reine "Unternehmer- Autos", bei deren Konstruktion der Fahrer keine Rolle spielte. Ein weiches Schaumstoffkissen und Ohrenstöpsel waren beim NG ein Muß! Das hat sich tatsächlich erst beim Actros MP3 geändert und ist beim aktuellen Actros sogar vorbildlich. Kein Wunder also, daß von dem "44er" nur so wenige verkauft wurden.
Man darf ja auch nicht vergessen, daß damals die Konkurrenz in Form von MAN mit ihrem V10 im Schwerlastbereich ziemlich stark war. Es gab da wohl so ein Agreement, daß Daimler keinen V10 ud MAN keinen V8 verbaute. Dazu kamen noch Scania und Volvo. Und in puncto Komfort konnte Daimler damals nicht mithalten. Das waren reine "Unternehmer- Autos", bei deren Konstruktion der Fahrer keine Rolle spielte. Ein weiches Schaumstoffkissen und Ohrenstöpsel waren beim NG ein Muß! Das hat sich tatsächlich erst beim Actros MP3 geändert und ist beim aktuellen Actros sogar vorbildlich. Kein Wunder also, daß von dem "44er" nur so wenige verkauft wurden.
Gruß,
Martin
Das was du da über Daimler und besonders den aktuellen Actros schreibst ist aber wie vieles andere auch, Geschmacksache..... Wenn ich einen Tag mit einem von unseren neuen A(c)trosen fahren muss, ist nicht sicher, ob ich am nächsten Tag mit den dann eingefangenen Kreuzschmerzen noch zur Arbeit komme.
Gabs da in den frühen 70ern nicht mal einen Motor, der gemeinsam von MAN und Daimler entwickelt wurde???
Was die Leistung der Schwerlastzugmaschine angeht, sind wir nur verwöhnt. Als der SK rauskam, war der 35er schon eine Ansage. Da waren dann 440PS für eine Schwerlastzugmaschine sicher für so manchen Transport durchaus ausreichend.
Mir stellt sich noch die Frage, ob das Vorbild so von Daimler ab Werk geliefert wurde oder ob die zweite Achse nachträglich verbaut wurde??
Zum Modell kann ich nur sagen...gefällt mir was ich da sehe und ich denke das meine F90 Schwerlastzugmaschine irgendwann mal überarbeitet werden muss..
Ja, es gab bei MAN und Daimler etliche Kompnenten (Motorenteile, Achsen usw.) die gleich waren, weil die Bundeswehr das so wollte. Die Austauschbarkeit der Teile sollte im Ernstfall die Beschaffungslogistik und Lagerhaltung vereinfachen. Was aber genau da alles identisch war, weiß ich auch nicht. Man könnte das anhand identischer Versorgungsnummern ausfindig machen, aber wer hat schon die ganzen TDV's im Regal liegen
Als nächstes kamen die Halter für die Auspufftöpfe an die Reihe, zuerst wurde 0,5mm Sheet zugeschnitten und zu U-Förmigen Haltern gebogen und an den Grundrahmen geklebt
Die Wärmeschutzbleche wurden ebenfalls aus 0,5mm Sheet zugeschnitten und die Ecken abgekantet
Den alten Tank habe ich abgeschliffen und mit geätzten Messingschweißnähten von CTM neu „verschweißt“, die Endrohre der Auspufftöpfe wurden verlängert
Mal alles lose zusammengesteckt, montiert wird erst nach dem Lackieren
Für den Luftfilter musste ich mal wieder tief in die Trickkiste greifen.
Der Deckel hat beim Vorbild eine konische Vertiefung, beim Italeri Modell ist der Deckel zu kurz und einfach flach.
Also ein bisschen getüftelt und folgende Lösung gefunden. Als erstes ein Stück Kunststoffrohr auf Maß gedreht.
Dann ein Stückchen Resin (war mal eine Radnabe) konisch auf der Drehbank abgedreht.
Nun das Stück Rohr mit Knete gefüllt
Das konische Teil in die Knete gedrückt, beim dritten Versuch war es dann mittig
Dann ab damit ins Silikon...
...in Resin gegossen und fertig ist der Deckel
nur noch einen Resin-Schraubenkopf innen eingeklebt und an den abgesägten Luftfilter geklebt... fertig...
Aus verschiedenen Profilen und Sheet habe ich dann noch den Halter für den Luftfilter am Rahmen angefertigt und angeklebt
Dann wurde noch die Fahrerhaus-Kipp-Pumpe angefertigt und an den Grundrahmen rechts geklebt
Na, der Umbau rentiert sich ja Ich frage mich, warum solche einfachen Bauteile wie die Auspuffhalter bei den europäischen LKW so kompliziert sein müssen Klasse Arbeit am Tank! Die Fahrerhaus- Kipp- Pumpe ist doch hoffentlich durchs Silikon geschwommen?
Zitat: Zum Modell, vor etwa 30 Jahren hatte ich schon mal einen 3544S gebaut, als Basis diente der Italeri NG Bausatz ..
Ich kann mich noch einigermaßen dran erinnern, dass dein modellbauerisches Schaffen sich schon zu dieser Zeit in die Richtung entwickelte, die wir heute von dir kennen. Der Bau "Out-of-the-box" war schon damals nicht mehr dein Ding, sondern Eigenbau war angesagt. Finde ich gut, dass man im Vergleich sieht, wie sich die Ansprüche an die eigene Arbeit, die Modellbau-Techniken und die Recherche-Möglichkeiten in den letzten Jahren verändert haben. Bin schon auf das Endergebnis gespannt.
Martin, nein, die Kipp-Pumpe habe ich nicht abgeformt, der Aufwand wäre größer als eine aus 3 Rechteck-Profilen zusammenzukleben.
Andreas, die Entwicklung in den letzten 30 Jahren hat nicht nur bei mir Fortschritte gemacht, schon faszinierend was mit moderner Technik heute alles möglich ist.
Die nächsten Teile sind ein gutes Beispiel dafür, die Felgen wollte ich weiter verwenden aber auf den neuesten Stand bringen, also die Radmuttern, die an der falschen Stelle sitzen abgeschliffen und mit Resin-Muttern neu aufgebaut.
An den Vorderachsen habe ich die Italeri Gummireifen aufgezogen, sie passen ohne Änderung
An den Hinterachsen habe ich die Felgen ebenfalls überholt, die Radmuttern entfernt und neue an den richtigen Stellen aufgeklebt und die AP-Radnaben aus meiner Form eingepasst.
Um die KFS Reifen auf die Felgen montieren zu können, musste ich die Felgen auf der Drehbank etwas abdrehen
Auf den Grundrahmen wurden noch rechts und links die Batteriekästen gesetzt, jetzt fehlen noch die Halter für die Alu-Riffel-Kotflügel, dann kann auch schon lackiert werden
schön zu sehen, dass Du den SLT "modernisierst". Die Arbeit mit den Felgenbolzen machen sich leider nur die wenigsten, aber es ist sehr lohnenswert, die korrekte Anordnung im Modell zu haben. Der Trick mit dem Luftfilter gefällt mir. Muss man erstmal drauf kommen! Ich ziehe meinen Hut. Eine Frage drängt sich mir beim Betrachten der letzten Fotos auf: stimmt die Spurweite der Vorderachsen in Relation zu den Hinterachsrädern? Im Vergleich zu den Originalfotos wirkt der Sprung von VA zu HA-Spur zu weit. Oder sind die Zwillingsreifen noch nicht richtig aufgesteckt? Übrigens: der Sattelschlepper wäre für meinen Menck maßlos überdimensioniert. Ich kenne ein Foto, da sitzt der Menck auf einem Tieflader hinter einem Krupp Titan. Der Menck wog nur 20 Tonnen...
Auf die Farbe von Hegmann freue ich mich schon. Das wird gut aussehen...
Gut gesehen, die Spurweite an den Hinterachsen war noch zu groß, die Resin-Radnaben habe ich nicht tief genug gebohrt, habe gerade die Messingdrähte in den Achsen gekürzt, jetzt passt das
Einen passenden Tieflader habe ich nicht vor zu bauen... naja... momentan nicht...
Die letzten Teile wie die Kotflügel-Halter an der Hinterachse wurden angefertigt und montiert.
Danach wurde das übliche Vorbereiten für die Lackierung durchgeführt, also in warmem Seifenwasser gereinigt, über Nacht trocknen lassen, dann eine Schicht hellgraue Grundierung für Fahrgestell und Fahrerhaus
Wieder trocknen lassen, dann den Decklack Karminrot und Enzianblau lackiert
Die restlichen Teile sind auch schon in (Lackier-)Arbeit...
Thomas, das Innenteil geht nur schwer in die fertige Kabine, das Lenkrad bleibt am Armaturenbrett hängen oder das Dach klemmt, so ist der Zusammenbau etwas einfacher, auch auf die Gefahr hin den Lack zu beschädigen.
Weiter gemacht habe ich mit dem Innenausbau, die Teile wurden in Revell 314 lackiert, dann auf klarer Decalfolie das NG-Karomuster ausgedruckt
Dann die Sitze, Liegen und Türverkleidungen mit dem Stoff „bezogen“.
Kleine Anekdote am Rande, die Sitzpolster des Originals habe ich damals wahrscheinlich selbst geschäumt... kein Witz...!
Nach dem Trocknen der Decals wurden die braunen Flächen mit Revell 383 mit dem Pinsel bemalt
In das Ablagefach wurde ein großer Europa Straßenatlas gelegt, für die jüngeren, das war eine Art Navigationssystem aus Papier
Auf dem Armaturenbrett eine BILD von 1988 und das unvermeidliche Namensschild des Fahrers
wie immer, perfekt gebaut Was etwas unschön auffällt, ist die "Gummidichtung" im linken, hinteren, verblechten Seitenfenster. Könnte man sowas nicht auch als Decal machen Ich bin im Freihandzeichnen auch kein Meister und habe solche Dichtungen allzuoft "verzittert", weshalb ich mich frage, ob es da keine andere Lösung als "Edding" gibt
Mart, die etwas verwackelte "Edding-Dichtung" ist auf mein fortgeschrittenes Alter zurückzuführen aber die Idee mit dem Decal gefällt mir, muss ich mal bei dem Decal-Konstrukteur anregen...!
ja, das Alter macht einem schon zu schaffen..... Geht mir genau so
Ich zweifle nicht daran, daß der "Decal- Konstrukteur" das astrein hin bekommt. Das exakte Aufbringen (ohne, daß es einreißt) ist dann wieder so 'ne Sache Aber das wäre auch was für Frontscheibendichtungen mit verchromter Zierleiste drin. Ist weder mit Edding noch mit sonst was zu bewerkstelligen.