Hier möchte ich euch den Bau meines nächstes Modells zeigen.
In der Mercedes-Benz Transport-Zeitschrift 1/2009 bin ich auf einen bzw. fünf Mercedes Actros 3344 S 6x4, die in Südafrika im Einsatz sind, aufmerksam geworden.
Nach einigen Recherchen habe ich noch einige Bilder und Zeichnungen von Afrit aus Rosslyn / Südafrika (http://www.afrit.co.za) bekommen.
Die fünf Actros der Firma "The Right Mix" sind mit Afrit 40m³ Seitenkipper-Interlink-Auflieger für die Mpumalanga Kohlemine im Einsatz.
Die Nutzlast der Seitenkipper-Auflieger liegt bei 35,5 Tonnen, das Zug-Gesamtgewicht beträgt 56 Tonnen, die Gesamtlänge beträgt ca. 21 Meter.
Als Grundmodell für den Umbau dient ein Italeri Actros 1854 LS, Nr.3824.
Angefangen habe ich mit dem Fahrgestell der Zugmaschine, da der 3344 S 6x4 zwei blattgefederte Hinterachsen hat, wurde der Rahmen des luftgefederten Fahrgestells durchgesägt und mit dem Rahmenteil eines Italeri SK-Mercedes kombiniert.
Da der Actros Außenplaneten-Achsen mit Scheibenbremsen besitzt, mussten die Actros – Achsen in die SK – Hinterachsaufnahmen eingepasst werden, in dem ich die Achshalterungen entfernt habe, siehe auf dem Bild rechts:
Dann konnten die beiden Hinterachsen mit den Federn montiert werden und mit einer angepassten Gelenkwelle und einem selbst gegossenen Achsgetriebe komplettiert werden.
Die Vorderachse musste, da es ja ein Rechtslenker werden soll, umgebaut werden, in dem die Achse einfach Seitenverkehrt zusammengebaut wurde und das Lenkgetriebe seinen Platz auf der rechten Fahrzeugseite erhielt.
Um die unterschiedlichen Rahmenhöhen von Actros und SK auszugleichen, habe ich jeweils einen Streifen 3x1mm Evergreen-Profil an die Rahmenunterseite geklebt
Als nächstes ginge es an den Umbau des Megaspace-Fahrerhauses in ein langes Fahrerhaus.
Dazu wurden die Seitenteile unterhalb der Tür entfernt und zusätzlich noch mal 9 mm abgesägt, der Schnitt läuft an der Tür bogenförmig aus.
Danach wurden die beiden Seitenteile mit der Fahrerhausfront verklebt
Da mein Vorbild keine „ausgebeulte“ Rückwand hat, habe ich mir eine gerade Actros- Rückwand abgegossen und mit einem scratch gebauten und ebenfalls abgegossenen Unterteil kombiniert.
Am Unterteil wird später noch die hintere Fahrerhauslagerung angebracht.
Die eingeklebte Rückwand
Als nächstes wurde das Dachteil über der Frontscheibe abgeschnitten...
...und das flache Resin-Dach aufgeklebt.
Das Dach passt gut auf das Italeri-Fahrerhaus, lediglich an der A-Säule musste etwas gespachtelt werden
Naaatüürlich...!!!!!! XXL baut auch XXL.......... Da hast Du Dir ja einen ganz schön großen Brocken herausgesucht. Das muß ich schon mal fetstellen. Auch wenn es momentan ""nur"" um die umzubauende Zugmaschine geht, ist dies schon eine sehr umfangreiche Aufgabe. Das kommt aber dann erst noch viel härter, wenn der ganze "Anhang" in fast vollständiger Scratch-Bauweise gebaut werden muß. Dafür schon im Vorraus meinen größten !!!!! Aber, wer Dich und Deine bisherigen Projekte kennt (Titelbild), Thai-Schwertransport u.s.w.., der weiß, das Du auch ein wirklicher XXL-Künstler in Sachen Modellbau bist. Ich bin gespannt, wie viel ich davon in Zeiskam sehen kann??!!! Ich freue mich wirklich sehr, daß Du UNSER Forum wieder einmal mit einem wirklich interessanten und ausergewöhnlichen Baubericht bereichern wirst.
Auf dem ersten Bild sieht es auf dem ersten Blick so aus, als wäre es ein kompletter Zug Da hast du dir ein schönes Vorbild ausgesucht. Auch wenn der Bau der Zugmaschine scho einige Modifikationen erfordert, bin ich doch eher an den Trailern interessiert. Die sind in ihrer Ausführung denen australischer Trailer sehr ähnlich und in ihrer Optik und Funktion sehr speziell (aus europäischer Sichtweise).
Hoffentlich baut ihr eure LKW´s in Wörth nicht auch so.....
Gruß Oliver
Gute Vorsätze für dieses Jahr hab ich keine. Die vom letzten Jahr sind noch unangetastet
na, da hast Du Dir ja den richtigen Mix ausgesucht. Allein der Umbau an der SZM ist nicht ohne und der Trailer wird Dich einige Zeit kosten. Schön, dass Du dem Atros ein stahlgefedertes HA-Paket verpaßt hast. Ist halt doch was anderes, als doppelachsige Luftfederaggregate, die man in letzter Zeit in den diversen Foren sehen kann. Die neue Rückwand dürfte sicherlich auch ihre Abnehmer finden...
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem neuen Projekt.
Es freut mich, dass euch die ersten Baustufen gefallen !
Hier die nächsten Bauschritte, der Kühlergrill hat beim langen Fahrerhaus nur vier Streben, der Stern sitzt aber etwas höher, also reicht es nicht, die unterste Strebe zu entfernen, sondern er muss ausgesägt und weiter oben eingeklebt werden.
Die Streben habe ich aus Plastiksheet neu aufgebaut
Die Luftansaugung hat einen sogenannten Zyklon-Vorfilter, bei dem die Ansaugluft zusätzlich zu dem normalen Luftfilter gereinigt wird, ein Vorteil bei sehr staubhaltiger Luft in einer Kohlemine.
Das Bausatzteil wurde in mehrere Teile zersägt und mit Evergreen-Rohr wieder neu aufgebaut, das Einlassgitter fällt nach vorne schräg ab, es wurde ebenfalls auseinander gesägt und neu verklebt
Da das Fahrzeug ja ein Rechtslenker ist, muss auch das Armaturenbrett geändert werden, zuerst hier das Bausatzteil als Linkslenker
Nach ein paar Sägeschnitten, etwas Plastiksheet, Spachtelmasse und etwas Geduld
du beindruckst mal wieder durch Dein Tempo, was Du an den Tag legst. Ich hoffe nur, dass Du die Kühlermaske und den Stoßfänger noch nicht festgeklebt hast. Denn die Teile müssten vorher noch ein Silikonbad über sich ergehen lassen. Gleiches gilt natürlich auch für die I-Tafel. Wobei ich hier nur spontan einen Kunden aus Neuseeland mir vorstellen könnte. Aber die Teile -wie es Guido mit seinem Dach gemacht hat- zu vertreiben, wäre eine Alternative. Denn Du hast Dir viel Arbeit damit gemacht und es wäre schade, die Teile nicht abzugiessen.
Weiter so, der Truck wird was besonderes, eben XXL (auch wenn das Dach niedriger ist)
Bin begeistert von deinem Umbau, du bist wirklich genial in der Zeit schon die ganze Kabine fertig Umgebaut, und das Armaturen Brett ist doch wirklich eine Erstklassige schnipelei, schön gemacht.
Habe deinen Baubericht gleich einem Modellbau Kolegen weitergeleitet, der Versucht sich auch an der gleichen Kabine, und bei deinem Bericht ist er sehr gut aufgehoben da sieht man genau wo die Probleme liegen.
Ich bleibe da auch dabei, obwohl ich hoffe einen Solchen Mercedes nicht Bauen zu müssen, aber man weiss ja nie was noch kommt.
Wobei der Grill und die Stoßstange noch die leichtesten Sachen sind. Kniffeliger wirds bei den Einstiegen. Bin momentan auch an der niedriegen Hütte dran. Achim hat das Prozedere bei seinem Merkur Fruchtsattelzug ja auch schon hinter sich. Im Prinzip müßte man auch neue Trittbretter in die Einstiege einlegen, da die aus dem Megaspace zu breit sind. Beim niedrigen Haus sind die alle gleich.
Gruß Oliver
Gute Vorsätze für dieses Jahr hab ich keine. Die vom letzten Jahr sind noch unangetastet
Oliver hat Recht, der Grill und die Stoßstange sind das kleinste Problem, ich glaube nicht, daß sich dafür eine zweiteilige Form lohnt. Was ich noch machen werde, ist der Kabinenboden mit Motortunnel und wie Oliver schon erwähnt hat die Einstiege...
Viele Grüße Jochen
Frichtle
(
gelöscht
)
Beiträge:
05.11.2009 22:05
#13 RE: Mercedes-Benz 3344 S 6x4 Südafrika "The Right Mix"
Den Baubericht habe ich irgendwie völlig übersehen! Umso mehr erstaunt war ich von dem, was ich da so gelesen und gesehen habe. Wirklich ein klasse Projekt, das sicher bis zum Ende sehr spannend mitzuverfolgen sein wird. Freu´ mich schon auf die nächsten Bauabschnitte...
eine geteilte Form für Grill und Stoßfänger ist doch keine Hexerei. Wenn der Master da ist, lohnt das immer. Ich denke jeder (der so ein Modell im Schilde führt) ist froh, wenn er die Teile nicht fummeln (natürlich ist alles für jeden irgendwie machbar-wo man sparen kann, spart man...) muß. Wenn Du mit den Einstiegen soweit bist, können wir uns ja auch über die unterhalten.
Gruß Karsten
Thomas S.
(
gelöscht
)
Beiträge:
12.11.2009 21:14
#16 RE: Mercedes-Benz 3344 S 6x4 Südafrika "The Right Mix"
Da ich ja auch einen 3-Achs Mercedes am Bauen bin, ist dieser Bericht Super. An dem Dach habe ich mir fast das Leben genommen. Ich hatte Probleme mit dem Dach, ich habe ca. 4mm stehen lassen und mich gewundert dass es irgendwie Komisch aussah.
Werde mal alles was zum Dach gehört wegschneiden und dann das Dach anpassen.
Tja, wer öfter Reinschaut lernt halt mehr!!.
Eine frage noch zu dem Kleinen Selbstgegossenen Getriebe an der 1. Antriebs Achse, ist das das vom 6X4?
Hallo ! Heute möchte ich euch den Anfang der beiden Trailer zeigen. Die Rahmenlängsträger habe ich mit Hilfe der auf 1:24 vergrößerten Zeichnung aus 1mm Plastikplatten ausgeschnitten. Die luftgefederten BPW-Fahrwerke stammen aus dem Racing-Auflieger, sie werden noch an die Trailer-Rahmen angepasst und müssen noch auf Scheibenbremsen umgerüstet werden, die Felgen stammen von KFS.
Um die Bohrungen in den Längsträgern anzufertigen, habe ich mit Hilfe eines 8mm Locheisens versucht die Löcher herauszuschlagen, leider verformte sich dadurch der Längsträger stark und wanderte umgehend in den Müll. Der nächste Versuch, die Bohrung zuerst mit einem 3mm Bohrer vorzubohren und anschließend mit dem 8mm Bohrer anzufertigen misslang ebenfalls, der Bohrer hakte ein... nächster Längsträger Schrott... [sauer313] Anfängerpech...also wieder einen Längsträger zugeschnitten und dieses Mal mit 3mm Bohrer angefangen und in 0,5mm Stufen per Hand bis auf 8mm aufgebohrt, na also, es geht doch. Dann wurden die Längsträger mit Ober- und Untergurt und den ersten Querträgern komplettiert
Die seitlichen Rahmenverstärkungen wurden zugeschnitten, ebenfalls gebohrt und verklebt. Man beachte die Rahmenstärke von ca. 29mm, was im Original 700mm entspricht, der LKW-Rahmen hat nur 12mm, was ca. 289mm entspricht.
@ Thomas: Das Getriebe an der Hinterachse ist ein abgeändertes Italeri-Teil vom 6x4 SK
Heute gibt es endlich ein paar neue Bilder. Ich habe den Fahrerhausboden auseinander geschnitten und aus 1mm Plastikplatten den Motortunnel neu angefertigt. Das Ganze wurde sehr vereinfacht dargestellt, da das Blech im Original an dieser Stelle sehr viele Kurven, Ecken, Sicken und Kanten hat, die man beim fertigen Modell kaum sieht
Die Inneneinrichtung mit dem Rechtslenker-Armarurenbrett:
Da der Actros 3344 einen V6 Turbo-Motor hat, wurde der Bausatz-V8 in einen V6 umgebaut.
Die Luftansaugung, die Krümmer und das Auspuffrohr mussten ebenfalls angepasst bzw. neu angefertigt werden.
Die hintere Fahrerhauslagerung ist beim Vorbild nicht Luftgefedert, sondern mit Schraubenfedern ausgestattet.
Oben im Bild die Bausatzversion, unten die umgebaute Lagerung, die Schraubenfedern wurden aus Messingdraht gewickelt.
Motor und Fahrerhauslagerung provisorisch montiert, da alle Teile separat lackiert werden