Ich möchte Euch im Folgenden von einem meiner Langzeitprojekte berichten. Langzeit deshalb, weil die ersten Ideen für diesen Truck auf der NFZ-IAA 98 geboren wurden. Damals bekam ich von der Fa. Wihag einen sehr umfangreichen Katalog mit Maßstabszeichnungen für Beschlagteile, die ich für einen Wechselbehälter benötigte. Als LKW wollte ich einen Dreiachser SK mit Eurocab-FH des letzten Modelljahres (1996) dazu gesellen. Und nun kommt die Komplikation im Fahrgestellbereich : es sollte unbedingt eine Stahlfeder-Hinterachse mit Nachlaufachse werden, damit ich die Hubschwingen zum Ausheben des Wechselbehälters von Wihag verbauen konnte. Somit wird klar, dass mein Modell kein konkretes Vorbild hat. Das Fahrgestell hat es bei Mercedes zwar so gegeben (eine Original-Zeichnung diente mir als Grundlage zum Bauen), aber die Kombination mit Hubschwingen ist rein fiktiv, denn zu dieser Zeit wurden bereits die Trucks grundsätzlich mit Luftfedern für den Einsatz mit Wechselbrückenaufbau ausgeliefert. Das Fahrzeug ist aber technisch denkbar.
Angefangen habe ich das Modell mit dem Rohbau des Wechselkoffers (ein C745), für den ich mir anhand der Unterlagen von Wihag 1:24-CAD-Zeichnungen für alle Baugruppen (Koffer, Unterbau, Stützen, Aufnahmen, Scharniere und Verriegelungen) anfertigte.
Bild 1 Wechselkoffer oben
Der Koffer wird aber erst nach Fertigstellung des Chassis weitergebaut. Die bereits gebauten Türen fielen einer unglücklichen Wahl von Material und Klebstoff zum Opfer, so dass ich diesen Part noch einmal bauen muss.
Bild 2 Wechselkoffer Unterseite
Als nächsten Schritt habe ich mir die Hubschwingen vorgenommen, um auch die Maße für den notwendigen Hilfsrahmen zwischen Chassis und Wechselbrücke zu erhalten. Die Zeichnungen dafür wurden dem Katalog entnommen und im Maßstab hochskaliert.
Bild 3 Hubschwinge
Nun erst habe ich mit dem Chassis begonnen. Als Grundlage dafür diente mir das Italeri-Modell 739. Die Vorderachse wurde nach Bauplan erstellt. Die Chassis- Längsträger wurden 117 mm von der Vorderkante gemessen abgesägt und an neu erstellte U-Profile (13 mm x 2 mm) aus 0,75 mm Styrolstreifen angeklebt. Hier stieß ich auf das erste Problem der mir zur Verfügung stehenden Originalzeichnung von Mercedes-Benz. Es handelt sich um eine mikroverfilmte Zeichnung, die beim Verfilmen leider in x- und y-Richtung mit zwei verschiedenen Faktoren behandelt und worden vorher ungeschickt (im Bereich der Nachlaufachse) gefaltet ist. Somit ist es mir leider nicht möglich, direkt aus der auf 1:24 herunterkopierten Zeichnung die Maße durch Abmessen abzugreifen. Was soll’s, da muss ich halt immer erst etwas rumrechnen. Die Verlängerung der Längsträger beträgt 262 mm. Für die Querträger konnte ich nur einen Teil aus dem Originalbausatz verwenden. Einerseits brauchte ich aufgrund der Verlängerung natürlich mehr davon und andererseits hat dieses Chassis durchgehend parallele Längsträger. Normalerweise hatten SK einen sog. Fischbauch. Das dies so ist, ist mir aber auch erst beim Bauen aufgegangen. Die notwendigen Quertraversen und Versteifungen habe ich durch Teile aus der berühmten Grabbelkiste ergänzt. Es sind Querriegel aus dem alten Revellbausatz von der NG 73er 1628- Sattelzugmaschine. Zum Teil wurden diese auseinander gesägt und durch Profile verlängert. Hinten ans Chassisende kam noch ein Abguß der Italieri-Anhängerkupplung.
Bild 4 Chassis
Die Hinterachsfederpakete habe ich aus den Federn der o.g. 1628-Zugmaschine gestrickt. Die Verkürzung und die zusätzlichen Lagen sind aus den Fotos ersichtlich. Ich habe jedoch, nachdem ich die Federn provisorisch an den Chassis-Längsträgern fixiert hatte, diese noch um zwei Lagen verstärkt (Ist auf späteren Fotos ersichtlich).
Bild 5 und 6 Federn
Bei der angetriebenen Hinterachse habe ich wieder auf Teile aus der alten Revell-SZM zugegriffen. Das Getriebegehäuse wurde herausgetrennt und um 180 Grad gedreht. Die abgetrennten Achsgehäuse wurden pro Seite um jeweils 4,2 mm verlängert und nach dem Durchtrocknen verschliffen. Da die originalen Achsstummel fehlten, habe ich eine Bohrung längs durch die Hinterachse für einen Lollistiel (die müssen meine Kinder immer bei mir abliefern, weil sie ein wertvolles Rohprodukt sind) eingebracht und mit einer Stahlachse verstärkt.
Bild 7 Hinterachse
Die Nachlaufachse wurde anhand der Zeichnung von Mercedes und einer Kopie, die mir von Friedemann Wagner geschickt wurde, aus Polystyrolstreifen und Stützrädern irgendeines 1:35 – Panzers erstellt. An dieser Stelle nochmals vielen Dank für die Zeichnung! Ich denke, hier sagen die Bilder mehr als viele Worte:
Bild 8 Schwinge Nachlaufachse
Bild 9 Aufnahmebock Nachlaufachse
Bild 10 Einzelteile Nachlaufachse
Nach dem ersten Probezusammenbau habe ich an den Konturen der Nachlauf-Achskörper noch Änderungen vorgenommen. War eine wilde Spachtel- und Schleiforgie. Die Radträger bestehen aus einer 1,5mm starken Styrolscheibe mit 20mm Durchmesser auf deren Rückseite die Hälfte einer Pz.III-Laufrolle von Tamiya geklebt ist. Die Bremszylinder für die beiden Hinterachsen wurden nach dem Vorbild der Vorderachse nachgebaut. Das Gestänge für die erste HA habe ich neu aufbauen müssen, nachdem es an der Hinterachse im Zuge der Verbreitung der Schleiferei zum Opfer gefallen war. Im Foto ist rechts bereits der Rohbau für das Gelenkwellen-zwischenlager erkennbar. Diese besteht aus zwei 1:35-Tiger-Laufradnaben.
Bild 11 Bremszylinder
Die Deckel für die Achsnabe habe ich vom Italeri-Baussatz abgesägt und für weitere Modelle abgeformt. Man weiß ja nie, wofür man den Stern noch braucht...
Bild 12 Radnabendeckel
Die Montage der Hinterachsen erfolgte nach Zeichnung, indem ich den Rahmen auf parallele Stahlstücke legte und beschwerte, damit er sich nicht mehr verziehen kann. Die zu montierenden Einzelteile wurden durch Unterlegen und provisorischer Montage der Räder so ausrichtet, dass alle Räder auch hinterher den Boden berühren. War kompliziert genug, da bereits der Rahmen nicht 100% gerade und eben ist. Aber durch das Gewicht des Wechselkoffers wird er später gerade gedrückt. Die weitere Detaillierung (z.B. Pos. der Bremszylinder an der ersten HA, Stabilisatoren) ergab sich anhand von Zeichnungen und Fotos. Hier hat die Grabbelkiste und natürlich der Italeri- und Revellbausatz geholfen. Auch hier lasse ich besser die Fotos sprechen:
Bild 13 HA rechts (ohne Bügel)
Bild 14 HA rechts oben
Bild 15 HA rechts (mit Bügel, Nabendeckel und Schläuchen)
Bild 16 HA links unten
Bild 17 HA links unten
So und nun brauche ich Eure Hilfe: Auf der MB-Zeichnung (hier ein Ausschnitt) ist irgendetwas Zylindrisches mit Befestigungsflansch erkennbar. Was ist das? Eine Lifteinrichtung für die Nachlaufachse? Da ich hier nicht weiter weiß, lasse ich dieses Teil erstmal weg.
Bild18 Zeichnung
Zum Vergleich habe ich mal den Chassis-Rohbau neben das Dreiachser-Fahrgestell aus dem Italeri Road-Truck (No.729) gestellt. Hier kann man z.B. einige gravierende Unterschiede feststellen. (Fischbauch, Achskonfiguration, etc.)
Bild19 Vergleich mit Road-Truck-Fahrgestell
Weiter geht’s mit den Anbauteilen: Im Bereich der Luftbehälter und der Rahmenanbauten auf der Fahrerseite wurden einige Änderungen bzw. Neubauten fällig. Hier orientierte ich mich an Fahrzeugen, die ich vermessen bzw. fotografieren konnte. Als erstes die Druckluftaufbereitung, Die Luftkessel werden erst nach dem Lackieren montiert.
Bild 20 DL-Anlage
Bild 21 DL-Anlage von unten
Für die Schläuche und Leitungen ging ich zur MB-Werkstatt in Nagold und maß die Durchmesser mit dem Meßschieber und war überrascht, wie dünn die sind. Dabei fiel mir auf, dass in der Nähe der Bremszylinder Ventile sitzen, die noch zusätzlich mit Schläuchen angeschlossen sind. Diese fehlen noch auf den Bildern, werden aber aus Gießastresten demnächst gebaut.
Bild 22 Chassis Oben
Bild 23 Chassis Unten
Für die Ersatzradaufhängung orientierte ich mich wieder an Originalen, soweit sie einsichtbar waren. Einige Details habe ich mir zusammengereimt, soweit sie technisch logisch und plausibel sind. Aktuell fehlt noch die Kurbel. Damit warte ich bis zur Endmontage, sonst mache ich das Spiel fünfmal.
Bild 24 Ersatzradaufhängung Oben
Bild 25 Ersatzradaufhängung Unten
Bild 26 Ersatzradaufhängung Rechts
Für die Zentralschmieranlage brauche ich noch Fotos und Maße. Auch bekommt der Rahmen noch eine Gasflasche und einen Wassertank für den Fahrerkomfort. Aber dafür müssen erst mal Maße her und dann geht’s an die Drehmaschine.
Nun zum Thema Magnetventile der Bremsen. Dafür nahm ich einige Gießastreste und jede Menge kleine Plastikrund- und –sechskantscheibchen, die ich ausgestanzt habe und habe das nach Originalfotos zusammen gepfriemelt. Interessant ist dabei, dass ich an drei Fahrzeugen auch drei verschiedene Versionen der Ventile gefunden habe...
Bild 27 Ventile mit Originalfotos
Bild 28 Ventile
Bild 29 Ventil vorn, Schläuche fehlen noch!
Bild 30 Ventil hinten, Schläuche fehlen noch!
Jetzt geht’s um die Tanks. Den im Bausatz vorhandenen Kastentank ließ ich in die Ersatzteilkiste wandern und ersetzte ihn durch zwei runde Tanks mit je 300 Liter Volumen. Dafür brauchte ich leider zwei Anläufe, weil ich ursprünglich die alten Tanks vom Revell 1628 aufdicken wollte, was aber ein Irrweg war. (ich zeige es Euch aber trotzdem – als Warnung!). Meine Idee war, so die gesamte Aufhängung zu erhalten.
Bild 31 Tank vom Revell MB 1628
Bild 32 Tank vom Revell MB 1628 mit neuer Abwicklung
Für die neue Lösung besorgte ich mir ein Stück Kunststoffrohr und drehte es auf den Durchmesser von 25,15 mm ab. Aus 2mm Polystyrol fertigte ich die Endkappen und verklebte das Ganze miteinander. Beim Abdrehen der Kappen sind mir zwei von den vieren dann wieder abgerissen und ich durfte das Ganze noch mal wiederholen. Abschließend wurden die Tanks übergeschliffen. Für die Tankaufnahmen brauchte ich auch zwei Anläufe, um etwas Befriedigendes auf die Reihe zu kriegen. Die Tankbänder stellte ich aus selbstklebendem Kunststoffband her, das ich auf passende Länge und Breite schnitt. Die Aufnahmen am Rahmen wurden aus Fallerprofilen hergestellt, die ich dünner geschliffen habe. Die Tanks werden aber erst nach der Rahmenlackierung montiert und mit Schläuchen versehen, damit überall die Farbe hinkommt. Ein Fehler ist mir am Ende der Tanks aber unterlaufen: es fehlen die Überstände/Kanten. Bei nächsten Mal werde ich einfach Absätze in die Rohrenden drehen und dann eine Plastikscheibe dagegen kleben. Ist mit Sicherheit viel einfacher und haltbarer als meine oben beschriebene Lösung.
Bild 33 Fertige Tanks
Bild 34 Tanks probehalber am Chassis angebaut, Leitungen kommen erst nach Lackierung
Da ich von mehreren Leuten angesprochen wurde, wie der Wagen eigentlich aussehen soll, hier mal ein näherungsweises Foto:
Die Nachlaufachse stimmt nicht und vermutlich ist es ein Fzg. mit Luftfeder. Gefunden habe ich das Bild bei Widmar Heix unter www.lkw-infos.eu
Weiter geht’s mit dem Hilfsrahmen für die Wechselbrücke (oder besser dem Anfang desselben) weiter. Als Grundlage für diese Konstruktion dienten mir wieder Zeichnung und Datenblätter der Fa. Wihag, die auf 1:24 umgerechnet wurden. Der Rahmen besteht aus Polystyrolstreifen 6,3 x 1,0mm und 2,0 x 1,0 mm, die zum U zusammengeklebt wurden. Die Kanten des Us wurden nach dem Trocknen verrundet und die Aussparungen für die Quertraversen (die auch den Wechselbehälter tragen) eingefeilt. Auf dem Bild sind die Haupttraversen nur aufgelegt, weshalb die Rahmenlängsträger noch nicht parallel sind.
Bild 35 Hilfsrahmen
Die Quertraversen baute ich aus zwei Lagen 1,8mm Steifen und einer Decklage aus 0,5mm Sheet. An den Enden entstanden je ein Schacht aus 0,5mm Sheet, der die Verriegelungsmechanik aufnimmt. Das Spannende hierbei war die Anfertigung der Kreuzgriffe der Containerverriegelungen, die im Original unterschiedliche Formen haben können. Als ersten machte ich mir eine maßstäbliche Skizze mit Radienschablonen, da ich die Kreuze durch Wegbohren der Radien erzeugen wollte. Die Zeichnung wurde so ungenau, das ich mich ans Rechnen machte und die Radien über die Bohrmittelpunkte ermittelte.
Bild 36 Kreuzgriffe Skizze
Dann riss ich alles an und setzte mit einer Lupe die Zentrierpunkte. Ja, das klingt übertrieben, aber bei 2,5mm Radius ist ein Zehntel Versatz eindeutig sichtbar! Die Bohrungen setzte ich dann alle mittels Bohrkluppe, da ich meiner Bohrmaschine einfach nicht über den Weg traue. Das Foto hat übrigens meine Assistentin Elaine gemacht, da ich beide Hände voll habe. (die Jungs, die in Wörth dabei waren, haben sie ja kennen gelernt – sie ist auch modellbauerisch aktiv)
Bild 37 Kreuzgriffe Ecken bohren
Nach dem Bohren sah das Ganze dann so aus.
Bild 38 Kreuzgriffe - ausgebohrte Ecken
Jetzt mussten nur noch die Stege getrennt werden und die Griffe entgratet und ggf . im Radius nachgearbeitet werden.
Für die restlichen Teile der Containerverriegelungen kam wieder ein interessanter Materialmix zu Einsatz. Die Wellen sind auf 2mm/2,2mm abgedrehte Gußäste und der Riegel wurde aus Faller-Profilen hergestellt. Für die Scheibe, die in dem Schacht der Traverse läuft, nahm ich mehrere konzentrische Rohre und schnitt nach dem Verkleben Scheiben ab. Der kleine Dorn ist das Ende einer Stecknadel, die mit Scheibe und Welle zusammen (nach dem Lackieren !) verbohrt wird.
Bild 39 Containerverriegelung - Einzelteile
Bild 40 Containerverriegelung
Das Ganze dann viermal angefertigt (20 Einzeleile – ich höre mittlerweile auf, die Einzelteile zu zählen) ach nee, es kommt ja noch ein Trailer... und dann an die Enden der beiden Hauptquertraversen eingebaut und schon ist das Modell ein kleines Stückchen weiter.
Bild 41 Containerquertraverse komplett
Hier gibt’s mal einen Zwischenstand in Form einer provisorischen Zusammenstellung. Das ist für Euch als Appetithappen gedacht und auch für mich mal eine Kontrolle, wie groß das Modell werden soll.
Bild 42 Fahrgestell mit Hilfsrahmen und Wechselbehälter
Bild 43 Fahrgestell mit Hilfsrahmen
Als Nächstes mal etwas Technik in Bilderform, um zu verdeutlichen, wie so ein Wechselvorgang mit zwei pneumatisch betriebenen Hubschwingen funktioniert. Ich habe dazu mal ein paar Bilder von Wihag und Mercedes gemurpht (dürfte also keine Urheberproblem zu befürchten haben, grins). Wichtig ist dabei, dass beim Wechseln die Hubschwingen nicht gemeinsam sondern nach einander in Aktion treten, um ein Abrutschen des Behälters zu vermeiden. Man darf nicht vergessen, dass der Behälter dann auf vier Rollen liegen würde!
Bild 44 Absetzvorgang hinten Anheben
Bild 45 Absetzvorgang hinten und vorn Anheben
Bild 46 Absetzvorgang Fahrzeug Wegfahren
Mit den Bildern vom Modell müsst Ihr Euch noch etwas gedulden, da ich aktuell das Fahrgestell wegen des Hilfsrahmens anpassen muß. Es ist nämlich nicht nur der Abschlussquerträger, der nicht passt! Das würde im Original sicherlich interessante Gespräche zwischen Aufbauhersteller und Mercedes bedeuten, grins…
Hier geht’s mit Passproben der Hubschwingen weiter. Ich habe für beide Varianten (Transportstellung und Wechselposition) die Luftbälge angefertigt und hier mal provisorisch eingebaut. In den Hilfsrahmen kamen die Wannen zur Aufnahmen der Luftbälge, die tiefer als der Hilfsrahmen liegen. Tja und wegen der Wannen musste ich halt den Abschlussquerträger nach hinten (Anhängekupplung kollidiert mit Containerquertraverse) versetzen. Und da ein Unglück selten allein kommt, beschädigte ich beim Absägen des Trägers auch noch die AKH, die dann noch mit einem Stückchen Sheet repariert werden musste. Da das alles nicht reichte, um den Hilfsrahmen aufzusetzen, musste ich noch den vorletzten Querträger tiefer setzen. Das hat leider nicht ganz zufrieden stellend geklappt, da man jetzt noch den Ansatz der alten Position erkennen kann. Einziger Trost: hinterher sieht man (außer ich persönlich) nicht mehr allzu viel... Demnächst kommen noch ein paar neue Luftkessel mit Leitungen, Ventilen und Steuerblöcken dazu. Dann die Laschen für die Verbindung Hilfsrahmen Fahrgestell und das Ganze fängt an nach einem Chassis auszusehen. Doch nun erst einmal die Bilder.
Bild 47 Luftbälge Hubfix (aufgepumpt) im Bau
Bild 48 Hubschwinge hinten (abgesenkt) eingebaut
Bild 49 Hubschwinge hinten eingebaut
Wer hier jetzt genau hinschaut, erkennt den tiefer gesetzten Querträger unterhalb der Wanne :-)
Bild 50 Hubschwinge hinten (aufgepumpt) eingebaut
Hier ist mal zum Vergleich mit Bild 47 rechts der nicht aufgepumpte Luftbalg aufgelegt
Bild 52 Hilfsrahmen mit einer Hubschwinge und 2. Wanne
Die Lackierung des Chassis –noch ein paar Details vorausgesetzt – rückt in greifbare Nähe
Ihr habt ja schon gesehen, dass ich der Lenk- und Nachlaufachse Räder mit Breitreifen spendiert habe. Dazu bin ich bei den Reifen vorgegangen, wie es Oliver in einem Baubericht (http://35651.dynamicboard.de/t393f42-Sup...st-gemacht.html) beschrieben hatte (Danke, Oliver!) Ich bin platt! Selbst nach dieser langen Zeit gibt es den Thread in dem dahinsiechendem Forum noch, allerdings ohne Fotos. Deshalb hier Olivers eigene Homepage: Olivers Bauanleitung für Supersingles
. Ich habe dazu zwei Italeri-Reifen auf einem Dorn gespannt in der Drehmaschine mit einer nagelneuen Messerklinge jeweils eine Rille neben der Hälfte abgeschnitten. Die beiden entstandenen breiten Hälften habe ich erst beim Bau der Gussform verklebt.
Bei der Felge bin ich dem Beispiel von Jean-Pierre Lauwereys in der Übersetzung von Günter Bönisch gefolgt, das ich hier zitiere, da ich aktuell keinen Link darstellen kann. (Danke Günter!)
1. Ausgangsbasis sind die Originalfelgen aus einem Italeri Bausatz. 2. Zuerst schneidet man das Innenteil der Felge heraus (in diesem Fall wurde die Felge des Ersatzrades dazu verwendet) (siehe Bild 53) . Bild 53 Ausgebeinte Ersatzratzfelge
3. Als nächstes wird die Innenseite des Felgenrings mit Schleifpapier gesäubert. Allerdings darf man nicht zuviel Material entfernen. 4. Jetzt nimmt man die zweite Felge (in diesem Fall die Felge des Vorderrades) und entfernt vorsichtig den Felgenring. Damit bleibt der Innenteil der Felge übrig (siehe Bild 54).
Bild 54 Abgedrehte Vorderradfelge
Auch hier sollte man darauf achten, nicht zuviel Material abzutragen, da sonst der Innenteil und der Felgenring sich nicht mehr bündig verkleben lassen. Dazu habe ich eine Felge mit einem Ring in der Tiefe verbreitert und das Ganze zum einem Ring ausgedreht. Als nächstes wurde von einer Vorderachsfelge das Felgenhorn soweit abgedreht, dass es in den Felgenring passte. Notwendig war die ganze Aktion, da Felgen für Breitreifen eine andere Einpresstiefe als Standardfelgen haben. Die Einpresstiefe wurde durch Vergleich mit Originalfelgen ermittelt und die beiden Teile dann miteinander verklebt.
5. Jetzt wird der Innenteil der Vorderfelge mit dem Felgenring des Ersatzrades verklebt. Dazu legt man den Felgenring mit der Außenseite auf eine flache Unterlage. Anschließend legt man das Innenteil hinein. Damit das Innenteil nicht zu weit außen montiert wird, sollte temporär der Radzierring auf das Innenteil gesetzt werden. (siehe Bild 55)
Bild 55 Fertige Breitreifenfelge
Da ich vier Räder brauchte, habe ich mir Formen gebaut. Einziger Haken bei der Sache: Ich habe die Formtrennung natürlich auf die Schnittkante der Reifenhälften gelegt. Nach dem Herstellen der ersten Formhälfte wurde die zweite Reifenhälfte auf die erste geklebt. Da ist es dann passiert: Die beiden Hälften fluchteten nicht miteinander, was ich bedingt durch die verdeckte erste Formhälfte nicht kontrollieren konnte. Folge: Die Radhälften haben einen Versatz. Verschleift man diesen, geht leider ein Teil des Profils verloren. Also werde ich wohl oder übel eine neue Gussform anfertigen müssen. Das es beim Ausgießen der Formen im Bereich der Felgen zu Problemen mit der Materialstärke kam, steht auf einem anderen Blatt. Da habe ich mir schon mit den Laufrollen eines ausgeschlachteten Panzer IV in 1:35 geholfen.
Bild 56 Abgegossene Räder
Ich muss erst mal neue Formen machen, bevor’s hier richtig weiter geht.
Jetzt geht es mit einem kleinen Detail am Rahmen weiter, nämlich der Zentralschmierungsanlage, die nach meinen Infos am SK Serienumfang war.
Hier mal ein Foto einer total eingesauten Anlage im Original, die als Vorbild herhalten musste. Was man nur erahnen kann, ist das der untere Part transparent ist und man so den Schmiermittelstand ablesen kann. (Dank an Andreas für diesen Hinweis). Für mich bedeutet das, dass hier Farbe zum Einsatz kommen muss, weil ich das Ganze aus Sheet aufgebaut habe.
Bild 57 Zentralschmierungsanlage Original
Bild 58 Zentralschmierungsanlage Einzelteile
Bild 59 Zentralschmierungsanlage komplett
Bild 60 Zentralschmierungsanlage montiert
Ich habe die Reifenformen neu gebaut und auch schon die vier Abgüsse fertig. Einerseits hat die Form keinen Versatz mehr und auch die Nacharbeit an den Abgüssen ist jetzt minimal geworden. Die Formfüllung hat sich auch drastisch verbessert, so das ich keine Unterstützung in Form von Panzerlaufrollen einkleben muss. Dafür ist jetzt eine kleine Längsrille zwischen beiden Reifenhälften erkennbar. Mit dieser kann ich aber gut leben. Alles in allem ein Fehler, aus dem ich aber viel gelernt habe.
Bild 61 Vergleich alte – neue Breitreifenabgüsse
Bild 62 Vergleich alte – neue Breitreifenabgüsse
Da ich jetzt auch vier Kotflügel für die hinteren Räder habe (Danke, Bernhard!) kann ich als Nächstes auch die Positionen der dazugehörigen Halter nach Olivers Methode festlegen. Weiß von Euch übrigens jemand, welche Breite die Kotflügel über den Nachlaufrädern haben? Sind sie genauso breit wie die für die doppeltbereiften Räder oder schmaler? Helft mir mal bitte!
nee, erstmal geht es an dem Nooteboomtrailer weiter. Da ich den im Verbund mit Mark baue, hat der Priorität. Mark ist ohnehin schneller, da habe ich ernsthafte Probleme mit ihm Schritt zu halten. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als das Plastik spröde werden zu lassen. Auch wenn's mir selbst schwer fällt.
ist Dir eigentlich schon aufgefallen, dass der SK zum 2544 mutiert ist? Genau so, wie wir es mal beschnackt haben... Tja, das kommt halt davon, wenn man keine Zeichnung lesen kann...
Also, Karsten Das ist schon "ganz großes Kino" , was Du Hier zeigst. Ich habe Deine Baustelle ja bereits in Zeiskam bestaunen können. Aber, wer mit solcher peniblen Detailierung ein Modell baut, der braucht sich nicht wundern, wenn sich dieses Projekt mal schnell so über mehrere Jahre hinzieht. Das ist aber natürlich nicht hoch genug zu bewerten. Wenn ich mir vorstelle, solch Mini-Teilchen, wie Deine Ventile, Kreuzschrauben, Verrieglungen usw. herzustellen und dann noch sämtliche Leitungen einzubauen. Da würden meine Augen zu schwach und die Finger zu dick sein. Deshalb , meinen größten !! Davor ziehe ich den Hut!!! Wenns auch noch dauert, ich verfolge Deinen Bericht mit großem Interesse. Gruß Helmut
nee, ich bin der "Doofe", denn ich habe die beiden parallelen Rahmenlängsträger (in der Draufsicht) ja übersehen, weil ich ja gar nicht auf die Idee kam , das da ein Unterschied zwischen 6- und 8-Zyl.-Motor liegen könnte.
Hallo Helmut,
vielen Dank für die Blumen. Die Worte großes Kino für meine Modelle hat mir noch keiner spendiert. Ich bin gerade gewachsen. Wenn der Trailer weitervoranschreitet, werde ich auch auf dieser Baustelle Fortschritte erzielen können. Es gibt ja schon ein paar Kleinigkeiten, die in Zeiskam zu sehen waren, hier aber noch nicht dokumentiert sind. Aber kommt Zeit , kommt SK...
Hallo karsten Dein SK mit Wechselbrücke ist sehr Interesant die Deteis die du angebracht hast,wie Schmieranlage Abs Ventiele usw sind klasse.Tolle Arbeit bis zum jetzigen stand.Werde den Bericht weiter vervolgen ,wen du das Modell weiterbaust. Gruss markus
heute hier mal was Grundsätzliches: nachdem Andreas mir mal erzählte, das solche Fahrzeuge gern nach Skandinavien exportiert worden sind, habe ich mir im Urlaub daraufhin mal Fahrerhäuser angeschaut. Ich weiß jetzt wenigstsens, dass der SK ein Däne wird und dass das FH zweifarbig ( oben rot, unten blau) mit weißem Trennbalken werden wird. Das Chassis kommt dann in Rot. Ergo wird er auch nicht meiner eigenen Spedition einverleibt, sondern einer fiktiven Dänischen. Wie das bei denen mit den Tel.-Nr. im Namenfeld auf der Tür funktioniert, habe ich auch kapiert. So wird das zwar fiktiv, aber realistisch. Sind doch auch schon mal Erkentnisse eines Urlaubes, die hier zur weiteren Verarbeitung kommen, oder...?
Mir steht jetzt noch der Mund offen . Vor allem ist die Liftachse sehr Interesant da ich wenn mein Scania Langholzzug fertig ist den ersten Mercedes SK 2448 von der Firma Seubert Recycling bauen. Und der hat genau dieses Achsaggregat leider habe ich nur noch ein paar schlechte Bilder von dem LKW. Hab eines in Saschas Tread mit dem 2044 SK gestellt. Ich hoffe Du bist nicht böse wenn ich dann bei Dir spioniere .
P.S. Hoffentlich geht es hier bald weiter Gruß Thomas
- der SK hat keine Liftachse; das ist nur eine Nachlaufachse(die Funktion ist denkbar, werde ich aber nicht mehr reinpfriemeln) - das Modell wird frühestens in zwei jahren weiter gebaut, da ich mich nicht getraut habe, den in den Container zu stecken Aber was soll's, das Modell ist ja schon immer ein Langzeitmodell gewesen und wird es auch bleiben. Ich konnte bisher schon einiges ausprobieren und auch Masterteile anfertigen und so wird das auch irgenwann weitergehen. Denn z.B. die komplette Intrumententafel wird es mal als Gießteile geben. Dein Lob freut mich natürlich, spziell wenn die "olle Kammelle" mal wieder rausgekramt wird.
Zum Thema Abschauen: Nur zu , dafür ist das Forum doch da! Falls Du Fragen hast, melde Dich.
nicht erschrecken, ich habe meinen ältesten hier noch lebenden, aber eingefrorenen Baubericht auch aktualisiert. Hatte ich 2018 glatt vergessen. Viele von Euch werden das Projekt ja gar nicht kennen, denn der ist ja mal in einem anderen Forum begonnen worden und nur hierher transferiert worden. Sonst gäbe es ja auch keine 62 Bau-Fotos in einem Beitrag von mir... In Zeiskam hat mir Oliver eine komplette I-Tafel gegeben, so dass ich mich um die nicht mehr kümmern brauche. Wann ich hier mal weiter mache, kann ich noch nicht abschätzen, aber in den Fingern kribbeln würde es mich schon. Wenigstens ist das Modell gut und stabil eingelagert...