vor ein paar Jahren waren bei mir in der Umgebung noch zwei Menck M90 im Einsatz. Die sind vom Prinzip her ähnlich wie der M60. Deine Fotos zeigen sehr schön, wie Du das ins Modell umsetzt. Vor allem die Bilder zm Formenbau helfen mir, meine Ambitionen beim Fromenbau und Abgießen zu verbessern.
trotz oder gerade vielleicht doch wegen des Coronaviruses habe ich in den letzten Wochen keine Zeit zum Modellbauen gefunden. Habe nämlich endlich ein Problem im Garten beseitigen können, was ich seit vier Jahren vor mir herschieben muss. Dazu gehörte u.A. auch das Ausheben eines Grabens mit mal eben 8cbm von Hand, inkl. sehr viel Gestein. Da hat man hinterher keine Meinung und auch Ruhe mehr, sich an ein Modell zu setzen. Deshalb gibt es hier nur ganz kleine Neuigkeiten. Im Kartonmodell sind die Schriftzüge „MENCK“ im falschen Font wiedergegeben. Also müssen neue her. Im Baumaschinenforum fand ich brauchbare Fotos, die ich dann in meine CAD geladen habe und die Buchstaben neu konstruiert habe. Dann die Schriftzüge auf den Fotos vermessen und die neuen Schriftzüge hinskaliert. Spannend wurde es bei den gerahmten Schriftzügen „M60“. Da musste ich dann sogar noch nach 20 Jahren für mich neue Funktionen entdecken.
Bild84 – Schriftzugkonstruktion am CAD
Die „MENCK“-Schriftzüge sind noch groß genug, um sie zu schneiden. Die kleinen müssen gedruckt werden. Bild85 – Neu konstruierte Schriftzüge
Also die auf den Maßstab gebrachten Schriftzüge ausgedruckt und mit Pritt-Stift auf 0,5mm Styrol geklebt. Neue Klinge und los geht’s…
Bild86 – Ausgedruckt und aufgeklebt
Bild87 – Erste Buchstaben
Eineinhalb Stunden später… (Das kleine E ist leider beschädigt, da muss ich , wenn der Kleber ausgehärtet ist, noch mal nacharbeiten)
Bild88 – Schriftzüge komplett
Komme ich nun zum Thema, was mich seit Wochen in Atem hält, nämlich der Deutz A4L514. Ich habe mit in den Kopf gesetzt den Motor nachzubauen. Um es gleich vorweg zu nehmen: da ich nur anhand von Fotos und den Abgüssen der Zylinderkopfdeckel und dem Lüftertubus vom Italeri-10Zyl-Deutzmotor arbeite, ist das Ganze ein permanentes Trial-and-Error-Unternehmen geworden. Der Motor ist zwischenzeitig dreimal verlängert, der Tubus zweimal verkürzt, die Tüte zweimal gewickelt, die Ölwanne auch zweimal geändert worden und ich bin immer noch nicht zufrieden. Der Auspuffkrümmer wird auch gerade ein zweites Mal gebaut… In der Restekiste fand ich einen Flugmotor in 1;32, der einen Teil der Seitenwand spendierte, zwei Laufrollen von 1:35er Panzern konnte ich für Schwungscheibe und Tubus verwenden, der Rest ist Styrol. Aber ich belasse es bei dem derzeitigen Stand und fange jetzt an, mich um die Anbauteile zu kümmern. Zu meiner Überraschung kann ich da kaum Teile von den 6- oder 10-Zyl.-Modellen benutzen. So jetzt mal zu den Bildern:
Bild89 – Grundlagen Motor
Bild90 – Zusammengekramte Teile
Bild91 – Ausgeschlachteter Flugzeugmotor
Bild92 – Wickeln der Lüftertüte
Bild93 – Tubus
Aktuell sieht der Motor so aus. Wie oben geschrieben, geht es jetzt an die Anbauteile.
Hallo Scaratchers, weiter geht es mit ein paar kleinen Schritten. Ein Anbauteil am Motor und dann habe ich den Motor erst mal zur Seite gelegt, bevor er mich an den Rand des Wahnsinns treibt.
Bild96 – Anbauteil am Motor Als nächste Baugruppe habe ich mir den Oberwagen vorgenommen, da ich mal wieder Lust verspürte Plastikplatten zu schneiden. Die Bodenplatte hat hinten einen Radius und den brauche ich dreimal (oben/unten und für ein Podest auf dem der Motor steht) Also habe ich drei Platten zugeschnitten, den Radius angerissen und grob mit dem Messer vorgearbeitet. Dann habe ich sie übereinander gelegt und punktuell am Rand mit Sekundenkleber gesichert. Für den Radius habe ich meinen kleinen Bandschleifer mit Auflagetisch benutzt, den ich mir speziell für das Schleifen von Freiformkonturen zugelegt habe. So bleiben die Schnittflächen senkrecht!
Bild97 – Schleiforgie
Danach kamen die Seitenteile und Trennwände der Fahrerseite inkl. Schiebetür dran und wurden aus 1mm Platten geschnitten, Durchbrüche für Fenster angerissen, gebohrt und ausgefeilt. Bei der Seitenwand fiel auf, das 3mm fehlten. Dafür habe ich dann nochmal eine Platte nachgeschnitten.
Bild98 – Trennwand Fahrerhaus
Im nächsten Schritt wurden von hinten beginnend, die einzelnen Wandelemente mit seitlichen Verstärkungen verklebt. Besonderes Augenmerk habe ich auch die Schiebetür gelegt, damit sie auch hinter zu öffnen ist. Dazu kam an der Bodenplatte noch eine zusätzliche Schiene hin, die das Modell gar nicht vorsieht- Dort ist die Tür nur durch eine Schattierung gekennzeichnet und die Wand dahinter in der gleichen Ebene wie die Tür dargestellt. Das musste natürlich geändert werden. Das kommt noch einmal in verschärfter Form auf der Beifahrerseite, nur sind es da zwei Schiebetüren, die hintereinander sich bewegen können. Da muss ich noch etwas rechnen und konstrieren…
Bild99 – Oberwagen Fahrerseite
Bild100 – Oberwagen Beifahrerseite
Bevor ich jetzt die ganze Einhausung zu Ende baue und mir den Einbau der Inneneinrichtung erschwere, kümmere ich mich erst einmal ums Fahrerhaus und da von unten nach oben. Der Boden ist erhöht und mit einer Form von Warzenblech belegt, was ich durch eine 1,5mm Platte und einer dünnen Schicht Riffelblech dargestellt habe. Da sind jede Menge Durchbrüche für die Hebelmechaniker drin, also nach Fotos angezeichnet und die Durchbrüche erstellt.
Bild101 – Boden Fahrerhaus
Bild102 – Bodenbeplankung
Bild103 – Boden eingebaut
Die angesprochenen Hebelmechaniken benötigen je Menge Gabelköpfe. Dafür habe ich 1mm Streifen mit dem Chopper abgelängt, um in Serienproduktion zu gehen. Die Dicke hat sich als zu klobig heraus gestellt, also das Ganze noch einmal in 0,5mm neu gemacht.
Bild104 – Gabelköpfe erster Versuch
Bild105 – Gabelköpfe zweiter Anlauf
Hier der erste Kopf zusammen mit dem Schraubenkopf aus meiner Serienfertigung… Jetzt muss ich im Fahrerhaus die Mechaniken mit all ihren Hebeln und Griffen analysieren und zusammenpfriemeln.
absolut Genial was du hier Veranstaltest. Es scheint mir aber doch einiges an Recherche notwendig zu sein um aus einem Kartonbausatz als Vorlage ein Polystyrolmodell entstehen zu lassen. Da ich auch mit dem Gedanken spiele so ein Projekt zu versuchen beobachte ich deine Fortschritte natürlich mit besonderm Ineresse.
Du machst dir ja eine Menge Arbeit mit dem Motor. Ist der denn nachher überhaupt noch zu erkennen? Wenn man einmal angefangen hat, kommt man vom Hölzchen aufs Stöckchen
Gruß Oliver
Gute Vorsätze für dieses Jahr hab ich keine. Die vom letzten Jahr sind noch unangetastet
@ Martin: generell besteht hier der gleiche Recherche-Aufwand wie bei einem anderen Projekt. Wenn Du - wie die Meisten von uns, mit einer gewissen Professionalität was das Ergebnis anbelangt - an einen Bausatz zB. von IT oder RV rangehst, recherchierst Du ja auch erst einmal. Dieses Modell ist im Original ja nur halb so groß, da musst Du nacharbeiten. Wenn Du Dir hingegen einen extrem detaillierten 1:25er Kartonbausatz vornimmst, dann fallen Dir die Augen aus dem Kopf. Melde Dich mal, wenn Du das angehen willst. Yves kann Dir da sicherlich auch Einiges zu raten.
@ Oliver: durch die drei Schiebetüren kann man sehr viel sehen. Na ja und mit dem Motor habe ich noch Pläne...
da muß ich dir Recht geben ohne Recherche geht nichts und mit dem extrem Kartonbausatz sieht es genau so aus. Da bekommt man sehr viele Details zu sehen die man oft bei der Recherche einfach übersieht. Dadurch erhöht sich eigentlich sogar der Aufwand der Recherche noch mal um einiges,die Details dann auch irgendwie bildlich zu finden. Auch wird der Bau noch intensiver,man möchte ja auch all die Details nachbauen Deine Fortschritte sind sehr schön,schaue weiter gebannt zu. Eine Frage habe ich zu deinem Mini Bandschleifer,wo hast du diesen erworben? Finde ich echt praktisch und sehr hilfreich.
Auch wenn sich der Aufwand für die Recherche durchaus bei einem Extrem-Kartonmodell noch erhöht und da stimme ich Dir zu, das Ergebnis stellt häufig die Details in den Schatten, die uns die Kartonmodellkonstrukteure offerieren. Das wünsche ich mir bei Kunststoffbausätzen. Da nehme ich doch gern mir noch mal die extra Stunden Zeit. Mir hilft häufig das auch, das Original überhaupt zu verstehen (vielleicht ein berufliches Problem).
Zu Deiner Frage nach dem Schleifer. Das ist aus der ehemaligen Böhler Minitoolserie, die heute von Kaleas vertrieben wird.
Ich habe einige Werkzeuge aus der Serie. Als ich damals mit der Bohr-/Schleifmaschine angefangen hatte, dachte ich das ist doch alles nur Spielzeug. Habe aber ziemlich bald mir die Kreissäge zugelegt und vor erst einem Jahr den Bandschleifer. Wichtig ist für mich dabei die Auflage! Von der Denke Spielzeug bin ich schnell wieder weg. Wenn ich meinen großen Bandschleifer im Keller einsetzen würde, wäre mein zu schleifendes Teil in null-komma-nichts geschmolzen. Diese Minitools haben schon ihre Rechtfertigung. Ich kann ja mal ein paar Bilder unter Werkzeuge einstellen.
Das sind wieder Wunderschöne Entwicklungen, auch die Herstellung der Laufräder und Tracks finde ich sehr interessant zu sehen. Die Buchstaben sind auch perfekt geschnitten.
schon der Wahnsinn, was Du da als "Übersetzung" Kartonmodell in ein Modell aus Plastik und Resin machst. Ich schaue mir die Bilder immer wieder gerne an, weil man so viele Kleinigkeiten und Anregungen entdeckt.
Der M60 ist auch ein schöner Klassiker. Bei mir um die Ecke waren bis vor 3-4 Jahren noch zwei M90 im Einsatz. Davon habe ich ein paar Bilder. Ich bin schon mal neugierig, wie Du den Ausleger mit seinem Gittermast umsetzen wirst.
Noch eine Frage zu Deiner Schleifmaschine. Sieht nach Eigenkonstruktion aus?
Schau mal in den Post #35, da habe ich einen Link gesetzt. Ich bin ganz zufrieden damit. Für mich war das Zubehör,der Schleiftisch wieder wichtig, damit man rechtwinklig schleifen kann.
Den Auslegerrohbau kannst Du ja schon ab Post#9 erkennen. Da kommen noch ein paar Rollen (bei denen ich mit den Abgüssen absolut unzufrieden bin - da müssen neue zweite Formhälften her), und ein paar Abweiser her und dann müssen Anlenkstück und Hauptausleger verbunden werden. Nicht mehr so wild. Aber ich grübele noch, ob ich noch ein 2m-Verlängerungsstück bauen werde. Mittlerweile habe ich Daten Blätter, aus denen die Reichweiten hervorgehen. Dank an Claus dafür.
Warum es hier momentan nicht weitergeht, hat andere Gründe. Gartenarbeit und die Erkenntnis, das meine Kette fürs Chassis zu lang ist. Habe letzte Woche alle Radaufnahmen und die Hinterachse wieder abreissen müssen, um den Abstand von Radaufnahme zu Radaufnahme um je 1mm zu vergrößern. Dann passt auch die Kette. Glücklicherweise ging das ohne größere Schäden ab... Muss eine kleine Lehre für die saubere Ausrichtung erstellen und dann kann ich wieder weiter machen.
Ich hoffe, du machst dir direkt noch eine korrigierte Zeichnung dazu, damit du beim nächsten Menck nicht wieder die selben Problemchen hast. Ich kenne das nur zu gut....
werde ich machen, da ich ja zwei Agenten an der Hand habe, die den auch bauen wollen. Mir sollte einer reichen. ... obwohl ein Hochlöffel hätte auch noch was...
tja, ist schon hilfreich, wenn man sich den gesamtem Beitrag ansieht... Der Aufbau ist beim M90 vom Prinzip her das gleiche System. Aber wenn ich mir den Aufwand ansehe, den Du hier betreibst, und was alles an Details zu berücksichtigen ist, dann werde ich wohl den M90 erst einmal auf die lange Bank schieben.
Ich schaue mir Deinen Beitrag immer wieder an weil er eine Fundgrube an Ideen ist.
Hallo Scratchers, nach längerer Ruhe geht es hier auch in kleinen Schritten weiter. Angefangen mit dem Versetzen der Radträger um je einen Millimeter nach hinten. Warum das Ganze? Als ich die erste Kette fertig hatte und aufgezogen hatte, musste ich feststellen, da sie mit 25 Gliedern zu kurz und mit 26 Gliedern zu lang ist. Ich habe mit Ausschußrädern rumexperimentiert, ob ich optisch schummeln kann, aber das war nicht Ziel-führend. Also alle Radträger der Laufräder wieder abgerissen (inkl. Hinterachse) und die entstandenen Schäden an den Wannenseitenwänden und der Hinterachse verspachtelt und verschliffen. Zum Erstellen des korrekten Abstandes habe ich mir dann die nächste Montagelehre gebaut und mittels einen kleinen Spannzwinge zum Verkleben in Position gebracht. Das „Wie“ zeigen die nächsten beiden Bilder:
Bild107 – Montagelehre
Bild108 – Montage mittels Abstandslehre
Den Unterwagen habe ich zum Aushärten zur Seite gelegt und mich an eines der großen Treibräder, was auf der rechten Seite hinter zwei Schiebetüren sehr gut sichtbar sein wird, gemacht. Hier spare ich mir die Worte und lasse die nächsten Bilder sprechen. Nur Eines: mit Konstruktion des Rades habe ich an dem Teil drei Stunden zugebracht… Aber es hat richtig Spaß gemacht.
Bild109 – Konstruktion Triebrad
Bild110 – Eckpunkte Setzen
Bild111 – Ausbohren
Bild112 – Bereit zum Ausfeilen
Bild113 – Detaillieren durch Feilen
Bild114 – Zahnkranz aufbringen
Parallel dazu habe ich die große Riemenscheibe gefertigt. Dazu gibt es nach dem Zahnrad wohl nichts mehr zu schreiben.
Bild115 – Treibrad und Riemenscheibe
Im nächsten Schritt brauchte ich nämlich das Zahnrad, um an der Außenkontur in Form der Zahnradabdeckung an der Vorderfront des Oberwagens Maße festlegen zu können. Hier kam mir die Plastikröhre einer ehemaligen Einwegsilikonkartusche entgegen, die genau den passenden Durchmesser zum Formen des 0,5er Sheetstreifens darstellte. Der warm umgeformte Streifen wurde mittels Klebeband während des Verklebens des seitlichen Kreissegments auf dem Rohr im Form gehalten.
Bild116 – Verkleidung formen für Treibrad
Abschließend wurde das Abdeck“Blech“ in die Aussparung der Frontplatte eingeklebt und nach Aushärten von innen bündig geschliffen.
Bild117 – Verkleidung für Treibrad
Somit konnte der Eckpfosten am Oberwagen installiert werden. Die Aufnahme für den Kranausleger habe ich auch schon gefertigt. Davon gibt es keine brauchbaren Fotos. Außerdem musste ich im Rahmen dessen noch die Fensterausschnitte anpassen. Dazu beim nächsten Mal mehr…
Bild118 – Installation Verkleidung
Zurück zum Unterwagen: Alle Lauf- und Antriebsräder zur Probe der Kettenlänge aufgezogen und die Hinterachse mit Zwingen in Position gebracht und die beiden Ketten aufgezogen…
Bild119 – Kettenaufziehtest
… paßt! Auch ist der Abstand der Hinterachse im gleichen Abstandsmaß wie die einzelnen Laufräder. Somit hat sich das Abreißen und neu Installieren der Achsaufnahmen bezahlt gemacht. Jetzt die Hinterachse markiert und verklebt.
Bild120 – Ketten passen
Im nächsten Schritt wollte ich endlich mal meine Schweißnahtdecals von Archer zum Einsatz bringen. Das klappt nicht, denn ich brauche dicke Kehlnähte und die von Archer sind ja nur Flachnähte. Musste somit wieder die aus meiner Militärmodellzeit geübte Technik ran: gezogene Gußäste in Klebstoff einweichen und die Naht-Struktur mit einer Klinge eindrücken. Für die, die schon lange dabei sind, schaut mal beim Nooteboomtrailer nach…
Bild121 – Gußäste ziehen
Bild122 – Schweißnähte erstellen Das Werkzeug/Klinge ist ein breitgehämmerter Nagel, den ich bei Bedarf noch schärfer schleifen oder feilen könnte.
Bild123 – Werkzeug für Schweißnähte
Bild124 – Fertige Schweißnähte
Bei den Laufrädern hatte mir die Tür offen gehalten, ob ich sie drehbar darstellen werde. Ich habe mich aus mehreren Gründen dazu entschlossen sie anzukleben, d.h. es können auch schon die Nabendeckel aufgeklebt werden. Dafür habe ich mir aus einem Ausschußrad und etwas Sheet eine Zentriervorrichtung angefertigt um die Naben auch mittig auf die Räder zusetzen. Ich habe dann festgestellt, dass ich trotz dünnflüssigem Sekundenkleber es nur mit einer Pinzette recht gut schaffe, die Naben zu zentrieren.
Bild125 – Zentriervorrichtung für Naben
Mit den fertigen Schweißnähten fehlen nur noch die Halter für die Kettenspannzylinder. Da werde ich etwas von der Modellbauerlizenz brauchen, da ich diese nicht auf den Fotos erkennen kann.
Bild126 – Räder fertig
Somit wäre der Unterwagen fertig für die Grundierung.
Das Versetzen der Achsen hat sich gelohnt! Sieht so wesentlich homogener aus. Ich bin gespannt, ob der Bagger nicht nach vorne überkippt, wenn der schwere Ausleger mal dran ist. Bekommen Ober- und Unterwagen je ein Gegengewicht eingebaut?
Ja der kriegt Kontergewichte! Grundsätzlich gehört eines zum Bagger. Das ist hohl und könnte gefüllt werden. Das wird aber nur verklebt. Also werde ich das Gewicht in den Raum unter dem Motor (siehe Bild 100) einbauen. Der Unterwagen bleibt ohne Gewicht.
die Idee mit den Schweißnähten kannte ich noch nicht. Sieht gut aus. Ist wohl auch etwas Übungssache, bis es so aussieht. Aber wie hast Du den Zahnkranz auf dem Triebrad hergestellt?
Hallo Günter Tut mir leid, Dich wieder springen zu lassen... Schau mal in Post #9 und #17. Da habe ich gezeigt, wie ich das mit dem Zahnrad gelöst habe.
sorry, ich habe Dich wohl falsch verstanden als Du von Triebrad sprachst. Mein Fehler! Schau mal bitte in Post 18; Bilder 63-65, da habe ich gezeigt, wie ich aus einem Laufrad ein Triebrad umgebaut habe. Danach habe ich es in Silikon baden geschickt, denn den Krampf wollte ich mir kein zweites Mal antun.
Hallo Scratchers, auf ins neue Jahr mit ein paar Neuigkeiten vom Menck, gemäß der Losung, die Oliver vor Jahren mal am Jahresanfang ausgegeben hatte: „Männer: bauen, bauen, bauen!!!“ Wenn ich ehrlich bin, sind das die Arbeiten über Wochen am Jahresende, die sich mal wieder ewig hinziehen, da ich nebenher noch ein WC renoviere. Fange ich mal mit dem Neubau des Zahnrades aus Bild 115 an. Warum? Das alte war zu groß, zu breit und stimmte auch in den Proportionen nicht. Es spielt eine nicht unwesentliche Rolle beim Positionieren der Seiltrommel, somit musste es neu gemacht werden.
Bild127 – Neues Zahnrad
Die nächste Baugruppe – und auch die ist wieder Maß-bestimmend für die Neigung der Frontplatte und dem Dachansatz – ist die Seiltrommel mitsamt Brems- und (meine Vermutung) Kupplungsmechanik. Nach einigen Skizzen und der zündenden Idee unter der Dusche wie ich das Teil herstellen könnte, ging es an die Drehmaschine. Ich brauchte zwei schmale Ringe mit knapp 26mm Innendurchmesser und da fiel mir mein Forstnerbohrersatz im Zollmaß aus den USA in die Hände. Das hat hervorragend funktioniert und somit waren diese beiden Ringe schnell hergestellt. Hätte nie gedacht, dass ich die mal im Modellbau zum Einsatz bringen könnte.
Bild128 – Zölliger Forsterbohrer
Die eigentlichen Bremstrommeln habe ich nicht komplett gedreht, sondern wie die Kartonisten hergestellt. Die beiden Scheiben (zwar gedreht, weil schneller und sauberer) mit zwei dünnen Streifen aus Sheet zu Ringen geformt und umwickelt. Der Grund dafür ist ein einfacher: Wandstärken unter 1mm in PS drehen und dann auch noch abzustechen, ist seeeeehhhhrrrrr schwierig.
Bild129 – Bremstrommelteile
Dann kam die Maso-Tour: je 25 Lamellen an Vorder- und Rückseite des aufgezogenen Ringes gleichmäßig aufzukleben. Im vorigen Bild könnt Ihr links oben die kleine Montagelehre aus Holz sehen, die ich dafür angefertigt habe. Damit ging es ganz gut. Da ich ja zwei Bremsen bauen musste, klappte das mit Trocknungszeiten ganz gut, da ich die Lehre immer nacheinander an anderer Stelle zum Einsatz bringen konnte
Bild130 – Lamellen an Bremstrommel
Auf dem nächsten Bild erkennt Ihr die fertigen Bremstrommeln mit den Entwürfen der Lager. Da war ich faul und habe die Naben aus Trilexfelgen benutzt. Er später stellte sich heraus, das die im Durchmesser zu groß sind und sich somit einige Proportionen der daran angrenzenden Teile verschoben haben. Ich weiß es, habe aber beschlossen, diesen Fehler nicht mehr zu beheben.
Bild131 – Bremsen und Lager
Die eigentliche Seiltrommel entstand auf der Drehmaschine und hat einiges an Zeit und Konzentration wegen der Rillen für die Seilführung gekostet. Nur so am Rande bemerkt: die Seiltrommel besteht aus 123 Teilen…
Bild132 – Seiltrommel
Ausgehend vom Lagerbock baute ich die Mechanik für die Bremse und (wie oben schon vermutet) Kupplung der Seiltrommel. Die hier im Bild sichtbare Scheibe mit umlaufender „Blech“-Kante habe ich später wieder weggerissen, da sie die Proportionen komplett verschoben hat.
Bild133 – Detailierung Lager
Hier der Schlußstand der Bremsen/Kupplungsmechanik. Ihr könnt auch sehen, das ich hier Positionierstifte integriert habe, damit ich diese Ganze Baugruppe gefahrlos fürs Lackieren demontieren kann.
Bild134 – Kupplung/Bremse
Bild135 – Seiltrommel mit Kupplung/Bremse
Abschließend ein Vergleich mit dem Original und Ihr könnt sehen, wo die Proportionen nicht hinkommen. Nun fragt Ihr Euch, warum ich mir das überhaupt angetan habe, denn auf einer Seite (am Fahrerhaus) verschwindet alles hinter dem Fahrerhaus und auf der anderen Seite ist es nur sichtbar, wenn die Schiebetüren offen sind…
Bild136 – Vergleich Kupplung/Bremse mit Original
Jetzt mal die gesamte Baugruppe zur Probe montiert. Jetzt sagen mir die Proportionen zu und ich kann von hier aus weiter machen.
Bild137 – Probemontage Seiltrommel
Bild138 – Probemontage Seiltrommel
Hier kann man gut erkennen, dass die Mechanik auf Nimmerwiedersehen verschwindet. Aber sie ist da …
Bild139 – Probemontage Seiltrommel
Um noch mehr Eindruck vom Fortschritt zu erhalten, habe ich mal den Mast angeschlagen, bzw. dazu gelegt. Wird doch größer als anfangs gedacht, obwohl das ein Murkel im Vergleich zu Claus‘ und Martins Baggern ist.
Bild140 – Stellprobe mit Mast
Bild141 – Stellprobe mit Mast
Abschließend noch eine Stellprobe mit Unterwagen (ohne Ketten)
Bild142 – Stellprobe mit Mast und Unterwagen
Hoffe, die Beschreibung der kleinen Schritte hat Euch wieder gefallen und das speziell meine beiden Nachbaukandidaten nicht das Interesse daran verlieren, den mal anzugehen.
Was für ein Wahnsinn! Aber so "muggelich", wie Du tust, ist der Bagger ja nun auch nicht. Die Größe ist schon beeindruckend. Was mich ebenfalls fasziniert, ist die ganze Uhrwekmechanik, mit der man früher solche Maschinen konstruiert hat. Besonders die Kupplung / Bremse der Trommel hat was! Das würde man heute gar nicht mehr so bauen.
RESPEKT, RESPEKT, RESPEKT Damit wäre eigentlich schon alles gesagt!
Ich finde absolut genial wie du auch die kleinsten, später nicht mehr sichtbaren Details anfertigst. Da geht sehr viel Zeit in etwas das eigentlich unnötig, weil unsichtbar ist. Trotzdem muss es hin. Cool finde ich auch die Idee mit dem Forsterbohrer, darauf wär ich nicht gekommen. Werde das aber einfach ungefragt abschauen.
Von "muggelich" kann wirklich keine Rede sein. Für die damaligen Verhältnisse und Möglichkeiten war das schon ein ganz schönes "Trumm"