@ Karsten, wer oder was hält dich vom „Nooteboom-aus-dem-Keller-holen“ ab...???
Weiter geht es mit dem Freestyle, die Hydraulikleitungen wurden vom Ventilblock an die beiden Kippzylinder und nach unten Richtung Abstützungen und den oberen Kippzylindern verlegt
Die beiden Hydraulikzylinder wurden ebenfalls weiter detailliert, die Gelenkköpfe habe ich aus 2mm Platten ausgesägt, gebohrt und je zwei Stück zusammengeklebt. Die Schutzdächer für die Kolbenstangen fahren beim ausfahren der Zylinder mit aus, dazu wurden 1,5mm Metalldraht-Stücke in die Halterungen gesteckt, in denen die Halter der Schutzdächer laufen
Zum Glück muss da kein Hydrauliköl durchfließen, da eine Hydraulik immer irgendwo raussifft, gäbe das hässliche Flecken in der Vitrine
Als nächstes habe ich mir das Bauteil vorgenommen, für das der Schlackentransporter gebaut wurde, nämlich den Schlackenkübel.
Obwohl in Deutschland viele Stahlwerke geschlossen wurden und die Produktion nach China verlegt wurde, gibt es hier noch Spezialisten die solche Schlackenkübel herstellen:
Das Vorbild hat einen Durchmesser von 3800mm und eine Höhe von 3500mm, was im Modell etwa 158mm und 145mm entspricht, die Wandstärke beträgt 100mm, im Modell ca. 4mm.
Für die kugelförmigen Böden (innen und außen) bin ich als erstes auf die Suche gegangen und im Bastelbedarf fündig geworden. Normalerweise sind die zweigeteilten Kugeln aus klarem Kunststoff zum selbst gestalten von Weihnachtsbaumschmuck gedacht. Sie haben einen Außendurchmesser von 90mm und 100mm, an Hand der Zeichnung musste der obere Rand etwas abgesägt werden
Für den oberen Rand des Kübels hat mir ein Bekannter einen Ring gedreht, den ich aus technischen Gründen in Resin abgegossen habe
Die Böden erhielten am Rand einen Sheetstreifen um den Mantel ankleben zu können
Für den Mantel habe ich eine Abwicklung eines Kegelstumpfes auf Papier gezeichnet und dann auf 0,5mm Sheet übertragen
Die Kegelstumpf-Abwicklung wurde um den Resin-Ring herum gebogen und angeklebt
Ebenso der äußere Mantel, dann wurden die beiden Böden eingeklebt und großzügig verspachtelt, nach dem durchtrocknen erwartet mich dann eine Schleiforgie
Servus Jochen Sensationell, diese Anfertigung des Kübels. da wünsche ich Dir so einige Musestunden beim schleifen. Aber da kommen einem doch die besten Ideen. Man hat Zeit dazu.
Zum schleifen des Schlackenkübels habe ich mir bei dem tollen Wetter ein schattiges Plätzchen im Garten gesucht
Für die Tragarme habe ich mir eine Vorlage aus der Zeichnung ausgeschnitten, auf 1mm Sheet geklebt und vier Stück davon zugeschnitten Die Punkte an denen später Bohrungen sind, habe ich mit der Reißnadel angekörnt
Dann mit einem 1,6mm Bohrer alle vier gebohrt und mit 1,6mm Rundmaterial warm vernietet, um alle Teile auf einmal auf Maß schleifen zu können
Anschließend wurden die Tragarme nach der Zeichnung gebogen, und weil ich mich irgendwie verrechnet hatte mussten in der Mitte noch 16mm herausgeschnitten werden
Um auf die Stärke von 6mm zu kommen, habe ich um den Rand herum 4mm Sheetstreifen gebogen und Stück für Stück aufgeklebt
Für die Hebelarme, an denen die Hydraulikzylinder befestigt werden, habe ich 1,5mm Sheet zugeschnitten und immer zwei Stück zusammengeklebt
Die Trag- und die Hebelarme zu einer Einheit verklebt
Die Tragarme sind im Original etwa 4300mm lang, also im Modell 180mm, die Gesamthöhe des Transporters mit Kübel sind 5120mm!
Als nächstes habe ich mit dem Untergestell des Schlackenkübels weitergemacht. Aus der Zeichnung habe ich mir Papierschablonen ausgeschnitten, danach wurden 2mm Platten zugeschnitten...
...und unter den kugelförmigen Boden geklebt
Die Füße und die Halter dazu, ebenfalls aus 2mm Platten
Die seitlichen Platten...
Für die Halter mit denen der Kübel angehoben werden kann, habe ich eine Konstruktion aus 11 und 16mm Rundmaterial angefertigt...
...und zusammen mit den Verstärkungen am Kübel angeklebt
einfach Genial was du an Dedails ausarbeitest! Mir gefällt die Referenzfigur die immer mal wieder zu sehen ist. Das zeigt welche beindruckenden Dimensionen dieses Gefährt hat.
beim Anblick der ganzen Hydraulikleitungen kommt mir mein Nooteboom Trailer wieder ins Gedächtnis. Da muss man Acht geben, dass man nicht den "Föhn" () kriegt, sprich die Lust daran verliert. Aber so wie es bei Dir aussieht geht es ja flott voran. Wenn ich die Figur als Vergleich sehe, dann scheint das Modell schon etwas üppigere Ausmaße zu haben. Oder täuscht das? Was wiegt das Teil im Original? Fragen über Fragen...
Danke Martin und Günter für eure positiven Rückmeldungen
Ja, die Hydraulikanlage hat es in sich, es fehlen auch noch ein paar Leitungen, aber es gibt ja noch genug andere Bauteile die angefertigt werden müssen, da gibt es genügend Abwechslung und es wird nicht langweilig.
Die Länge im Original ist 8900mm, die Breite 4800mm, also fast doppelt so breit, als ein "normaler" LKW. Das Eigengewicht liegt bei etwa 64t, die Nutzlast 80t, Gesamtgewicht 144t!
Weiter geht es heute mit einem kleinen Update, auf den Vorbildfotos habe ich verschiedene Beschriftungen auf den Schlackenkübeln in Form von erhabenen Zahlen und Buchstaben gesehen.
Da ich natürlich sehr neugierig bin, habe ich bei meinem Kontakt im Stahlwerk nachgefragt, was die denn bedeuten
Die obere Zahl ist die laufende Nummer des Kübels, das „DH“ ist der Hersteller, nämlich die Dillinger Hütte im Saarland
Dann noch die Nummer der produktionsinternen Zuordnung und das Wappen der Dillinger Hütte
Als erstes habe ich mir Zahlen und Buchstaben von aero-naut besorgt
Aus einer Scheibe Evergreen-Rohr und kleinen Winkeln habe ich das Dillinger Wappen zurechtgeschnitzt
Sensationell !! dass mit den erhabenen Zahlen und Buchstaben ist top. Man lernt nie aus. Für manche Modelle, sprich Ladegüter ist es ein Highlight. Wird ja sicher in verschiedensten Größen angeboten. Wäre doch interessant, wenn Du einen Lkw dazu stellen würdest. Größenvergleich.
Da hast Du recht! Für Ladegüter optimal; z.B. als Beschriftung für die Gußkokillen- Master, die ich mal gemacht habe. Aber dann müßten die Zahlen und Buchstaben doch etwas kleiner sein. Wenn man das "DH- Zeichen" neben dem Groschen sieht und dann hat man ja einen Größenvergleich. Müßte man bei Aeronaut mal nachgucken, ob es die auch kleiner gäbe. Jetzt hat man auch mal eine ungefähre Vorstellung von der Größe des Kübels. Der ist schon gewaltig!
Weiter geht es mit dem Schlackenkübel, nachdem ich die Oberfläche glatt geschliffen hatte... war sie glatt... aber eigentlich ist sie beim Vorbild sehr rau.
Auf der Suche nach etwas, was die raue Oberfläche darstellen soll, bin ich auf das EASYCAST Texture Medium von AK gestoßen. Es ist eine Art dünnflüssige Spachtelmasse von der Konsistenz von Nivea Creme. Die Masse wird mit einem Borstenpinsel aufgetragen und dann ungleichmäßig tupfend strukturiert
da sieht man mal, wieviel schwerer es im großen Maßstab ist, gegenüber 1/87. Ich mache zwei Tupfer mit dem Pinsel und schon habe ich die Anhaftungen simuliert. Bei dir ist dann doch mehr Aufmerksamkeit vonnöten. Durch die rauhe Fläche hat die Farbe aber auch mehr Halt, ich bin mal gespannt, wie sich das in den weiteren Schritten auswirkt. Kanns kaum erwarten ;)
Du hast nun den blauen Vierachser aus dem Eingangsposting von drei Seiten gezeigt, hast du noch ein Bild von der Fahrerseite? Apropos blauer Vierachser... du schreibst, daß sie irgendwann mal verschrottet worden sind. Wie es der Zufall will, habe ich einen der direkten Nachfolger seit Jahren angefangen hier rumstehen. So wie es aussieht bis nun du derjenige, der einen Impuls zum (Weiter-)bauen gibt.