Heute ein paar Fotos vom Kaelble mit Straßenroller und Südzucker Kesselwagen, als erstes Vorbildfotos aus den 1960er Jahren. Sie sind leider nicht die beste Qualität und nur in schwarz/weiß:
An diesen Fotos habe ich mich für meine Modellfotos orientiert.
Als erstes die Kaelble K 631 ZR 60 Zugmaschine
Dann der R40 Straßenroller der Gothaer Waggonfabrik
Und mit dem Kesselwagen beladen auf dem Weg zum Kunden
schon lange wurde ich nicht mehr so an der Nase rumgeführt !!! Ganz großes Kino, entweder sucht man vergeblich das Modell oder das Vorbild. Meine Hochachtung für Deine Fotographien, ja, und für´s Modell auch.
Nachdem wir nun feststellen mußten, daß ALLE Bilder vom Vorbild sind (), muß ich mich der Frage von Thomas aber anschließen: Wie haben die den Wagen auf die Roller geladen, wenn zwischen den Rollern kein durchgehendes Stück Schiene ist Und wie wurden die Wagen auf den Rollern fest gemacht?
Ertappt... das waren bisher nur Vorbildfotos... die Modellfotos mache ich später auf dem Küchentisch
Zu euren Fragen, alle Achsen des Straßenrollers wurden über die Deichsel gelenkt, die Lenkung wurde durch das Rohr in der Mitte rein Mechanisch (!!) auf das hintere Fahrwerk übertragen!
Zum be-und entladen wurden die Fahrwerke zusammengeschoben, hinten wurde dann eine kleine Rampe angebaut und mit Hilfe der Kaelble-Seilwinde auf die Gleise auf- oder abgeladen:
Hier noch bewegte Bilder, da ist auch die Ladungssicherung zu sehen, sie wurde mit Hemmschuhen oder Unterlegkeilen gemacht, die Höchstgeschwindigkeit betrug ja nur 25km/h, das reichte damals locker
Äußerst interessant! Das mit der Lenkübertragung durch das Mittelrohr kann ich mir nicht recht vorstellen (Seilzüge?). Ein Gestänge im Rohr kommt eigentlich nicht in Frage, weil die Roller ja beim Be- und Entladen verschoben werden Das Auseinanderziehen und wieder Zusammenschieben der beiden Roller dürfte im beladenen Zustand mit ebenfalls vollbeladenem Eisenbahnwagen recht materialmordend gewesen sein. Damals gabs ja im Prinzip noch keine "richtige" Ladungssicherung. Aber selbst mit "nur" 25 km/h dürfte eine Vollbremsung verheerend gewesen sein. Will ich mir gar nicht vorstellen.
Zitat von XXL im Beitrag #7die Lenkung wurde durch das Rohr in der Mitte rein Mechanisch (!!) auf das hintere Fahrwerk übertragen!
Da habe ich auch so meine Zweifel. Ich denke, beim hinteren Fahrwerk ist die Lenkung blockiert, vorne wird über die Deichsel gelenkt. Die Deichsel läßt sich ja umhängen und so wird nur das vordere Fahrwerk angelenkt. @Martin: Die Hemmschuhe zur Sicherung liegen nicht lose auf, denn die könnten ja bei Erschütterungen runterfallen. Das sind sogenannte Radvorleger, die auf dem Wagen verschraubt werden.
Gruß Oliver
Gute Vorsätze für dieses Jahr hab ich keine. Die vom letzten Jahr sind noch unangetastet
Dachte ich auch erst. Andereas hat mit aber ne WA geschrieben und das erklärt: In dem Verbindungsrohr zwischen dem ersten und zweiten Roller ist eine telekopierbare Lenkstange drin! Ich hätte auch nicht gedacht, daß es so etwas damals schon gab. Mehr dazu (schriftlich und mit Bilder) in Zeiskam......
Ja Wahnsinn….!! Da hast du dir für dein nächstes Projekt ja ein geniales Vorbild ausgesucht….. Wenn der mal in 1/24 gebaut wird……, den würde ich auch gern mal live ansehen!
…. Wenn ich ihn nicht schon gesehen hätte, würde ich dir die Story abkaufen! Man kann’s auf den Bildern erst beim 10 betrachten erkennen, dass nicht das Original sein könnte…..
Phänomenal!!!! Mehr kann ich dazu nicht sagen!
Zur technischen Seite…
Der Straßenroller ist für damalige Zeiten schon ne echte Ingenieurskunst! Wenn man davor steht, glaubt man gar nicht, dass der überhaupt um eine Kurve kommt….
Von der Schienentechnik habe ich nicht wirklich Ahnung… Zusätzlich zu dem Bremsschuhen konnte/kann man doch sicher auch die Radbremsen als Feststellbremse nutzen… oder?
du hattest vor eingen Jahren in Zeiskam mal ein Buch dabei, das mich damals wegen der darin enthaltenen Details ziemlich fasziniert hat. "Mit der Eisenbahn ins Haus" von Johann Culemeyer
Wenn du es noch haben solltest, kannst du dort Einiges über die damals angewandte Technik nachlesen. Darin ist auf den Seiten 71 bis 95 die Technik der von Jochen gebauten Strassenroller-Ausführung sehr detailliert beschrieben und mittels Skizzen und Bildern anschaulich erklärt.
Auf Fotos bzw. Scans verzichte ich hier im Forum, um nicht mit dem Urheberrecht in Konflikt zu kommen. Ich habe aber schon mit Martin besprochen, dass ich das Buch auf unsere Ausstellung mitnehmen werde, damit ihr mal reinschauen könnt.
Die Culemeyer-Strassenroller waren halt Hi-Tec der 1930er und 1940er Jahre!
du hattest vor eingen Jahren in Zeiskam mal ein Buch dabei, das mich damals wegen der darin enthaltenen Details ziemlich fasziniert hat. "Mit der Eisenbahn ins Haus" von Johann Culemeyer
Stimmt. Daran hab ich gar nicht mehr gedacht.
Gruß Oliver
Gute Vorsätze für dieses Jahr hab ich keine. Die vom letzten Jahr sind noch unangetastet
mal wieder etwas spät, aber schwer beeindruckt!!! Deine Fotos sind spitze, wie auch die drei Modelle. Wo hast Du das Hintergrundbild eigentlich her? Zum Untergrund werde ich Dich in Zeiskam näher befragen. Auch der sieht genial aus.
Den Kaelble und Culemeyer durfte ich ja schon in Ried bestaunen. Die Kombi ist historisch gut denkbar, denn es haben einige R40-Roller aus Gotha den Krieg überlebt, um dann mit modernen Zugmaschinen gekoppelt zu werden.
Ich habe für einige der Fragensteller zum R40 vielleicht noch ein paar Infos parat...
@ Andreas: hier ist der Link zum von Dir erwähnten Buch auf Wikipedia. Mit der Eisenbahn in Haus (das sind 164 MB, die aber wertvoll sind) Unter dem Titelbild des Buches auf Original file klicken und der Download beginnt.
@ Thomas und Mart: gebremst bzw. arretiert werden die Waggons durch senkrechte "Wände" mit einer U-Aussparung, die zwischen den beiden Achsreihen der einzelnen Trailersegmente hochgekurbelt wurden und die Achsen der Waggons formschlüssig aufnahmen. Die Kurbel ist das große Handrad zwischen den Achsreihen. Ob zusätzlich noch verkeilt worden ist, kann ich anhand der Fotos die ich kenne, nicht bestätigen.
Ich freue mich auf jeden Fall schon riesig, dieses Gespann in weniger als 3 Wochen in Natura betrachten zu dürfen.