wie bereits in der Vorstellung geschrieben, liegt mein Hauptinteresse auf Oldtimern. Da es (fast) keine Bausätze in diesem Maßstab gibt, muss ich halt selber bauen. Der Hanomag ist noch im Bau und soll einmal mit zwei Kippanhängern unterwegs sein.
Reifen und Felgen kaufe ich, es gibt da verschiedene Firmen, die das auch einzeln anbieten. Ebenso muss ich natürlich auch Motoren, Zahnräder und die ganzen Elektronikteile kaufen. Diese Modell sind alle funkferngesteuert, der Hanomag ist ja nicht das einzige Modell. Achsen könnte man auch selbst herstellen, ich verwende allerdings meistens die von Robbe oder Veroma.
Ansonsten versuche ich alles selbst zu bauen, das Material ist bis auf kleine Messingprofile überwiegend aus dem Baumarkt. Aluminium wird verschraubt und verklebt, Messing und Kupfer gelötet.
Da hast du dir natürlich mit den barocken Formen der Oldtimer die Meßlatte selbst ziemlich hoch gehängt. Das stelle ich mir in Metall noch viel schwerer vor, als die Teile aus Kunststoff zu fertigen.
Die Kippfunktion beim anhänger geht vermutlich über Gewindespindel (?)
Gruß Oliver
Gute Vorsätze für dieses Jahr hab ich keine. Die vom letzten Jahr sind noch unangetastet
Ich bin allein von der Grōße und Materialauswahl schwer beeindruckt Wirst Du den Schlepper mit der unsäglichen Typenbezeichnung SS100 (komisch, nach dem Krieg hieß der mit einmal ST100) auch noch lackieren? Nach was für Zeichnungen hast Du gearbeitet? Ich weiß von unterschiedlichen Dachformen, weshalb dieses Modell bei mir noch nie über ein Vorplanungsstadium heraus gekommen ist. Mir fehlen einfach noch Informationen, um mich an ein derartiges Modell heran zu wagen. Mir sind auch keine Bücher dazu bekannt.
Auch Deine Anhänger sehen sehr gut aus. Ich freue mich schon auf weitere Modelle aus Deiner Werkstatt.
hier habe ich inzwischen ein paar Änderungen gemacht, u.a. den Kühlergrill. Erste Farbe gab es auch. Die Anhänger haben jetzt auch einen neuen Kippmechanismus über einen endlos laufenden Kurbelhub, geht schneller und benötigt keinen Endschalter.
Ich bin von Deinem Modell einfach nur begeistert und mich beeindruckt das Blechformen sehr! An solche Schleppzüge kann ich mich nicht mehr erinnern, dafür bin ich zu jung. Aber das Modell veranschaulicht schön die Philosophie der dreißger Jahre, den Gütertransport möglichst auf der Bahn, statt auf der Straße zu halten (da war er besser unter Kontrolle und der Staat verdiente ordentlich!). Nach dem Krieg hat man am selben Punkt wieder angesetzt, was sich eigentlich erst in den 70er Jahren änderte, als die ganzen alten Laster durch modernere Formen, kippbare Fahrerhäuser und bessere Motoren ersetzt wurden und es endlich Autobahnen gab. Heute sind Hängerzüge fast völlig aus dem Straßenbild verschwunden, sieht man mal von Volumentransportern und Kieskutschen ab. Die Industrie will die nicht mehr, weil das Laden und Abladen sowie die gesamte Logistik auf Sattelzüge ausgelegt ist. Von dieser Warte aus gesehen ist Dein Modell ein echtes Stück Zeitgeschichte "in Blech gehauen"!
Optisch kann man (ich jedenfalls) solche Modelle kaum in der Qualität eines 1:24 Bausatzes nachbauen. Aber als Fan von Oldies bleibt einem halt kaum was anderes als Selbstbau übrig.
Ich habe mich natürlich auch etwas mit der Historie beschäftigt. Die Gängelung des Fuhrgewerbes um die Bahn zu schützen fing schon in den 20er Jahren an, als viele heimkehrende Soldaten mit ehemaligen Militärfahrzeugen kleine Speditionen gründeten. Bis dahin war die zulässige Nutzlast (5-6 Tonnen) nicht an ein Gesamtgewicht gekoppelt. Dann galt ein zulässiges Gesamtgewicht, was natürlich die Konstrukteure zu Leichtbau zwang. In den 30er Jahren gab es dann ein paar Änderungen, weil die damaligen Machthaber eher den Kraftverkehr als die Bahn bevorzugten. Der 2-achser durfte demnach 13,5 Tonnen GG haben, der 3-achser 18,5 Tonnen. Die Länge war festgelegt auf 22 Meter ab 1937. Damit war auch die Kombination 2achs Lkw + 2achs Hänger + 2achs Hänger oder 3achs Lkw + 3achs Hänger möglich. Sattelschlepper fuhren auch mit zusätzlichem Hänger. Allerdings wurde von der Steuergesetzgebung massiv eingegriffen, in dem fast alleine die mögliche Nutzlast besteuert wurde, und der Sattelzug dabei als ein Fahrzeug angesehen wurde. Das gab diesen Konstruktionen den KO, weil gleichzeitig z.B. so ein Hanomag Schlepper ohne Nutzlast erheblich begünstigt wurde. Das Ganze natürlich nicht ohne Hintergedanken: Im Kriegsfall war ein Sattelschlepper nutzlos, während die Zugmaschinen perfekt passten, was dann auch so kam.
Die StVZO galt dann (mit kleinen Änderungen) bis 1953, zu diesem Zeitpunkt wurde der 2.Hänger verboten und die Maximallänge auf 20 Meter begrenzt. Dies waren aber eher sicherheitsrelevante Eingriffe. Richtig ungemütlich für das Fuhrgewerbe wurde es dann mit den Seebohm-Gesetzen (nach dem damaligen Verkehrsminister) zum Schutz der Bundesbahn zu Mitte der 50er Jahre. Es gab zwar Übergangsfristen, aber letztendlich sollte ein Lastzug nur noch 14 Meter lang und 24 Tonnen schwer sein. Die beginnende Europäisierung weichte das Vorhaben dann wieder auf und zu Beginn der 60er Jahre galten 32 Tonnen (16+16), allerdings mit der Forderung 6 PS/Tonne. Seit 67 (oder 68) galten dann für viele Jahre 38 Tonnen (8 PS/Tonne) bis dann in den 80ern auf 40 erhöht wurde.
Autobahnen gab es übrigens schon in den 30er Jahren.
Na ja, die Autobahnen der 30er waren ja eher als "Heerstraßen" für den Aufmarsch gedacht. Wer konnte sich denn damals ein Auto leisten und benutzte diese Autobahnen? Der erste Rasthof in der Nähe von Bonn wurde überwiegend von Wanderern und Sonntagsspaziergängern genutzt, denn von Autoreisenden oder gar LKW- Fahrern. Die Seebohm'schen Gesetze waren der Witz schlechthin! Man hatte aber schnell gemerkt, daß man nicht jeden der (damals neuen) Supermärkte mit einem Gleisanschluß versehen konnte und - wie Du schon sagtest - die zunehmende Europäisierung des Güterverkehrs tat ein Übriges. Aber leider ist das immer noch nicht vereinheitlicht und man ist bei gerade mal 10 PS/to. hängengeblieben, weil mehr PS wirtschaftlich auch gar nichts bringen würden; zumals bei dem dichten Verkehr, der heute herrscht.