eigentlich wollte ich diesen Baubericht erst starten, wenn der Langeisenauflieger fertig ist. Doch leider stehe ich bei diesem Projekt, einer Restauration einer Jugendsünde von mir, zur Zeit auf dem Schlauch und deshalb brauche ich Eure Hilfe. Dazu aber später mehr.
Wollen wir beginnen. Es begab sich anno dazumal ein Jüngling in ein Modellbaugeschäft und begehrte einen Italeri-Bausatz, M.A.N 26.321. Flugs zu Hause, überrollte den Jüngling das Gefühl, diesen Bausatz zu einem Modell zu "vergewaltigen", ein Vorbild war auch schnell gefunden, das Testfahrzeug von M.A.N aus dem Jahre 1983, welches im Fernfahrermagazin Trucker zu sehen war. Voll Tatendrang entstand, wenigstens ungefähr, das Vorbild im Maßstab 1 : 24.
Nun, die Jahre zogen ins Land, etliche Zeitzonen später fand der Jüngling, jetzt ein ergrauter Herr zu Beginn der 40, das Modell wieder, etwas zerzaust und in schlechtem Zustand, und so will es das Schicksal, dass dieses Modell eine "Wiedergeburt" erfährt.
Vorbild diesmal: wieder mal eine 2-achsige Sattelzugmaschine vom Typ 19.281, mit Nahverkehrsfahrerhaus und Blattfederung. Lackierung: wie üblich grau.
Ein paar Bilder:
Das Ursprungsmodell, verstaubt und gebrechlich, aber restaurationswürdig.
Fehlende Teile wie z.B. die Fahrertür liegen im Fahrerhaus.
Fehlende Qualität des Klebers erleichtert die Demontage.
Flugs die Säge angesetzt, damit der Nahverkehr in Erscheinung tritt.
Die Türen werden aus Stabilitätsgründen nicht mehr zum Öffnen gestaltet.
Hier sieht man eine grobe Vorlackierung, damit Schleiffehler besser in Erscheinung treten. Demzufolge wurde auch etwas nachgespachtelt.
Aber jetzt zum eigentlichen Problem: ich habe die Hütte grundiert (Tamiya), dann lackiert, mit einem Lack, den ich für diese Modelle immer verwendet habe. Siehe Foto:
Der Lack will einfach nicht trocknen. Die Lackierung ist mindestens schon 2 Monate alt, selbst direkte Sonneneinstrahlung bringt keine Besserung. Der Lack ist nicht griffest. Eine nochmalige Entlackung möchte ich vermeiden, da das Modell eh schon keine gute Qualität mehr besitzt und die Entlackung und Entklebung in Bremsflüssigkeit keine Erholung für das Modell war. Soll ich einfach Klarlack drüber machen ? Bin für jeden Tip dankbar, bitte um Stellungnahmen.
Hallo Robert Gerne würde ich Dir einen brauchbaren Tip geben, doch auch ich habe schon schlechte Erfahrungen mit Dosenlacken gemacht. Im Falle der nicht einsetzenden Trocknung bin ich selbst ratlos. Das ist mir noch nicht passiert. Ich kann nur davor warnen, auf einen nicht festen Lack noch einen Klarlack zu sprühen!!!! Die ziehen sich beide auf und eine Entlackung ist unverzichtbar. Trotz Deiner Bedenken, die Kabine nochmals in Bremsflüsigkeit zu tauchen (baden) wäre ich dazu geneigt, denn ich sehe wohl auch keine Chance, das nach 2 Monaten "Trocknungszeit" sich an der Situation etwas ändert! Höchstens mal versuchen (nicht ohne Risiko)bei mildester Hitze im Heißluft-Backofen zu trocknen. Vorsicht Kunststoff! Es könnte auch der Klebstoff sich lösen. Leider kann ich Dir kein Patentrezept liefern hinter dem ich 100% stehe, doch hoffe ich, daß Dein Projekt einen guten Weitergang findet. Gruß Helmut
Das ist seltsam, das der Lack auch nach 2 Monaten noch nicht trocken ist. Da wird vermutlich auch das erwärmen im Backofen nicht helfen. Eventuell war die Sprühdose nicht richtig geschüttelt? Was passiert, wenn du mit Klarlack überlackierst, kann ich dir auch nicht sagen, käme auf einen Versuch an. Wenn ich etwas zu entlacken habe, benutze ich Backofenreinigungs-Spray, 2-3 Mal einsprühen, einwirken lassen, abspülen, das Spray greift den Kunststoff nicht an...
ich habe es gewagt und den Klarlack (von Tamyia) einfach auf den noch nicht trockenen Grundlack gesprüht. Und siehe da, diese Lackkomposition ist nun griffest und der Modellbau kann weiter gehen.
Hoffentlich rollt sich in den nächsten Tagen die komplette Lackierung nicht vom Fahrerhaus ab.................
ich nehme mal an, dass du den Tamiya Klarlack mit der Gun gespritzt hast, oder? Auf deinem Foto erkennt man jetzt den Glanz nicht so stark, aber ich denke, dass das in Natura anders ist. Ich frage deshalb, da bei mir der Klarlack von Tamiya irgendwie immer nicht so richtig glänzen will. Keine Ahnung, was ich da falsch mache.
Deine Kabine macht sich aber auf jeden Fall super in dieser Lackierung!
der Klarlack kommt aus der Dose, Tamiya TS-13. Die Kabine hat im Original einen schönen Glanz, der aber (gewollt) nach der Alterung etwas verschwinden wird.
es geht weiter ! Ja, nachdem nun der Langeisenauflieger fertig ist, wird diese Baustelle wieder aufgegriffen und hoffentlich bald fertig. Das Lackproblem des Fahrerhauses hat sich gelöst, der aufgetragene Klarlack hat seine Wirkung getan, das Fahrerhaus ist griffest und kann weiterverarbeitet werden.
Die Bodengruppe des Nahverkehrfahrerhauses musste natürlich angepasst und umgebaut werden. Bettkasten weg, Motortunnel nach hinten verlängert, Brotzeitkasten auf dem Motortunnel entfernt, der kommt später wieder drauf. Auch die Kotflügel wurden angepasst.
Der Tank: Seitendeckel verkehrt herum eingeklebt, alle angedeuteteten Tankbänder und Tankdeckel weggeschliffen, Kanten verspachtelt, erneut verschliffen, damit die runden Kanten zum Vorschein kommen.
Der Rahmen musste komplett instandgesetzt werden. Hilfsrahmen komplett aus evergren-Profilen gebaut, Schraubenköpfe drauf. Die Blattfedern für die Hinterachse stammen von einem Iveco-Bausatz. Achsen und Anbauteile eingepasst.
Kotflügel der Hinterachse werden auf "sehr alt" und abgenutzt gemacht. Dazu die Kotflügelschalen über der Kerze erwärmen und entprechend verformen. Ausserdem fehlen bereits ein paar Kantenstücke.
Hier noch mal ein Bild vom "Rohbau":
Ich kann´s nicht ändern, aber ich habe nun mal eine Vorliebe für diese alte F8-Nahverkehrkabine.
Mittlerweile sind die Rahmenteile lackiert, dieser muss nun wiede gealtert werden und dann kann der Rahmen in die Endmontage gehen. Mehr darüber beim nächsten Mal.
um hier keine Unklarheiten aufkommen zu lassen, hier entsteht gerade das 3. Modell der "grauen Elitetruppe F8". Zur Info ein momentanes Zustandsfoto, ganz aktuell:
Unterschiede zu den beiden Brüdern: Blattfederung an der Hinterachse, noch mehr gebrauchter Zustand.
Hallo Robert Ich kann Deine Leidenschaft zu den schönen F8 Kabinen durchaus teilen. Für mich ist diese Fahrzeuggeneration einfach noch immer faszinierend. Da möchte ich mit keinem TGA-XL-GX-xyz..... tauschen! Ein Lastwagen , der in Form , Einfachheit und Zuverlässigkeit besticht. Toll, Du hast es drauf diese Modelle mit "Leben" zu erfüllen!!
ja, stellt Euch vor, es geht auch hier mal wieder weiter. Nach "Jahren" des "Nichtmodellbaus" stelle ich Euch ein paar Impressionen vom momentanen Baufortschritt vor.
Die Lackierei ist ziemlich beendet, das Fahrgestell bis auf winzige Details soweit fertig (es fehlt noch etwas Rost, Schmutzfänger, Unterlegkeil usw.), das Fahrerhaus muss noch verglast werden und mit den nötigen Anbauteilen versehen werden, die Inneneinrichtung im Groben fertig.
Genug der Worte, hier die Bilder:
Zur Alterung: wenn das Modell fertig ist, möchte ich erstmals versuchen, mit der Airgun einen Hauch von Staub noch über das ganze Modell zu legen. Das fertige Ergebnis seht Ihr dann in der Galerie, denn damit möchte ich auch den Baubericht beenden.
Ist doch schön wieder mal etwas von dir zu sehen, der macht sich aber sehr gut dein MAN, gefällt mir sehr gut dein Zeitzeuge zeigt uns wie es damals war als wir noch Jung wahren.
und erinnert mich daran dass auch bei mir noch ein 280 er im Schrank steht der auf die Vollendung wartet.
Hallo Robert Da treffen sich wieder Gemeinsamkeiten: Eben diese Vorlieben für die schönen, alten Fahrzeuge mit viel Charme. Diese sind einem seit Kindheitstagen vertraut und haben nichts an ihren Reizen verloren. Gerade diese so einfachen Lastwagen, die ohne jeden Schnickschnack ihre Dienste leisteten sind es, die insbesondere auch auf mich eine solch nachhaltige Faszination ausüben. Du bist hier sowieso ein Experte der realen Umsetzung von Gebrauchsspuren und Eindrücke, die auch ein Plastikmodell vermitteln kann. Ich staune immer wieder über Deine Begabung. Genau von diesem Fahrzeug bin ich sehr begeistert, weshalb ich auch davon mal ein Modell anfertigen werde, daß in der Realität in meinem Leben schon mal eine Rolle spielte. Das war in de 70ern eine zweiachsige Zugmaschine vom Typ 16-320 FAS mit einem 2-achsigem Dreiseiten-Kippauflieger von Mössbauer. Den fuhr damals mein Onkel in der am Ortsrand gelegenen Sandgrube. Der Sattelzug sah damals alles andere als sehr schön aus und wenig ästhetisch mit seinem hohen Fahrgestell und dem weit hinten aufgesattelten Auflieger mit seinen weit auseinanderliegenden zwillingsbereiften Achsen. Doch in meiner Erinnerung ist er bis Heute geblieben und so möchte ich ihn auch mal in der Vitrine haben. Sorry, nun bin ich etwas abgeschweift.... Robert, Ich freue mich über jedes Modell von DIR Zeig Uns bitte mehr davon Gruß Helmut