Hallo zusammen Eigentlich wollte ich ursprünglich einen ÖAF bauen, doch konnte ich kein Schweizer Vorbild-Foto finden. In meiner Jugend bin ich oft mit dem Transportunternehmer in der Nachbarschaft, welcher einen solchen hatte, mitgefahren. Dieser hatte die typischen Allradnaben mit Trilex-Felgen so wie eine Lenkradschaltung (Fuller). Weitere Fahrzeuge waren ein MAN Hauber mit Allrad und einen Saurer 5DF 6x4. Wie geschrieben, der ÖAF hatte es mir ursprünglich angetan. Durch die Recherche bin ich auf einen MAN 4x4 19.361gestossen, welcher in einer Firma aus unser Region unterwegs war. Von diesem habe ich jedoch auch nur ein Bild, doch das Fahrzeug habe ich noch immer vor meinem geistigen Auge.
Ich hatte von einem Kollegen, welcher mit dem LKW-Modellbau aufgehört hat, einen grossen Teil an MAN Teile aus der Resten-Kiste. Diese wurde ordentlich durchwühlt. Da für den 4x4 sowieso neue Naben, Felgen etc. hergestellt werden müssen, wurde schnell klar, das diese Ersatzteile ausreichen werden und was fehlt selber zu erstellen.
Begonnen habe ich mit dem zerschneiden der Kabine. Für mich eine Premiere, doch war ich voller Zuversicht, das dies gelingen würde.
Wie ein Freund von mir immer sagt, einmal schneiden - immer schneiden, weil nichts mehr passt.
Damit ich mir in etwa ein Bild machen konnte, wie lange der Radstand ist, habe ich mir das Fahrzeug mal grob zusammengestellt. Etliche Telefongespräche haben leider nicht zu dem erhofften Erfolg geführt, die Abmessungen zu ermitteln. Lediglich eine Werksangabe von MAN in der Bauhöhe war für mich Hilfreich.
Ich verwende das Fahrgestell vom MAN Formula 6x4. An diesem entferne ich alle Teile, welche für eine Sattelzugmaschine verwendet werden und kürze dies für meinen Zweck ein.
Zuerst musste ich mich jedoch vergewissern, dass es mit dem erstellen von Radnaben und Felgen nach meinen Vorstellungen funktioniert.
Das erste Bauteil - ein gutes Gefühl zum weiter machen.
Dem entsprechend musste auch die Trilex erstellt werden. Diese ist bereits einteilig und Schlauchlos
Das Ergebnis - es wird schon passen.
Das selbe in Grün, für die Hinterachse
Mal zusammen gesteckt. Der Reifen ist aus einem Resinguss von Thomas (Saurier)
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Da es mit Farbe immer schöner ist, konnte ich nicht warten, die Felgen und Naben bereits zu lackieren. Das ergibt gleich einen anderen Eindruck und motiviert zum weiter machen
Ich bin schon mal auf Kommentare gespannt und werde sobald wie sich die Zeit ergibt weiter berichten. Sonnige Grüsse aus der Schweiz Peter
ich würde mal sagen, daß die Felgen 1A sind!!!! Sieht spitze aus. Aber daß es schlauchlose, einteile Trilex ab, war mir neu. Auch das Zersägen der Kabine hat doch hervorragend geklappt.
Hallo Mart Das Sägen hat mich dennoch Überwindung gekostet. Ist zum Glück gut gegangen. Dennoch kommt jetzt der Dachhimmel und der Kabinenboden, dann die Kabinenlagerung, und,und,und ..... Gruess Peter
Sehr gut dass es auch von dir hier einen Spannenden Baubericht gibt da schaue ich doch gespannt zu.
Die Felgen sehen schon mal super aus, auch die Hinterreifen machen sich gut bei dir.
Hat schon jemand bemerkt der MAN ist 2,30 m breit sieht man an den Türgriffen sind eingelassen in die Tür sonst sind sie Aufgeschraubt.
Mart: Trilex heissen sie als es noch dreiteilige Felgen mit Schlauch Pneus gab, aber mit den Schlauchlosen Pneus bedarf es auch einer Neuen Felge, die ist aus einem Stück und nennt sich Unilex, nur hat sich der Begriff Trilex so eingebrannt dass er mit allen Klemmschuhfelgen verwendet wird, ob alt oder Neu.
Die Klemmschuhfelgen hatten weniger Schrauben die auch weniger fest sassen als die Scheibenräder mit 10 Muttern, daher haben wir in der Schweiz noch Neufahrzeuge mit diesen Rädern bis in die 90 Jahre bekommen, mittlerweile ist das auch Geschichte und alles wird einheitlich mit Scheibenrädern geliefert.
Die Vorderen Radnaben schreien förmlich nach einer Höherlegung, einer angetriebenen Vorderachse und einem Verteilergetriebe.
Zuerst wieder zeichnen...
...drucken
die Vorderachse mit Differential
anpassen und befestigen
Dasselbe mit dem Verteiler-Getriebe
Zwischendurch einfach nur wieder etwas basteln und bauen 0hne PC
Die Hinterachs-Federung wurde ebenfalls gedruckt und montiert, da das ganze Fahrzeug in etwa 8mm höher auf den Rädern steht, als eine normale Zugmaschine (gem. Werkangabe MAN Chassi-Prospekt) Ein paar Luftleitungen wurden ergänzt, anschliessend Grundiert und Lackiert mit Ochsenblut oder wie auch manchmal genannt Oxydrot - da das ganze mit farbe einfach besser aussieht und motiviert.
Als nächstes wurde der Innenraum eingekürzt und in die Kabine geschoben, um die Halterungen am Rahmen anzupassen......
... lackiert.
zwischendurch wieder kleine Ergänzungen und Anpassungen.
In der Trockenzeit wurde die Kabine geschliffen, grundiert, geschliffen Vorlackiert...
Streifen abgeklebt
... wieder Lackiert, diesmal in der Hausfarbe
Der Motor wurde in den Trockenzeiten nach dem Bauplan zusammengebaut, lackiert und eingebaut. Plastische Chirurgie kam ebenfalls zur Anwendung
Natürlich durften gebrauchtspuren nicht fehlen
Die Isolation habe ich am Unterboden festgeklebt - davon sieht man jedoch nie mehr etwas...
Im nächsten Schritt geht es weiter mit der Innenausstattung
Hallo Thomas @(Saurier) F Mich freut natürlich, dass Dir die Felgen und die Bereifung gefallen. Die hinteren (Conti) sind ja aus deiner Werkstätte. Ich hatte lediglich meine liebe Mühe, für die Vorderachse so alte Dimensionen zu finden. Die alten waren ja wie bei Saurer 12.00 22,5 Aus dem Grund musste ich mir wieder selber helfen - Reifen zeichnen und auf den Drucker. Das war der erste Druck mit Gummi. Mit der Profilprägung muss ich mir noch etwas einfallen lassen. Doch denke ich, dass sich der Bridgestone so sehen lassen kann.
Der MAN ist mir bei der Durchsicht der Bilder von Jabbeke aufgefallen. Eine Augenweide, Sensationell. Die Bereifung ist TOP. Ich hab‘s nicht mit Zeichnen und drucken - ist nicht meine Welt. Arbeite noch mit „Hammer und Meißel“ , so aus dem letzten Jahrtausend ;-).
Hatti - vielen Dank. Mein Ziel war bei diesem Fahrzeug etwas auf die Bei...äää Räder zu stellen, was es nicht gleich in jeder Ecke gibt. Zum anderen, was ist mit dem Drucker für mich überhaupt möglich, dies auszureizen und meine Grenzen ausloten. Somit habe ich nicht nur Übungsobjekte produziert sondern gleich verwendet. Vor allem sollte er jedoch auch Optisch etwas darstellen und als Kipper gab sich gleich die Gelegenheit, das verschmutzen mal so richtig zu nutzen. Denn ein Kipper muss etwas schmutzig sein. Also ein Fahrzeug, welches für mich ein Übungsfeld in verschiedenen Bereichen öffnete, um Erfahrungen zu sammeln.
Danke Oli Für mich jedoch gleich eine Herausforderung, da es das erste mal war und ich zuerst nicht so ein gutes Gefühl hatte. Da es geglückt ist, macht es Mut zu mehr.
danke Dir für die Einblicke, wie Dein Modell entstanden ist . Mir ist es in Jabbeke deswegen auch aufgefallen, weil es einfach anders ist. Wie ich mir den MAN so angesehen habe, dachte ich nur "da hat jemand richtig viel Arbeit reingesteckt und toll umgesetzt". Deine Konstruktions- und Baubilder bestätigen meinen Eindruck.
Zitat
Zitat von Peter im Beitrag #8Zum anderen, was ist mit dem Drucker für mich überhaupt möglich, dies auszureizen und meine Grenzen ausloten. Somit habe ich nicht nur Übungsobjekte produziert sondern gleich verwendet.
Den Effekt kenne ich . Solche Projekte laufen bei mir unter dem Titel "test the limits"... mit der Gefahr, dass man sich verliert ... Siehe mein Nooteboom Trailer, wo ich die Frästechnik ausgelotet habe. Beim 3D Druck ist gerade was in Arbeit und wird demnächst auch im MLF zu sehen sein. Wer in Jabbeke war, kann sich wahrscheinlich schon denken, was es sein wird .
Hallo Günter Ich bin ja mal gespannt, auf Dein Projekt. Ich bin ja die 2Tage oft an eurem Tisch gestanden. Vor allem auch die Laserschnitte haben es mir angetan, was für gewisse Projekte eine sehr gute Ergänzung sein wird. Wenn man im nachhinein die Bilder betrachtet kommen so verschiedene Bau Ideen wieder auf und spornt zu neuem Versuchsobjekten an. Momentan beschäftige ich mich mit dem fertigstellen von längst angefangenen Projekten, damit es wieder etwas Platz auf dem Basteltisch gibt. Guten Wochenstart und Gruss
dieses "Bauteil" (Lochstreifen unter dem Kühlergrill) ist deshalb da, weil Dein MAN einen höheren Kühler drin hat. Dann hast Du vermutlich einen V10- Motor verbaut.
@Oliver Ja Oli - auf dem Bild, wo die Seitenlappen gerade aus der Waschmaschine kommen, da ist die Bodenplatte in der Mitte biegsam. Das kommt einfach auf die Materialstärke an. Hingegen ist der Reifen ziemlich starr, da er im vollen gedruckt ist. Ich kann mir jedoch ganz gut vorstellen, wenn man in hohl druckt, dass er flexibler ist. Ich habe dies jedoch wegen der Tragfähigkeit nicht versucht.
@Mart - da könntest Du sogar recht haben, doch nur anhanden des Foto`s, welches mir zur Verfügung stand, konnte ich dies nicht beurteilen. Daher habe ich nur geschaut, dass das Fahrzeug optisch in etwa stimmt. Gruess Peter
Wenn in der Maschine schon mal Gummi drin ist und die Einstellungen gut passen machen wir da gleich weiter.
Zeichnen und konstruieren der Kotschutzlappen
Wie sie aus dem Gerät kommen
Mit weisser Farbe bearbeitet
Am Kotflügel
Der Kotflügel mal probeweise angesteckt - sieht doch schon nach einem Lastwagen aus
Der hintere Teil vom Vorderachs Kotflügel musste durch den umbau auch neu aufgebaut werden
Mit der Halterung
Für die Heckleuchten wurden die Halterungen mit Evergreen-Profil und Schraubenköpfen von Meng aufgebaut.
Die Leuchten habe ich einmal bei Heinz Schwarz in AT erworben
Montiert habe ich diese, wie bei uns in der Schweiz Typischen Anordnung, nicht waagrecht sondern in der Diagonalen. Die Sechskant-Schraubenköpfe habe ich aus 0.3mm Evergreen-Plattenreste heraus gestanzt.
Ein Blick auf das Hinterrad
Das ist doch noch etwas zu neu und wurde zum Versuchsobjekt zum Altern somit wurde Oelspuren etwas nachgeholfen.
Der Tank musste somit auch gerade herhalten wie gewisse Chassiteile auch
Das ist ein kleiner Einblick in die Gummiorgie - ich hoffe er gefällt. Nun wünsche allen eine schöne Osterwoche und hoffentlich ein paar Stunden der Muse zum bauen.
So aber nicht! Da habe ich ja die letzten 50 (fünfzig) Jahre meine Zeit vergeudet und nur Mist produziert. Dann muss ich meine Tätigkeiten einstellen und gehe spazieren. Wenn man mit Messer, Feile und Zange nicht mehr dazugehört, kann man nur mehr den Schlussstrich ziehen ,
dieses "Bauteil" (Lochstreifen unter dem Kühlergrill) ist deshalb da, weil Dein MAN einen höheren Kühler drin hat. Dann hast Du vermutlich einen V10- Motor verbaut.
Gruß,
Mart
Ich habe mal Bilder einer Restaurierung von einem realen 19.361 gefunden. Die gibt es glücklicherweise noch hier:
Also alles genau richtig umgesetzt . Es dürfte wohl so sein, dass die Kabine beim 360PS Motor hochwandern musste, um Platz für das Luftrohr zum Ladeluftkühler zu schaffen. Da war wohl eher Italeri schlampig in der Umsetzung und hat den Motor mit Turbo und Ladeluftkühlung eingebaut, aber auf das Höhersetzen der Kabine verzichtet.
Tolle Arbeit bisher, Gummi drucken klingt richtig spannend. Jede gewünschte Reifendimension einfach drucken, das ergibt Möglichkeiten...
Hallo zusammen - wie ihr weiter vorne lesen könnt, war das Modell ja schon an der Ausstellung und ist somit fertig. Ich hatte nur so meine liebe mühe, mit Bilder einstellen. Auch ich arbeite noch Feile, Messer, Säge, u.s.w. Was mir jedoch zu gut kommt, ist dass ich vor mehr als 40 Jahren eine Mechanische Ausbildung abgeschlossen habe. Da war Feilen, Sägen , Bohren, Drehen noch Pflicht für die Abschlussprüfung. Von da her bin ich nun mal den technischen Hilfsmittel etwas neugierig. Zum andern hat mir meine Frau mal gesagt, ich dürfe keine Maschine kaufen, wenn ich sie nicht bedienen könne....... das war die grösste Herausforderung. @Mart @Hatti w
@Mart - der Bau hat im ganzen ca. 10 Monate gedauert @Hatti - ich bewundere die Arbeit von vielen Freihand-Plastikschnitzer. Von denen habe ich den grössten Respekt.
Ich selber bin in gewissen dingen etwas pingelig, zugleich jedoch Chaotisch veranlagt. Also nehme ich gewisse Vorzüge der Technik in Anspruch, wollte damit niemanden auf die Füsse oder zu nahe treten - tut mir leid. Gruess Peter
nein, so war das nicht gemeint und ich fühle mich auch nicht auf die Füße getreten. Es ist so, daß die Präzision, mit welcher Teile im 3D- Druck hergestellt werden können, mit der normalen "Schnitzerei" überhaupt nicht zu machen ist. Und sei es z.B. nur eine simple Schlauchkupplung.
Daß das Modell bereits ferig ist und der Baubericht quasi "nachgeliefert" wird, hatte ich leider nicht registriert. Sorry!
Mart - no Problem. Ohne 3D oder Fräsmaschine , wie aber schon nur ein genauer Bohrständer, sind für diese Feinarbeiten irgendwann nicht mehr weg zu denken.
Wenn ich Bauberichte - z.B. von Thomas (Saurier) oder die Urgestein-Magirus von Helmut, Berichte von Bernhart Albrecht oder Günter Bönisch - dass waren oder sind noch immer meine Vorbilder und Motivatoren um überhaupt Baukastenmodelle umzubauen. Die Webseite von Günter habe ich damals verschlungen und war wöchentlich auf dieser. Begonnen hat das mit dem Internet ca. 1998
Fotos von Jabbecke haben wir ca. seit 2000 geguckt, mit dem schnellen Router der mehr Lärm machte, als Bilder zeigte - 1 Bild gefühlte 10 min zum aufschalten. Das haben mein Kumpel und ich in etwa 2Wochen jeden Abend für ungefähr 2Stunden angeschaut und Bilder gespeichert (Massenspeicher-Platz für ca.25-30 Bilder)
Zu den Vorbilder gehören auch alle, welche hier im Forum, ohne zu zögern immer wieder die Bereitschaft haben, Auskunft und Hilfestellungen zu geben, wenn ein Problechen auftritt. Das immer, ohne dass man sich als Anfänger oder Unbeholfen fühlen muss - und das finde ich echt super.
In Fernfahrer oder Trucker gab es zwischendurch ein paar Bilder. In Zeitschriften wie Modell-Fan zwischendurch mal einen kleinen Baubericht. Ich weiss noch von einer Schwerlast-Kombi mit den Orangen Mercedes (in diesem Forum gibt es glaube ich auch Bilder davon) der im Osten unterwegs war. Dieser Bericht hat mich so angestachelt, dass ich über die Jahre immer wieder versucht habe, aus diversen runden Teilen nur kleine Räder herzustellen.
Abgiessen, aber wie? Wo bekommt man das Material, wenn man nicht einmal weiss, wie es heisst. Und.... Googele gab es da noch nicht. Aber Telefonbücher auf den Poststellen- -diese waren jedoch sehr spärlich in der Auskunft, wenn man nicht wusste woher der Erbauer kommt. Somit war nur noch persönliche anreden an Ausstellungen hilfreich. Somit habe ich mich auch immer über Bezahlbare Werkzeuge und Maschinen umgesehen und habe mich mit solchen auch immer wieder auseinander gesetzt.
Dazu gehören ja auch PC, Internet, Forum und Mitlerweile kriege ich sogar das Bilder einstellen, hier, hin.