heute gibt es mal wieder was für die Schwerlastfraktion . Es handelt sich dabei um einen Notoeboom Euro 83-14 JPD. Die Zahl 83 steht für das Gesamtgewicht von 83 Tonnen, die 14 sagt, dass vor dem Tiefbett sich eine Achse befindet unter hinter dem Tiefbett vier Achsen. JPD ist die Abkürzung für Jeep Dolly. Dieser Jeep Dolly wird zur Erweiterung der Nutzlast auf der Zugmaschine aufgesattelt. Der Tieflader selbst wird auf das Jeep Dolly aufgesattelt. Der Einsatz von solchen Jeep Dollies ist heute nur noch selten zu sehen.
Das Vorbildfahrzeug war bei der Firma Hermmann Kranverleih aus Wackersdorf im Einsatz. Die Besonderheit an diesem Fahrzeug ist das an den Seiten sehr weit abgesenkte Tiefbett. Damit können auch noch recht hohe Radfahrzeuge im Rahmen des Erlaubten bewegt werden.
Das Modell ist ein kompletter Eigenbau und war mein erstes Projekt, bei dem meine CNC Fräsmaschine zum Einsatz kam. Die Bauzeit zog sich über fast vier Jahre (mit Pausen) hin, da ich rund um das CNC Fräsen erst viel lernen musste. Zudem wollte ich möglichst viele der beweglichen Teile auch im Modell umsetzen. Statt vieler Worte folgen lieber ein paar Bilder des fertigen Modells .
Gesamtansicht des Tiefladers mit angesetzten Bohlen zur Verbreiterung des Tiefbetts. Die Bohlen lassen sich wieder einzeln abnehmen und die Lagerböcke sind beweglich gestaltet.
Hier noch ein Bild, im dem das Tiefbett ausgezogen wurde. Die zwei Traversen lassen sich wie im Original individuell verschieben. Auch die Verriegelungen funktionieren wie im Original.
Insgesamt besteht das Modell aus drei Teilen: Jeep Dolly, Schwanenhals , Tiefbett samt Fahrwerk. Das Jeep Dolly mit aufgesatteltem Schwanenhals gibt eine recht imposante Erscheinung ab. Die Achse ist in der Höhe verstellbar und die Stützen können eingeklappt werden.
Ein Kleinod für sich sind die ganzen Anschlüsse.
Der Schwanenhals ist im Vergleich schon zur Jeep Dolly schon eine etwas komplexere Konstruktion. Auch hier wurden wieder viele Teile funktionstüchig gestaltet. Wer die Bilder aufmerksam betrachtet, wird viele davon finden .
Auch am Übergang vom Schwanenhals zum Tiefbett gibt es jede Menge Details. Die Anschlußleitungen zum Tiefbett kann man abstecken, damit es kein Unglück gibt, wenn man den Schwanenhals vom Tiefbett abkoppelt . Auch die Warnbaken lassen sich verschieben.
Die Rampen am Tiefbett lassen sich herunter klappen. Die "Schrauben" an den Holzbohlen (echtes Balsaholz) sind einzeln eingesetzte Plastikstifte (über 250 am ganzen Tiefbett).
Der Verschlußmechanismus vom Schwanenhals zum Tiefbett funktioniert wie im Original.
Die Warnbaken wurden beim Originalfahrzeug mit einer anderen Halterung versehen, um diese Flexibler einsetzen zu können. Die Teile sind alle beweglich gestaltet.
Mal ein etwas anderer Blick auf das Fahrzeug. Das Fahrwerk hat eine funktionsfähige proportionale Lenkung der Achsen. Ausserdem sind alle Achsen höhenverstellbar. Die Räder habe ich erst nach dem Foto angebaut, damit man von den Details mehr sieht.
Einen Blick auf das Heck des Fahrzeugs.
Damit sind wir am Ende des kleinen Rundgangs ums Modell angelangt.
Daß solche Dollie's nur selten zu sehen sind, stimmt allerdings nicht so ganz. Sieht man sogar sehr häufig. Aber warum "Jeep Dolly"? Ein Jeep ist doch gar nicht vorhanden. Der müßte ja am Ende des Aufliegers sitzen. (Das Problem mit den Bezeichnungen der Vor- und Nachlaufwagen hatten wir aber schon mal anderweitig.) Na ja - egal. Das Teil ist ein Musterbeispiel für den Aufliegerbau!!!!! Besser gehts nicht!
Diesen sensationellen Tieflader hattest Du mal in Ried ausgestellt. Ich kann mich noch daran erinnern. Unvorstellbar, welche Teile da verbaut wurden, um die Beweglichkeit der einzelnen Sektionen möglich zu machen.
danke fürs Feedback. So mancher kennt den Auflieger ja schon (Ausstellungen in Jabbeke, Ried). Bei Gelegenheit werde ich nochmal ein paar Bilder der Funktionen machen und hier einstellen. Bei mir lief das Projekt unter dem Titel "Test the Limits". Oder anders herum gesagt, was ist mit einer CNC Fräse so alles möglich. Dabei habe ich die Präzision der Fräse etwas unterschätzt. Die Teile sind zum Teil so klein gewesen, dass ich Manches nur noch unter der Lupe zusammenbauen konnte. Die Fräse hatte kein Problem, aber ich mit meinen Fingern und Augen . Und die Farbe Gelb war auch so ein Kapitel für sich....
nochmals danke für Euer Feedback. Besteht Interesse an einem Baubericht? Das wäre zwar ein Rückblick, aber ich könnte da noch ein paar Details zeigen, wie das Modell entstanden ist.
ein Baubericht ist immer Interessant! Ich sehe das wie Jochen, man lernt nie aus und es gibt immer wieder herangehensweisen zu entdecken auf die man so nicht gekommen wäre.
Der Trailer ist ein echter Wahnsinn! Ich kann den Jungs nur beipflichten und mir ebenso einen Bau-Rückblick wünschen!
Da ich bekanntermaßen auch ein großer Schwerlast-Fan bin und auch noch den einen oder anderen Trailer vor mir habe, kann ich mir mit Sicherheit diverse Herangehensweisen abschauen... Auch wenn das Thema CNC oder 3D-Druck irgendwie nichts für mich ist... Zumindest momentan nicht... Vielleicht beschäftige ich mich irgendwann ja mal damit?!
Ich würde ich jedenfalls sehr über einen Bau-Bericht zum Nooteboom freuen!
So cool Günter - da hast Du ja schon eine Heiden Arbeit gemacht, die Berichte wieder herzustellen. Ich hoffe auf eine baldige einfache Lösung für mich. Gruess Peter