da Entwicklungskosten für Fahrerhäuser hoch sind, versuchen Lkw-Hersteller, vorhandene Fahrerhauskonstruktionen, erforderlichenfalls modifiziert, für eine möglichst hohe Zahl von Fahrzeugtypen zu verwenden. Äußerst konsequent taten dies US-Hersteller, die zeitweise für die ganze Fahrzeugpalette vom Pickup bis zum Schwer-Lkw das gleiche Haus verwendeten und nur Kotflügel, Einstiege, Stoßstangen u. ä. änderten. Am einfallreichsten war Ford Ende der Fünfzigerjahre, als man einen neuen Schwerst-Lkw (Class 8) mit der Bezeichnung H entwickelte. Das vorhandene Haus der leichten und mittelschweren C-Typen war wegen des größeren Raumbedarfs der nun notwendigen stärkeren Motore hierfür eigentlich nicht zu verwenden.
Deshalb montierte man das kippbare C-Haus wesentlich höher und setzte an dessen Unterkante eine verrippte Kunststoffverkleidung an. Die Radausschnitte des C-Hauses wurden verschlossen und auf Wunsch als Staukästen gestaltet. Da die C-Kabine zwar relativ lang war, aber keine Schlafmöglichkeit bot, setzte man in einen entsprechenden Ausschnitt eine Glasfaser-Schlafkabine ein.
Das als Modell H 1961 vorgestellte Ergebnis fand wenig Anklang. Der H wurde weithin als extrem häßlich und zusammengeschustert abgelehnt und bekam wegen seines eigentümlichen Aufbaus den bis heute gängigen Spitznamen "Two Story Falcon". Der Fahrer war von der sargähnlichen Schlafkabine vermutlich auch nicht begeistert, und wo schlief ein Beifahrer? Folgerichtig erschien bereits 1966 der komplett andere Nachfolgetyp W.
Leider gab es nie einen Bausatz dieses überaus originellen Fahrzeugs, nur zwei Gießharzkabinen scheinen noch greifbar zu sein, die aber, ohne hier ins Detail zu gehen, beide völlig unbrauchbar sind. Es bleibt nur der Umbau des Fahrerhauses eines AMT C-600 oder C-900. Da das gut proportionierte AMT-Haus unter einigen Vergröberungen und Vereinfachungen leidet, das H-Fahrgestell hergestellt werden muß, sich die Umbauten auch im Innenraum hinziehen und das verrippte Unterteil nicht ganz einfach zu machen ist, war der Zeitaufwand mit etwa 500 Stunden deutlich höher als gedacht, aufgrund des ungewöhnlichen Äußeren für mich aber lohnend.
Deine Modelle sind der absolute Hammer, so Perfekt wie das Original, und die Geschichte dahinter finde ich Genial, jetzt ist mir auch klar wieso das Teil so hässlich aus sieht.
Wie bist du auf dieses Ausgefallene Original gestossen?
Ich habe den nur so neben bei mal gesehen und nichts dabei gedacht.
Aber jetzt bleibt er mir bekannt und sehe immer dein Modell vor mir.
Zuerst, schön das Du wieder hier bist. Der FORD ist wieder ein „verrücktes“ Fahrzeug, welches seinesgleichen sucht. Habe da mal eine Frage: die iChromringe an den Amaturen - wurden sie mit Baremetallfolie gemacht oder mit Chromstift bemalt. Dieses „exotische“ Modell bereichert das Forum.
Schönes Modell, obwohl das Original ein echtes "Ugly Duckling" ist.
Der Umbau ist sehr gut gelungen und zusammen mit den Auflieger ein besondere 18-wheeler!
Selber habe ich vor einige Jahren ein H-Modell mit so ein Resin Kabine gebaut (damals bei STS - Spaulding trading and Shipping), wie Du schon schreibst, die sind schrecklich und tatsächlich völlig unbrauchbar!
Auch wenn der Ford H sicherlich keine Schönheit war, finde ich es irgendwie genial, wie die Ford-Leute hier ein eigentlich völlig ungeeignetes, weil für den Verteilerverkehr konzipiertes Fahrerhaus angepaßt haben.
Gerhard, die Sache mit den Instrumentenringen ist recht simpel. Ich habe sie trotzden einmal ausführlich hier
In Wirklichkeit vielleicht nicht die schönste, aber als Model finde ich es großartig! Mit der sehr hohen Verarbeitungsqualität, die wir von dir gewohnt sind, hast du hier wieder ein Juwel abgeliefert.
Ja, man muß sich wirklich fragen, was die bei Ford damals geritten hat, so etwas zu bauen! Aber Deine Umsetzung ins Modell ist der absolute Hammer und ich kenne niemanden, der sich das bis jetzt getraut hat. Einfach perfekt!