nachdem es längere Zeit keinerlei Aktivitäten in meiner Modellbau Werkstatt gegeben hat, war es dann doch wieder an der Zeit mal wieder ein paar Teile zusammen zu kleben . Da ich mal etwas Neues ausprobieren wollte, habe ich mir den MAN Fotoätzrahmen von A&N herausgesucht. Das Ganze wird dann noch mit Achsen von A&N zu einer dreiachsigen Sattelzugmaschine mit gelenkter Vorlaufachse ergänzt.
Mein erstes Fazit nach dem der Rahmen soweit fertig ist: Der Chassisbausatz ist definitiv nichts für Anfänger und selbst Modellbauer mit Erfahrung sind am Anfang gefordert. Wenn man aber mal das erste Chassis geschafft hat, dann geht es beim zweiten sicher besser und schneller . Mehr dazu findet Ihr bei den jeweiligen Bildern. Noch ein kleiner Tipp am Rande: Da die Bauanleitung in dem einen oder anderen Punkt etwas vage ist, empfiehlt es sich die Teile erst einmal per Probepassung(en) zusammenzufügen, bevor man diese verklebt.
Viele Grüße Günter
Das Biegen der Teile geht mit Hilfe einer Biegevorrichtung recht flott und problemlos von der Hand. Die kritische Stelle ist das Anbringen des Ober- und Untergurtes am Rahmen. Da hier auch noch die Kröpfung des Rahmens zu berücksichtigen ist, wird das Ganze zu einer Herausforderung. Mein erster Gedanke war, dass hier Löten wohl besser ist als Kleben. Das stellte sich dann aber als Fehleinschätzung heraus (siehe Rahmen im Hintergrund). Also wurde ein zweiter Versuch mit Sekundenkleber und UHU Sofortfest gestartet. Das ging dann endlich in die richtige Richtung. Je präziser man die Teile justiert, umso besser wird das Ergebnis (hat leider nicht immer geklappt).
Oben der Fehlversuch mit Löten. Unten das Ergebnis mit Sekundenkleber. Ich habe hier den Sekundenkleber von KFS erstmals verwendet. Hat sehr gut funktioniert.
Der Rahmen von A&N ist genauso lang wie der von Italeri. Nachdem Ober- und Untergurt verklebt waren, habe ich den Rahmen von A&N auf den Italeri Rahmen gelegt. Dabei stellte sich heraus, dass ich beim ersten Versuch die Kröpfung falsch justiert hatte. Das konnte ich aber im zweiten Versuch dann doch noch korrigieren.
Nachdem die Längsträger soweit fertig waren, erfolgte eine erste Zusammenstellung der Teile von A&N. Die Vorderachse sowie die Vorlaufachse sind jeweils eigenständige Bausätze. Die Qualität der Teile ist sehr gut.
Hier wurde es dann spannend. Wird es ein gerades Chassis oder Alles krumm und schief? Mit Hilfe eines rechten Winkels und entsprechender Beschwerung mit Gewichten war dann das Chassis soweit ausgerichtet, dass es verklebt werden konnte. Ergebnis: Alles so wie es sein soll. Und stabil obendrein.
Nächster Akt: Italeri Chassis zerschneiden. Damit kriegt man dann die Teile, die am A&N Rahmen noch ergänzt werden müssen. Wenn man den A&N Rahmen mit dem Italeri Rahmen vergleicht, ergeben sich die notwendigen Schnitte von selbst.
Die Hauptteile des Chassis sind verklebt und alles ist Gott sei Dank gerade und nicht verzogen. Die weißen Plastikstreifen am vorderen Rahmen musste ich deshalb ankleben, da ich aus Versehen die vorderen Metallwinkel falsch herum eingeklebt habe.
Das Chassis von der Unterseite. Die einzelnen Bolzen habe ich mit UHU Schnellfest verklebt und nach dem Trocknen auf der Innenseite gekürzt.
Der Hinweis wo der Luftfederbalg der Vorlaufachse zu montieren ist, war in der Bauleitung gut versteckt (76mm vom hinteren Rahmenende entfernt). Der Abstand wurde mit Kreppband markiert.
Die Hinterachse sowie die anderen Chassisteile vom Bausatz sind montiert. Da sich bei meinem Modell die Räder drehen sollen, wurden dazu die Felgen modifiziert.
schön, einen neues Projekt aus deiner Schmiede zu sehen! An solch einen fotogeätzten Rahmen habe ich mich selbst noch nicht herangetraut. Daher schaue ich dir hier sehr interessiert über die Schulter. Hätte sich wohl an meinem Getreidekipper auch ganz gut gemacht.... Der fertig gebaute Rahmen schaut doch sehr vernünftig und im Vergleich zum New Concept um Welten besser aus!
Nun hoffe ich, dass du nicht vor hast, diese scheußlichen Radkappen dort aufzuziehen? Die Trailerfelgen eigenen sich bestens als 20-Loch Felgen. Die braucht man keinesfalls zu verstecken! (siehe Gruber Stralis)
Ansonsten freue ich mich schon auf's nächste Update!
Sehr interessant wie du das hinkriegst, verstehe ich das richtig dass du gleich zwei Messing Chassis brauchst damit eines Brauchbar wird??
Was sich mir nicht erschliesst, warum man im Plastic Modellbau ein Messing Chassis braucht, so Dünn wie das ist ist es ja auch nicht wirklich Vorbild getreu.
Du bist glaube ich auch der einzige hier der aus dem Messing Chassis ein Brauchbares Modell fertigt, die anderen scheitern schon am versuch das teil gerade zusammen zu kriegen.
Kann mich meinen Vorschreiben nur anschliessen.Bis dato ist es einen saubere Arbeit. Kenn das mit den Ätzrahmen.Da ich selber beim Volvo Tandemrahmen dabei bin
ja das Ganze ist schon so ein Experiment. Anfängerfehler mit eingeschlossen. Was mich bis jetzt erstaunt, ist wie stabil das ganze Gebilde ist. Aber ohne eine Biegelehre wären die Teile nicht so im WInkel gewesen. Wer das Biegen nur mit üblichen Handwerkerzangen versucht, wird hier scheitern. Den Hinweis habe ich von Flugzeug Modellbaukollegen bekommen und kann ihn nur bestätigen.
@Silvio: Die polierten Kanaldeckel (Radkappen) werden sich am Modell wiederfinden, da das Vorbild diese auch flächendeckend aufgezogen hat. Aber ich werde mir eine modellbauerische Freiheit nehmen, und das Modell so aufbauen, dass es mit und ohne Radkappen dargestellt werden kann. Die Lochfelgen von Italeri sehen wirklich sehr schön aus, aber anscheinend sind in Italien die 20-Loch Felgen nur 18-Loch Felgen .
@Thomas: Nein, man braucht normalerweise nur Chassis, nicht zwei. Das war mein Fehler, da ich das mit dem Löten einfach verpfuscht habe und somit ein zweiter Rahmen notwendig war. Zur Dicke des Rahmens: Geht man von einem 8mm dicken Rahmen aus, dann sind die 0,3 -0,4mm Rahmendicke im Modell durchaus maßstabsgerecht. Im Umkehrschluss wären dann die Plastikrahmen alle viel zu dick .
@Markus: Lass mal ein paar Bilder von Deinem Rahmen sehen. Vielleicht kann ich ja da auch noch was lernen .
so ist es... Das konnte/musste ich am Iveco auch schon feststellen, nachdem ich 3x gezählt habe... Hatte diesbezüglich mal einen keinen Bericht gemacht. 20-Loch Felgen Na da bin ich gespannt, wie du das löst, dass die Kappen abnehmbar sind...! Gibt es schon in Foto von Vorbild?
ZitatAuf deinen Wunsch hab ich dir ein Bild dazu getan. Kann dir am Wochenende wenn ich zuhause bin noch ein paar schicken.
Ja jetzt aber hallo Wo ist denn der Baubericht dazu?
Mich wundert, dass das geätzte Chassis genauso lang ist wie das Bausatzteil. Scheinbar hat Italeri die längste Version für ein 4x2 SZM Chassis gewählt. Mich würde interessieren, ob die Vorlaufachse nicht auch ans Iteleri Chassis paßt (obwohl A&N etwas anderes behaupten (würde ich ja auch, wenn ich damit Geld verdienen müßte)).
Gruß Oliver
Gute Vorsätze für dieses Jahr hab ich keine. Die vom letzten Jahr sind noch unangetastet
Oliver, so ist es... Das Iterleri Chassis ist die längste "Standart" Version des TGA/TGX Chassis... An meinem Getreidekipper habe ich 11mm herausgetrennt, da das Original die kürzeste "Standart" Version hat. Die Vorlaufachse sollte also grundlegend auch ans Italeri-Chassis passen... Zumindest von der Länge her.
Markus... Oliver's Frage kann ich nur wiederholen...! Wo bleibt der Baubericht zu dem Volvo?
@Oliver: Dein Gedankengang ist schon richtig.Wenn du dir meinen STEYR 6x2 anschaust hab ich das auch so gemacht.Hab den Italerirahmen mit den A&N Teilen kombiniert. Funkt perfekt
@Silvio: Ja das frag ich mich auch ist ja noch nicht viel passiert.
Sehr interesant dein Baubericht. Bei meinem Kamaz hatte ich auch einen Fotoätzrahmen dabei. Die ersten Teile habe ich zusammengefügt, aber da er mir zu kurz war, legte ich ihn für ein späteres Projekt zu Seite. Eine Herausforderung für sich.
Heute im Programm: vordere Kotflügel und Motorverkleidung.
Da beim MAN TGA/TGX von Italeri ja der Motor fehlt und zudem die vorderen Kotflügelausschnitte recht groß sind, kann man problemlos von der einen Chassisseite zur anderen durchschauen und ein großes Nichts bestaunen. Zudem müssen die Kotflügel am neuen Chassis stabil angebracht werden, damit bei der Montage der Kabine diese nicht gleich wieder abbrechen. Nach ein wenig überlegen habe ich dazu eine Hilfskonstruktion aufgebaut, die einerseits die riesen Lücke schließt und gleichzeitig auch als Justierung für die Kotflügel dient. Dadurch wird die ganze Konstruktion stabil und blickdicht.
Hier sieht man, wie die Kotflügel mit justiert werden
Die Verblendung zum Motorraum
Noch ein wenig Plastiksheet und Spachteln, dann sieht es so aus...
Vom Motor "Dummy" ist später eh fast nichts mehr zu sehen, da die Aufliegeranschlüsse ihn verdecken werden
Das sieht nicht schlecht aus, habe mir schon gedacht wie du die Kabine auf dem Messing Chassis befestigen willst, das war bei meinen MAN auch nicht einfach.
Ich habe sie schlussendlich auf vier Plastik Rohre gestellt, damit sie in alle Richtungen positioniert ist.
Was ist passiert? Als der Meister den Zusammenbau der Vorderachse am Chassis überprüft, bekommt er einen roten Kopf "Der lässt sich ja nur nach links lenken!!" . Der Arbeiter am Band meint nur "wo ist das Problem, das ist doch ein Linkslenker" ...
Man kann gut erkennen, dass der Steuerstange direkt am Bremszylinder anstößt und somit eine Lenkbewegung nach rechts praktisch unmöglich macht.
Also ab mit dem Chassis in die Nachbesserung. Der dortige Arbeiter meinte nur: Die Steuerstange ist falsch eingebaut, nimmt das passende Werkzeug in die Hand und baut sie korrekt ein.
Der Meister ist wieder beruhigt und der Arbeiter wurde darüber aufgeklärt, dass ein Linkslenker auch nach rechts lenken können muss...
Was gab es sonst noch beim Einbau der Vorderachse zu beachten? Nun,das Lenkgetriebe ist auf der Unterseite etwas zu lang und blockiert etwas den Steuerhebel. Durch Kürzen um ca. 1mm konnte das Problem behoben werden (oder der Arbeiter hat da noch einen weiteren Bock geschossen...). Die Stoßdämpfer des Bausatzes habe ich durch neue aus Evergreen Röhren ersetzt.
Im Gegensatz zur Vorderachse verlief der Einbau der Vorlaufachse ohne Probleme. Diese ist in meinen Augen von A&N sehr schön ausgeführt.
Kleines Kuriosum am Rande: Bei MAN scheint es zumindest serienmäßig entweder nur eine liftbare, nicht lenkbare Vorlaufachse oder aber eine lenkbare, nicht liftbare Vorlaufachse zu geben. Die Kombi von A&N stellt wohl einen speziellen Kundenwunsch dar (evtl. ein Umbau von Maurer).
Bei den Rädern wurden diverse Änderungen vorgenommen, damit sich diese im fertigen Modell auch drehen. Ob man das braucht, möge jeder selbst entscheiden. Jedenfalls finde ich die Details der A&N Teile gut gelungen und die Säuberungsarbeiten hielten sich in übersichtlichen Grenzen. Die modifizierten Teile an der Antriebsachse:
Die polierten Kanaldeckel von Italeri kommen nicht zum Einsatz, da diese mit denen am Originalfahrzeug nicht übereinstimmen. Da wird wohl noch Konstruktions- und Fräsarbeit angesagt sein. Die modifizierten Teile der Vorderachse:
Ein weiteres Detail, das vom MAN Standard abweicht, sind die Kotflügel an der Vorlauf und Antriebsachse. Soviel ich auf den Vorbildfotos erkennen konnte, sind dort anscheinend keine Original TGA Kotflügel verbaut. Auf der Suche nach passenden Teilen fielen mir in meinem Fundus ein paar Kotflügel in die Hände, die wohl passen sollten. Allerdings war dies nun mit einer kompletten Überarbeitung der Kotflügelaufhängung verbunden. Nach ein wenig Zeichungs- und Fräsarbeit war auch dies erledigt.
Die Montageschablone zur Justage der Kotflügelhalterungen:
Auch der Batteriekasten musste um etwa 1mm verkürzt werden, damit er noch zwischen Auspufftopf und Kotflügel passt. Ausserdem musste der Filter (oder was es auch immer sein möge), der am Batteriekasten angegossen ist, entfernt werden.
Als Tank kommt der von M&G Mouldings (MA9) zum Einsatz. Bedingt durch die Rahmenkröpfung musste ich bei der hinteren Tankhalterung ein wenig Plastiksheet unterlegen, damit der Tank am Schluss gerade nach hinten verläuft.
Das Getriebe samt Kardanwelle wird aus dem Bausatz ohne Änderung übernommen.
Laut einer Zeichnung von MAN wird für die liftbare Vorderachse ein großer zusätzlicher Lufttank am Rahmenende benötigt. Die Halterung wurde gefräst und ein im Durchmesser angepasster Lufttank (eigene Kreation) wird später dort befestigt.
Als Nächstes stehen diverse Kleinarbeiten am Chassis und die Sattelplatte an.
Heute gibt es nur ein kleines Update. Es geht um die Sattelkupplung. Hier habe ich mich für eine JSK36 mit SL Verschieberahmen entschieden. Der Bausatz ist unter TQ119 bei KFS erhältlich. Die Detaillierung kann überzeugen. Die Teile mussten von den Gußgraten befreit werden, was aber schnell erledigt war. Bei einer ersten Passprobe stellte ich fest, dass die Breite der Sattelkupplung mit der Breite des Königsrahmens nicht so ganz zusammen passte. Da ich die Sattelkupplung eh ein wenig höher setzen wollte, wurden zwei kleine Adapterplatten hergestellt. Damit sieht es dann später auch ordentlich verschraubt aus .
Die Teile sind gesäubert, die zusätzlichen Adapterplatten angepasst. Ausserdem wurde noch der Lagerbock etwas erhöht.
Passprobe Nr.1: Alle Teile der Sattelkupplung fügen sich problemlos zusammen.
Passprobe Nr.2: Die Sattelkupplung auf dem Fahrgestell (ist hier nur lose aufgelegt).
Am Chassis selbst sind inzwischen noch diverse Schrauben ergänzt worden.
Der nächste Update wird ein wenig dauern, da mir in den nächsten Wochen wohl die Zeit zum Bauen fehlen wird.
Vielen Dank für den Umbau der Sattelkupplung, sehr interessant. Es gibt ja auch eine JSK 50 bei KFS? Da ich eine ordentliche Sattelkupplung für den Felber (FTG) benötige, möchte ich Dich dazu befragen. Ich habe immer gerne alle Teile zusammen,bevor ich beginne. Es wird sicher noch einige Zeit bis zum Bau vergehen. Da ich den Fahrer persönlich kenne (die Firma ist ca 25km von mir entfernt) werde ich den Scania sicher mal bauen. Aber noch fehlt der Geist - Du kennst ja meine "Oldie-Leidenschaft".
kannst Du mal den Fahrer bei Gelegenheit fragen, welche Sattelkupplung wirklich verbaut ist? Ich vermute mal, das da eher eine JSK-38 statt einer JSK-50 verbaut ist. Zur JSK-50 von KFS: Die Master stammen von mir und diese bauen auf einer Italeri Sattelkupplung auf. Daher nicht ganz korrekt aber immer noch besser als die Standard Sattelkupplung vom Bausatz. Ich finde den Bausatz von Modell Truck in Summe ein sehr gelungenes Projekt bei dem aus meiner Sicht Preis/Leistung stimmt. Wenn auch noch alle Fehler des Italeri Bausatzes (wie z.B. die Sattelkupplung) mit korrigiert worden wären, dann wäre der Preis sicher in Richtung unbezahlbar abgedriftet.
die Kabine ist im Rohbau zusammen geklebt. Ich war gespannt, wie die Kabine auf das Chassis passt. Erster Eindruck: Passt alles wie beim Italeri Bausatz. Glück gehabt . Zudem wurden auch noch die Kotflügelverbreiterungen probeweise angebaut.
So langsam kann man erkennen, dass es ein MAN TGA wird
Der untere Teil der Kotflügelverkleidung steht etwas schräg, da er nur provisorisch "eingeklemmt" wurde. Wenn er dann verklebt ist, sieht auch alles gerade aus.
Die Kotflügelverbreiterungen sind selbst konstruiert und gefertigt. Die "Schrauben" bestehen aus 0,75mm Rundstab von Evergreen. Das Ganze wurde per Augenmass gefertigt, nachdem ich mir das an einem MAN mal angesehen habe.
Die Kabine wird natürlich noch an den Klebestellen ausgebessert. Aber bevor ich mir die Arbeit mache, wollte ich erst einmal sehen, ob Chassis und Kabine nach den ganzen Veränderungen denn prinzipiell zusammen passen.