Gestern sind von Heinz meine beiden Tankauflieger von AMT angekommen. Vorsichtshalber hatte ich mal direkt zwei Stück geordert, denn bei AMT weiß man ja nie....... Diese Sorge aber war völlig unbegründet, denn beide Bausätze entsprechen so gar nicht dem üblichen AMT- Klischee. Wäre sie in einer Revell- Schachtel verpackt, würde niemand den Unterschied merken. Ob es sich bei dem Bausatz wirklich nur um eine Neuauflage handelt, wage ich mal zu bezweifeln, denn die Qualität der Teile und auch die absolut saubere, schlierenfreie und spiegelblanke Verchromung ist weit besser, als man es sonst von AMT oder anderen Herstellern gewohnt ist. Ich vermute, daß hier doch einige neue Formen und / oder Verfahrenstechniken verwendet wurden. Weil das Fahrwerk mit anderen Bausätzen identisch ist, sind die Längsträger des Rahmens an dem Spritzling der Kesselhälften angegossen. Hier benötigt man also eine lange Schüssel, um diese darin zu entchromen. Ebenfalls entchromen würde ich die seitlich angebrachten Rohre, in denen die Schläuche gelagert werden (Schläuche sind keine beigelegt). Diese Rohre müssen nämlich aus zwei Hälften zusammengeklebt werden und haben leider eine starke Naht, die natürlich entfernt werden muß. Hier würde der Chrom sowieso abplatzen. (Ich würde diese Rohre gar nicht verwenden, sondern durch in Rahmenfarbe lackierte Evergreen- Röhrchen ersetzen.) Die Auslaufrohre unter dem Kessel sind auch verchromt. Hier empfiehlt sich das Entchromen ebenfalls, denn eine Edelstahloptik wäre vorbildgetreuer. Auch die Kesselböden sind verchromt. Einerseits gut, andererseits schlecht, denn am vorderen Boden sind die Luft- und Elektrikleitungen leider direkt angegeossen! Diese separat zu entchromen erfordert schon eine sehr feine und spitze Messerklinge zum drumherum Einritzen und beim Lackieren einen sehr feinen Pinsel und eine äußerst ruhige Hand. Alternativ könnte man die Böden entchromen, in Rahmenfarbe lackieren, die Leitungen abschleifen und nachträglich anders lackieren oder halt dran lassen - je nach gusto. Das Fahrgestell ist natürlich amerikanischer Standard aus den 70er Jahren; also Blattfedern und zweiachsige Zwillingsbereifung. Aber AMT hat hier (vorbildlich) Metallachsen beigelegt. Der Kessel ist knapp 46 cm lang und hat 8,3 cm Durchmesser. In 1:25 wären das 11,5 m Länge und 2,075 m im Durchmesser. In 1:24 wären es 11,04 m Länge und 1,992 m im Durchmesser. Mit einem singlebereiften, zwei- oder dreiachsigen Euro- Fahrgestell könnte man auch einen schönen, europäischen Lebensmitteltanker daraus basteln, ohne die Länge des Kessels wegen der limitierten Gesamtlänge kürzen zu müssen. Schaut man sich z.B. die Biertanker von Torwesten an, passen die Maße einigermaßen. Mit einer passenden ZGM aus den 70er oder 80er Jahren ergäbe das sicherlich einen schönen Zug. Da es ein Modell eines Fruehauf- Aufliegers ist, dürfte das auch kein Problem darstellen, denn diese Firma agiert weltweit und ihre Anhänger waren auch hierzulande häufig vertreten (Ackermann- Fruehauf). Als 1:24er Maßstab sollte aber die Breite des Fahrgestells angepaßt werden. Die Decals wirken etwas matt in der Farbe. Vielleicht (oder besser, hoffentlich) ändert sich das, wenn sie aufgelegt sind! Es wurde sogar an Decals für die im Bausatz nicht enthaltene ZGM gedacht! Ebenfalls vorbildlich! Was ich vermisse, ist ein Laufrostgitter für den Catwalk. Hier muß der versierte Modellbauer selbst etwas schnitzen. Daß obenauf kein Klappgeländer ist, entspricht dem Alter des Aufliegers und den damaligen (Un-) Sicherheitsvorschriften. Auch hier müßte man selbst was basteln. Eine Aufstiegsleiter befindet sich am hinteren Ende des Aufliegers. Die kann man aber problemlos an anderer Stelle verbauen. Auch vermisse ich die sonst von AMT bekannten, rot eingefärbten Rücklichter! Die Bauanleitung (mit deutschem Text!) im Revell- Stil läßt keine Fragen offen. Alle Teile sind ordentlich zu erkennen und können am Spritzling identifiziert werden. Es liegen sogar vier Gummibänder bei, die den Kessel beim Verkleben zusammenhalten sollen!
Alles in Allem ein sehr gut gelungener Bausatz, der - wie schon gesagt - weit über dem üblichen AMT- Niveau liegt. Empfehlenswert!
Ein großes "Dankeschön!" and Round2 für die Wiederauflage dieses schönen Aufliegers!
Nein, (rot eingefärbte) Rückleuchten als Klarsichtteile liegen dem Bausatz nicht bei, was ich als Rückschritt empfinde! Die Rückleuchten bestehen aus verchromten Teilen. Das hatte ich der Vorstellung oben aber leider vergessen, zu erwähnen. Sorry! Wenn man die verchromten Leuchten mit Klarfarben pinselt, sieht das aber auch ganz ordentlich aus. Zudem habe ich noch zig verschiedene AMT- und photogätzte Leuchten hier und werde dann beim Bau mal sehen, was ich letztendlich nehme. Aber das wird sich noch lange hinziehen.