Hallo Modellbaufreunde Für meinen Mercedes LPL Kühllaster baue ich nebenher noch den passenden Anhänger. Dieser wird auch in der 70 er Jahre Altersklasse erstellt und mit den entsprechenden damaligen optischen und technischen Besonderheiten ausgestattet. Ich lege mich aber dahingehend nicht auf ein spezielles Fabrikat eines Herstellers fest, da ich darüber aus dieser Zeit keinerlei Unterlagen besitze. Vielmehr habe ich mir verschiedenste Details solcher Hänger aus dem Anhängerbuch von Heintzmann zusammengesucht und diese dann in ein Modell zusammengepackt, welches auch den Erinnerungen an die damaligen "Anhängsel" am nächsten kommen. Als Grundbestandteile dazu dienten der Italeri-Hängerbausatz, der gekürzte Kühlauflieger von Heller, Resinfelgenteile von Oliver sowie viele Scratchbauteile und Teile aus der Restekiste.
Der Rahmen des Italeri-Hängers wurde zuerst um 16mm verlängert, damit der Radstand 205 mm beträgt. Diesen braucht man für die Länge des Kühlkoffers, der wieder, -genau wie beim Zugfahrzeug- 300mm lang ist (Originalmaß 12 Meter). Da dieser ein dieselbetriebenes Kühlagregat bekommt, wurde auch gleich der Tank vom Heller-Auflieger verwendet. Die Kotflügel machte ich aus denen vom Revell-Hanomag- Anhänger. Diese wurden zuerst im Radius verkleinert, dann in der Breite geschmälert und in Form gebracht.
Am Heck brachte ich die Schiene für den Anfahrschutz und die Rückleuchten an, die Kotflügel wurde vorbildgemäß am Aufbau befestigt und bereits die Bremstrommeln mit den Aufnahmen zur Anbringung der späteren Felgen montiert.
An der Frontseite fand wieder das Kühlgerät seinen Platz. Die Aufstiegsleiter kommt erst später hin, da diese beim Bau zu leicht wegbrechen würde.
Hier habe ich schon mal die fertigen Räder aufgelegt, noch nicht befestigt, daher auch nur im liegenden Zustand zu fotografieren. Diese wurden als Sprengringfelgen von mir extra dafür angefertigt.
Der Kern der Felge besteht aus dem Gußteil von Oliver S. aus dem Zubehörsatz von Italeri
Zuerst habe ich für die Ausenwandung den äußeren Teil der Revell- Hanomag Felge abgetrennt (angezeichnete Linie) Dazwischen wird dann die Gußfelge verklebt , als inneren Abschluss den Sprengring mit dem Felgenbettteil aus dem Bausatz „Hanomag-Hanhänger angebracht.
Zuvor muss man aber noch die hintere Felgenwulst abtrennen, damit man dieses Teil auch richtig befestigen kann und dabei noch die Felgenbreite stimmt.
So sieht das dann im Querschnitt aus
So neben der fertigen Felge. Dabei muss das Felgenbett noch etwas nachgeschliffen werden, bevor es zu lackieren ist.
Als weiteres habe ich die Arretierung der Zuggabel angefertigt. Natürlich beweglich mit Feststellhebel, so wie sie damals auch vorhanden war.Desweiteren wurden die Bremsleitungen so weit angebaut, als sie starr vorhanden waren. Die Zapfen dafür dienen zur Befestigung der Schläuche an den Gelenkpunkten.
Auch das Bremsventil mit dem Schalter zur manuellen Bremskraftregelung wurde angefertigt und montiert. Dieser war damals dafür zuständig, daß der Fahrer seine Anhängerbremskraft auf den Beladezustand einstellen konnte. Mittels des Drehhebels musste die Stellung "Leer-Halblast-Vollast oder lösen" eingestellt werden. Eine " ALB" (Achslastabhängige Bremskraftregulierung) gab es damals noch nicht.
Inzwischen habe ich auch die Reserveradhalterung vom Heller-Trailer etwas umgebaut und mit dem Unterflur-Dieselagregat am Hängerboden befestigt.
Dieses Dieselagregat habe ich aus Bildern von Andreas D. entnommen und nachgebaut. Das Gitter stammt aus einem KFS-Fotoätzteil.
So sieht es nun am Rahmen des Anhängers aus. Am Anfahrschutz wurden neben den Rückleuchtenträgern auch noch rundscheinwerferträger für Nebelschlußleuchte und Rückfahrscheinwerfer angebracht. An die senkrechten Plastikstreifen kommen noch die Dreieck- Rückstrahler. Abschliesend zu diesem ersten Teil des -wieder sehr zusammengefassten- Bauberichtes möchte ich noch etwas zu den , momentan noch gewöhnungsbedürftigen , Farben dieses "Rohmodells" erklären. Ich habe das Grundmodell zu diesem Aufbau wieder aus der "Bucht" geholt. Es war ein gebautes Modell des (bekannten) Heller Kühlaufliegers. Normalerweise zerlege ich diese gebauten Modelle, um sie in Bremsflüssigkeit zu entlacken und dann entweder gleich zu verarbeiten oder in die Teilekiste zu geben.Bei diesem Modell war das aber nicht möglich, da es einfach so gut verklebt war, daß alles geborsten wäre, hätte ich mit Gewalt versucht, es zu zerlegen. Somit habe ich es als Ganzes zersägt und wieder zusammengefügt. Verspachtelt und versucht, den Lack abzuschleifen. Das war aber einfach nicht möglich. Jedes Schleifmittel setzte der Lack zu, es entstanden Krümel und nichts ging glatt herunter. Deshalb folgte ich den Rat von HADDI ! Er empfahl hier im Forum das Mittel : "DEWANOL" . Ich habe es mir besorgt, es ausprobiert und ich bin davon einfach nur noch begeistert!!!!Einfach mit dem Pinsel aufgetragen, etwas Nass-in Nass verstrichen und sowohl die Decals, als auch die Farbe gingen sofort herunter, rückstandsfrei, ohne den Kleber zu lösen und ohne den Kunststoff anzugreifen. Für mich nach so vielen Jahren Modellbauerfahrung wieder eine neue Erkenntniss, ein SUPER Tip, für den ich mich sehr herzlich bedanke und ihn gleichermaßen weitergeben kann.
Soweit zum ersten Teil- Bericht über diesen Anhänger. Die Mechanik der Feststellbremse wird erst nach dem lackieren des Rahmens und des Bodens angebracht. Natürlich auch dann erst die Druckschläuche und Unterlegkeile.
Darüber folgen weitere Bilder und Erklärungen. Bis dahin Grüße von Helmut
Helmut, du bist wohl einfach nicht zu bremsen. Der Anhänger wird sicher super zum Benz passen. Die Zuggabelhalterung ist ein wichtiges und schön umgesetztes Detail. Wenn ich das jetzt richtig sehe, hast du 2 Kühlaggregate am Anhänger: An der Stirnwand und eins unterflur
Gruß Oliver
Gute Vorsätze für dieses Jahr hab ich keine. Die vom letzten Jahr sind noch unangetastet
Hallo Oliver Nein, das sind keine zwei Kühlgeräte...! Unten hängt sozusagen der Antrieb dafür. Das Dieselagregat mit dem Kältekompressor. Durch Leitungen kommt damit das Kühlmittel zum an der Stirnwand angebrachten Lüfter und Verdampfer. Bei Sattelaufliegern ist das Teil in einem größeren Block zusammen angebracht. Wie das im Einzelnen genauer funktioniert, kann ich auch nicht so erklären, da ich nicht vom Fach bin und mit Kältetechnik nur in meinem Betrieb zu tun habe. Dort kommt die Kraft aus der Steckdose.... Ich habe mich nur an mir zu Verfügung stehenden Bildern orientiert.
Ich habe hier noch zwei Bilder angefügt, in denen der Unterschied zwischen den kombinierten Stirnwandgeräten und den Unterflur-Splitt-Geräten zu erkennen ist.
Hier ist das kombinierte Kälteagregat zu sehen, wie es (daneben) auch im Heller-Bausatz enthalten ist
Dieses Bild zeigt das Vorbild meines Modells, wie ich es angebaut habe.
Hallo Modellbauer Nachfolgend noch ein paar Details zu der Feststellbremse meines Anhängers. Diese habe ich erst einbauen können, nachdem er lackiert war,da diese Teile keine blaue Farbe haben.
An das Gestell mit der Kurbel habe ich den Spindelauszug gebaut. Dieser wird mittels der Kurbel ein und ausgefahren und spannt damit das Bremsseil.
An der Umlenkrolle läuft das Seil zurück zu den Bremsgestänge, wo es befestigt ist und dort den eingebremsten Anhänger gegen das wegrollen sichert.
Hier ist das Ganze im Überblick zu sehen.
Soweit ist nun der Anhänger fertiggestellt. Die Lackierung aufgetragen un die Decals angebracht. Im Heckbereich sind die Heckleuchten, die Nebelschlußleuchte und der Rückfahrscheinwerfer montiert. An den beiden Endpunkten habe ich die sogenanten "Rampenpuffer" angebracht. Diese sind beim Original aus dickem Gummi und schützen den Heckbereich beim ansetzten an die Rampe vor Beschädigungen.
Schmutzfänger und Rückstrahler sind auch montiert.
Vorne habe ich die Bremsschläuche ergänzt. Die Kupplungsstücke kommen erst beim endgültigen Verkuppeln mit dem Zugfahrzeug hin, da diese am LKW schon in gekoppelten Zustand angebaut sind und hier nur noch die Schläuche aufgesteckt werden.
Hier schon am Zugfahrzeug gekoppelt. Das Reserverad kommt noch auf die Halterung...
und abschließend noch ein Blick von Hinten auf die Bremstrommeln und das Gestänge.
Ich finde, er passt recht gut zum LPL und hat die typischen Merkmale eines Anhängers aus den 70er Jahren. Absichtlich wie das Zugfahrzeug auch ohne Unterfahrschutz gebaut. Die Vorlagen kamen aus dem Anhängerbuch von Heintzmann und von Unterlagen -dem Kühlaufbau betreffend-von Andreas (neuerdings Mitglied bei Uns! XF105 power) Die Decals kommen von meinem befreundeten Modellbaukollegen Bernhard Albrecht.
Hiermit endet dieser etwas kompakte Baubericht . Ich hoffe, er war dennoch nicht ganz uninteressant.
Einfach spitze dein Anhänger, aber haben die wirklich in den 70ern schon Nebelschluss leuchten gehabt?? dachte immer solcher Luxus kam erst in den 90ern
Das ist ein Tolles LKW Gespann, hoffe es hat noch platz in deiner Vitrine.