bei Ford USA läßt sich besonders gut verfolgen, wie sich aus Pkw und Pickup erst nach und nach die Fertigung immer größerer Lkws entwickelte. Wie langsam dieser Vorgang war, sieht man daran, daß der im Folgenden gezeigte Typ V-8 95HP bis zum Krieg zwar Fords größter Lkw war, er aber trotzdem noch immer dem typischen Ford-Pkw/-Pickup weitgend entsprach ( z. B. identischer, nur marginal leistungsstärkerer V8, vordere Querblattfeder).
Dieser Typ bekam 1938 ein charakteristisches Grill und dadurch den treffenden Spitznamen Barrel Nose.
Gebaut wurde der Barrel Nose Ford in vielen Ländern, so auch in Deutschland, hier mit der Bezeichnung G 917. Die deutschen Barrel Nose, ansonsten völlig baugleich, erkennt man an der hier ungeteilten Frontscheibe. Während des Krieges bildeten kurioserweise die beiden amerikanischen Konstruktionen Ford G 917 und Opel Blitz das Fundament des deutschen Nachschubs.
Basis meiner Zugmaschine war der sehr gute Monogram/Revell Pickup-Bausatz. Grill und Innenraum blieben unverändert. Das Fahrerhaus mußte unten verlängert und die Motorhaube für die großen Kotflügel geändert werden. Der gesamte Rest, insbesondere das komplette Chassis samt kleiner Räder, die eigentümlich geformten Kotflügel und die Trittbretter mußten selbst angefertigt werden. Gleiches gilt vollständig für den zeitgenössischen Einachs-Tankauflieger.
Unter den früher zahllosen amerikanischen Ölfirmen gefiel mir das damalige Farbschema der Richfield-Fahrzeuge am besten. Richfield existiert noch heute mit nach wie vor gelb/blau lackierten Fahrzeugen.
bei Deinen Modellen kommt man einfach aus dem Staunen nicht mehr heraus. Alleine schon der "Metallcharakter", den Du immer wieder aus den Plastikteilen herauszauberst. Phänomenal. Von der Sauberkeit und der Perfektion gar nicht zu sprechen. Und, ich habe ja keine Ahnung, wie Du diese Armaturenträger "herstellst", aber dieser seitliche Blick in den Innenraum ist immer wieder faszinierend.
"Fechtmaske" charakterisiert das Grill eigentlich viel treffender als der übliche Spitzname.
Die Kotflügel habe ich wie immer auf die harte Tour hergestellt, d. h. Aneinanderfügen von PS-Segmenten (bzw. von Profilen für die "Bügelfalte" auf der Oberseite), dann viel Spachtel, viel Schleifen, dabei ständiges Kontollieren der Formen mit Pappschablonen.
Derartige Umbauten unter Verwendung von Pickup-Bausatz-Fahrerhäusern sind m. E. eine sehr empfehlenswerter Weg zu nicht alltäglichen Modellen, ohne sich auf die "Herkulesaufgabe" eines vollständigen Scratchbaus einlassen zu müssen.
Servus Jürgen Wie schon besprochen, die Inneneinrichtung sowie das Armaturenbrett ist der Hammer. Da werde ich immer wieder etwas finden, auch wenn ich mir die Bilder des Öfteren ansehe. Sensationell „die Fechtmaske“😃👍
Gerhard,Oliver, Thomas, vielen Dank für das Interesse.
Zum hervorragenden und dabei preiswerten Pickup-Bausatz vielleicht noch eine Anmerkung: Laut Verpackung und Bauanleitung soll der Bau alternativ eines Modells 1937 oder eines Modells 1938 (Barrel Nose) möglich sein.
Das ist nicht ganz richtig. Das im Bausatz enthaltene Barrel Nose- Grill ist die Ausführung von 1939.
Demzufolge müßte dann beim Bau auch der Hebel (1938) auf dem Armaturenbrett zum Ausstellen der Windschutzscheibe durch einen großen Drehknopf (1939) ersetzt werden.
Auch das ist typisch Ford: Jedes Jahr eine kleine, fitzelige Änderung! Man könnte bekloppt werden, wenn man wirklich aufs Baujahr genau ein Modell bauen will. Das war ja später bei den großen Trucks das Gleiche. Jedes Jahr mindestens ein Sondermodell, das komplett vom Standard abwich. Dazu die unzähligen "Options", die irgendwo versteckt im Katalog zu finden waren und die niemand so richtig beachtet(e). Am wenigsten die Bausatzhersteller.