Hallo Modellbaufreunde Heute möchte ich mit einem neuen Baubericht starten, bei der ich wieder mal eine neue Kabinenform herstellen werde. Mit ihrer Herstellungsmöglichkeit beschäftige ich mich schon einige Jahre und habe dabei auch schon verschiedene Möglichkeiten in Erwägung gezogen. Zunächst mal ein Bild dieses Fahrzeuges aus dem MAN-Kalender von 1978, der bei mir immer noch an der Wand hängt und meine persönliche Wertschätzung geniest.
Leider gibt das Archiv von MAN von diesen Fahrzeugen keinerlei Maßzeichnungen oder andere Unterlagen heraus, sodaß ich mich auf wenige Prospektunterlagen und die dort abgebildeten Zeichnungen verlassen musste.
Auf der Rückseite dieses Prospektes fand ich diese Zeichnung, die zumindest eine Seitenansicht und eine Draufsicht nebst ein paar Maßen preisgibt.
Davon hat mir vor Jahren mal Karsten eine 1/24 Kopie hochskaliert, welche als wichtigster Ausgangspunkt hier dienen konnte. Dafür habe ich den Fahrerhausbereich mehrfach kopiert, um die notwendigen Schablonen zu erhalten.
Als Materialgrundlage sollte eine 1,5mm Polystyrolplatte dienen, die zum Einen genügend Formstabilität gewährleistet , sich aber andererseits noch gut schneiden und bearbeiten lässt. Auf ihr wurden dann die benötigten Formteile mittels Papierklebestift aufgeklebt.
Die Teile wurden aufgrund der komplexen Formgebung des Fahrerhauses und der Haube in verschiedene Grundsegmente geteilt. da diese nach dem Zusammensetzen jeweils in sich zusammenpassen mussten. Das werdet Ihr später noch sehen können. Einige davon habe ich auch hier schon "kalt" vorgeformt, soweit dies das Material zuließ.
Nun wird sich mancher fragen, wo bekommt er denn jetzt die Schablone für die Frontscheibe her? Eher ein Zufall und die Hilfe eines befreundeten Modellbaukollegen liesen mich zu dieser Kopie eines Prospektes kommen, welches ein sehr gutes Titelbild bietet, das nach genaueren Vermesen eine brauchbare Vorlage zur Herstellung der Kühlermaske und der Frontscheibe bot.
Rechts das Original, links die hochskalierte Kopie...............
Die daraus entstandene Kühlermaske und die Frontscheibenschablone.
Zur Ermittlung der Kabinenrückwand musste ich auf zwei vorhandene Modelle in 1/50 und 1/24 zurückgreifen. Leider stellte sich dabei das größere Conrad-Modell als wesentlich weniger Tauglich heraus als das 1/87 Preiser Fahrerhaus. Einerseits hatte das Metallmodell nicht mal Rückwandsicken andererseits war auch die Haubenform weit weniger dem Original entsprechend, als es beim kleinen Preisermodell der Fall ist.
Weiterhin ist bei beiden zu beachten, daß es sich dabei um die spätere Kabinenform mit der um 60mm erhöhten Kabine , welche ab 1979 gebaut wurde. Von da an hatten diese Fahrzeuge, ebenso wie die Fontlenker auch die etwas höhere (im Formula6 Bausatz enthaltene) Stoßstange mit Hartschaumhülle und in der Typenbezeichnung die "1" in der PS-Angabe. Auch erst ab dieser letzten Baureihe hatte das Dach Längssicken, welche bei der von mir gebauten frühen Form noch nicht vorhanden waren.
Nach Herstellung aller Teile und dem Aufbringen Der Rückwandsicken wurde auch diese mittels Biegen schon weitestgehend in Form gebracht, damit diese Teile auf Kante zusammengeklebt werden konnten. Danach wurden die Ecken, welche später als Rundungen ausgebildet werden sollten mittels Polystyrolmaterial von Innen hinterfüttert und alles gut aushärten lassen. Nebenher hane ich die passenden Kotflügel in der Teilekiste gefunden und dem Formenausschnitt entsprechend in Form gebogen. Hier nun die Bilder der verklebten und mittels Feile und Messer geformten Kabine.
Die Kotflügel sind natürlich nur im vorderen Haubenteil mit der Haube verbunden, da diese vom Rest der Kabine zu einem Späteren Zeitpunkt abgetrennt wird und die hinteren Kotflügel dann ihren Platz am Kabinenboden finden.
Ich zeige diese Bilder absichtlich schon in diesem Stadium, wo noch kein Spachtel und kein Schleifpapier zum Einsatz kam, damit man sehen kann, in welcher Weise hier die Formen entstanden sind. Dies ist gewiss nicht üblich unter Scratchbauern, aber ich finde es auch wichtig, alle Stadien der Entstehung zu offenbaren.
Hier mit der angefertigten Stoßstange aus dem Bausatz, welche ich un der Höhe geschmälert und entsprechend der benötigten Form abgeändert habe. Diese ist im Gegensatz zur Frontlenkerstoßstange genau Seitenverkehrt angebracht und an der Unterseite verstärkt. Natürlich habe ich auch hier den Scheinwerferbereich ausgefräst und mit tiefgezogenen Lampenspiegeln ergänzt.
Hier noch ein paar Ansichten zur Kabine im Rohzustand :
Soweit dies nun die ersten Bilder eines wohl sehr umfangreichen Bauberichtes. Mehr zum Modell und zum Vorbild erfahrt ihr im weiteren Verlauf des Bauberichtes. Ich möchte dies zwar nicht als "Langzeitprojekt" bezeichnen, doch wird es wohl einer der umfangreichsten Berichte werden und auch geraume Zeit in Anspruch nehmen. Abschließend soll dann ein Sattelkipper stehen mit einer dreichasigen Haubenzugmaschine und einem Mössbauer Dreiseitenkippauflieger, mit dem ich vor fast 40 Jahren als Knirps mitfahren durfte. Dies war für mich eine unvergessliche Kinderzeit, die ich nun in der Vitrine wieder in Erinnerung bringen möchnte. Dahin ist es noch ein langer Weg und ich hoffe es wird mir hier eine passende Kopie des damaligen Lastzuges gelingen.
Ich binn sehr gespannt Helmut, ein sehr schwierige Kabine hast du da gewählt zu bauen aber die erste Schritte sind schon da und du wirst das schon schaffen. Wird die Bauart so sein das es möglich ist nachher Abgusse zu machen oder ist das nicht deine Absicht?
Ich werd blass, das ist der Hammer..... Eins meiner Lieblingsvorbilder, und dann bis jetzt so super umgesetzt..... Irgendwie schaffst Du es immer Deine bisherigen Modelle noch zu toppen....
Aber wird es wirklich ein Langzeitprojekt..... (ist nicht bös oder ironisch gemeint...)
Du bist zwar mit der Front schon sehr weit gekommen, aber ich könnte Dir noch zwei Zeichnungen von der Front anbieten.... Schick mir ne PN, wenn Du Interesse hast.
ich finde es Klasse das Du dieses schöne Vorbild ins Modell umsetzt. Ich bin immer wieder erstaunt was sich aus Polystyrolplatten so alles Bauen lässt , und der Anfang sieht schon sehr vielversprechend aus. Das wird mit Sicherheit wieder ein außergewöhnliches und schönes Modell werden . Da bin ich schon sehr gespannt .
das ist der Hammer was Du da wieder einmal auf die Beine äh Räder stellen möchtest, die Kabine schaut jetzt schon SUPER aus angekündigt hast Du es ja schon lange und telefonisch haben wir ja auch schon öfter darüber gesprochen, ich bin begeistert wie weit Du schon bist, wenn ich mal schon so weit mit der MB-Henschel Kabine währe, auch Deine beschriebene Arbeitstechnick gefällt mir! Ich würde auch sagen, das die Kabine in eine Form und dann in Resien gehört, ich würde sofort davon eine nehmen!
Wenn ich oben das Bild mit dem Baukipper und dem Anhänger sehe, da muß ich sofort an meine Ausbildungszeit zurück denken, genau so ein Gespann hatten wir da in der Firma und es hat immer viel Spass gemacht da mit zu fahren
Der Anfang von dem Baubericht ist schon mal wieder vielversprechend, genauso wie Du es immer machst, freue mich schon auf Dein nächstes Update!
der Anfang ist ja schon erstklassig! Da bekommst Du bestimmt die gute Form in der Kabine, so weit wäre ich nicht gekommen ohne schon viele Spachtel- und Schleifarbeiten!!
Sehr eindrucksvoller Bau und Baubericht, mach bitte bald weiter so.
Auch ich bleibe begeistert am Baubericht hängen und schaue dir gebannt zu wie du die Kurve kriegst, hast dir auch nicht die einfachste Kabine ausgesucht zum Selber bauen.
Diese MAN Kabine ist etwas vom Schwierigeren was man an Kabinen Bauen kann, aber an der Aufgabe wächst man.
Hallo Modellbaufreunde Vielen Dank für die zahlreichen aufmunternten Stellungnahmen zu meinem angefangenen Modell und dessen Entstehungsbericht. Sicherlich ist diese Kabine nicht ein schnell zu bauendes Formenteil. Es verlangt viel Handarbeit und besondere Sorgfalt, vor allem bei den verschiedensten Rundungen und Angleichungen, damit es letztendlich in allen Bereichen zu einem stimmigen Gesamtergebniss kommen kann. Deshalb habe ich auch diese Kabine quasi als Prototyp gewählt, bei der ich verschiedene Vorgehensweisen erproben - und schließlich genügend Erfahrung für ein späteres Masterteil sammeln kann. Was auch schon die schon häufiger gestellte Frage innerhalb und auserhalb des Forums ansprechen soll. Von dieser jetzt gebauten Kabine wird es keinen Abguss geben, sondern erst von einem später anzufertigenden Master, in dem dann alle aus diesem Bau gewonnenen Erkenntnisse einfliesen sollen, damit es möglichst perfekt wird. Vorher werde ich aber erst mal sehen, ob dafür auch genügend Interessenten gefunden werden und wie die Preisgestaltung dann aussehen wird. Dies wird hauptsächlich von der Anzahl der Einzelzteile bestimmt werden, was hier recht umfangreich werden könnte, wenn man auch die Inneneinrichtung und die zu öffnende Motorhaube mit einbeziehen will. Aber dazu gibt es sicherlich zu gegebener Zeit mehr Infos. In diesem Zusammenhang möchte ich aber noch ein paar Teile vorstellen, die ich als Umbau-Zurüstsatz für die F7/F8 Frontlenkerkabine des MAN angefertigt habe und von denen die Masterteile derzeit bei MEK zum abgiesen liegen. Zunächst der Kühlergrill für den Motor unterm Fahrerhaus mit den Querstreben und den "Diesel" Schriftzug:
Dann der Kühlergrill für den Unterflur-Büssing Motor
Schließlich ist beim Bausatz nur die Stoßstange nach 1979 mit der geschäumten Kunststoffoberfläche enthalten. Diese ist gegenüber der früheren Stahlstoßstange um rund 1,7mm zu hoch.
Diese habe ich geschmäler, die Auftrittlöcher geschlossen, den vorstehenden Wulst des Mittelteils entfernt und die Scheinwerfer mit einem Lampenspiegel versehen. Natürlich auch die passenden Scheinwerfergläser dafür angefertigt.
Die Infos und Maße für diese Teile habe ich mir im vergangenen Jahr in Wörnitz von diesem Fahrzeug (und anderen) geholt.
Näheres über die Teile kann ich erst bekanntgeben, wenn ich die Abgüsse dafür in Händen halte. Der Kühlergrill ist jeweils zu 8/10 durchgefräßt und kann leicht von hinten durch abschleifen der dünnen Rückwand geöffnet werden. Dies hatte ausschließlich Stabilitätsgründe. Auch über die Preise der Teile kann ich hier noch keine Auskünfte geben. Darüber werde ich interesssierte Modellbauer zu gegebener Zeit informieren. Bis Bald Gruß Helmut
Hallo Haddi Diesen Schriftzug habe ich aus "Plaststruct" Buchstaben in der Größe 2mm aufgeklebt. Diese kann man dann am Resinteil noch etwas flachschleifen -oder feilen, dann sehen sie dem Original am ähnlichsten. In dieser "Größenordnung" ist eine Eigenherstellung fast nicht mehr möglich. Ich würde mir diese Buchstaben noch kleiner wünschen für Typenschilder an Türen beispielsweise, doch die kleinste Größe sind diese 2mm. Gibt es bei "modell4You" und sind nicht gerade billig, aber ohne wirkliche Alternative! Hier der Link: http://www.modell4you.at/buchstaben-zahl...tml?language=de Ein schönes Wochenende wünscht Dir Helmut
Hallo Helmut, ha, da hast Du mir einen großen Schritt voraus. Der steht auf meiner ToDoListe auch ganz weit oben. Was ich bei Dir so sehe finde ich richtig gut. Bin auch schon lange auf der Suche nach Plänen und Zeichnungen dieses Fahrzeugs, leider vergeblich. Interessant zuzusehen. Ich bleibe auf alle Fälle dran
Helmut, du brauchst keine zwei Urmodelle bauen, wenn du es mit der nötigen Sorgfalt direkt richtig machst. Aber das bringst du schon hin. Gefällt mir schon sehr gut, und ich hätte auch schon ein passendes Vorbild. Ich meine, das Bild wäre von einem Prospekt-Titel. Ein 30.256 DHAK
Gruß Oliver
Gute Vorsätze für dieses Jahr hab ich keine. Die vom letzten Jahr sind noch unangetastet
Hallo Modellbauer Heute möchte ich Euch wieder mit ein paar Bilder die weiteren Baufortschritte an meinem MAN- Hauber zeigen. Zunächst habe ich ein paar Stellen an Kabine weiter bearbeitet, abgeändert und schließlich angespachtelt. Anschließend erstmals grob verschliffen.
Nun kann man schon besser die sehr "barocken" Formen der Kabine erkennen, welche noch viel Feinarbeit benötigen, jedoch schon einen Eindruck ihres späteren Erscheinungsbildes abgeben.
Wie Ihr sehen könnt, habe ich die Kotflügel im Haubenbereich an der Haube verklebt, während diese im Fahrerhausbereich an der Bodengruppe befestigt werden, die ich nun herzustellen begann. Sie wird danach von unten ins Fahrerhaus eingeschoben,
Zunächst die Bodengruppe mit dem Armaturenbereich, Pedalerie und der Lenksäule. Die Hintergrundbilder habe ich selbst an einem Vorbildfahrzeug vor 2 Jahren gemacht.
Dazu habe ich den Batteriekasten unter der Beifahrer-Sitzbank und an der Rückwand den Hebel für das Handbremsventil gebaut.
Schließlich wurde noch der Bremshey-Fahrersitz nachgebaut, der Schaltstock mit dem Kippschalter für die große und kleine Getriebeübersetzung sowie die Beifahrersitzbank über dem Batteriekasten.
Im Mittelteil des Armaturenbrettes fanden dann die Kippschalter für die Sperren, Nebenantrieb und anderen Funktionen ihren Platz, wie auch der Aschenbecher und Kontrollampen.
Schließlich kann man die Bodengruppe dann auch ins Fahrerhaus einschieben und von hier sehen, wie alles darin seinen Platz findet..........
Auch der Abschluß mit der Frontscheibenpartie passt zusammen........
somit können als nächtes die Arbeiten am Rahmenbau und das Abtrennen der Haube beginnen. Auch an der Kabine sind noch sehr viele Details herzustellen und zu verfeinern.
Darüber werde ich auch wieder zu gegebener Zeit berichten. Bis Bald Gruß Helmut
Hm, es gibt vom MAN- Hauber anscheinend ein Modell. Die Farbe des Resins ließ mich an die Abgüsse der Modelle von Klaus Krohn, die Martin Siebert produziert hat, denken. Also bei Martin auf der HP nachgeschaut, aber da ist nichts! (nur der bekannte Benz-Hauber und der Magirus-Hauber) Hier haben wir also ein kleines Rätsel. Wer weiß Genaueres???
Was mich aber an dem Abguss stört (auch wenn ich noch nicht weiß, was er für sonstige Qualitäten hat), sind seine zahlreichen Lufteinschlüsse. Wenn Du mal wieder Zeit für Deinen Hauber haben solltest, hätte ich da einen Wunsch, dass Du dem Abgiesser da entgegen kommst, in dem du nicht zu viele Details wie Kühlergrill und Lüftungsschlitze mit an die Karosse anbaust.