heute stelle ich Euch etwas eher Ungewöhnliches vor. Betrifft a) das Vorbild und b) den Maßstab.
Zu a) Hinter dem kryptischen Titel „German Heavy (auch noch falsch geschrieben) Truck with Einheitsfahrerhaus L-4500 verbirgt sich nichts anderes als ein Mercedes L-4500 mit dem besagten Einheits –FH aus Sperrholz und Pressspanplatten, wie die deutschen Laster ab 1944 sie aus Materialmangel hatten. Und diese abgespeckten Laster wurden mangels Material auch nach dem Krieg so weiter gebaut, was das Original natürlich für die Fans von altem Eisen interessant macht.
Zu b) da das Modell vom russischen Hersteller Zvezda stammt, der vorzugsweise Militärfahrzeuge produziert, ist der Maßstab halt auch der Standard-Mil.-Maßstab. Aber für mich ist das Modell eine hervorragende Grundlage, um ein Modell in 1:24 hoch zuskalieren.
Das Modell stammt aus der L4500-Serie von Zvezda (aber auch teilweise Revell) in der bereits der Standard-L4500 mit Stahlblech-FH und das Maultier (LKW mit Kettenfahrwerk für Russland) erschienen sind. Der Bausatz besteht aus 7 gratfreien beigefarbenen Gußästen und einem transparentem Gußast, die einiges an Alternativteilen parat haben. So sind neben dem Einheits-FH auch das Standard MB-FH, sowie zwei Pritschenaufsätze in unterschiedlichen Höhen dabei. Einzig die Allrad-VA ist nicht auch noch mit in den Bausatz gewandert. Es fehlt nur die Verglasung für das Stahlblech-FH, was aber ja auch nicht Thema des Bausatzes ist. Die Freunde des 35er-Maßstabs wird es freuen, dass da einiges in die Ersatzteilkiste wandert. Ein gravierender Fehler ist den Machern jedoch unterlaufen. Mit der Einführung des Einheits-FH wurde natürlich auch der Kühlergrill entfeinert und der Mercedesstern entfiel. Und genau der ziert den Grill. Somit ist es genau genommen gar nicht möglich, ein korrektes Modell zu bauen. Runterschleifen geht nicht, weil dabei die Oberflächenstruktur des Grills stirbt. Dafür weisen die Reifen eine bis dahin unbekannte Teilung auf, die der Originaltreue umso zuträglicher ist. Denn die Reifen sind in mehreren Schichten gespritzt, die aufeinander geschichtet werden. Super Idee und ein sehr realistisches Profil. Wobei Reifen dieser Jahre ein – sagen wir mal – Abweichen von der Norm als tagtägliche Realität ans Licht brachten, speziell wenn man ein Nachkriegsfahrzeug bauen will. Denn 1945 musste der Kunde die Reifen mitbringen!!! Wenn jetzt einer von Euch mir nur noch verrät, wie ich die Reifen auf 1:24 bekomme, steht einem MB L4500 der Baujahre 44-45 nichts mehr im Wege. Denn das Modell ist wie oben schon erwähnt, eine hervorragende Grundlage, es im größeren Maßstab nachzubauen. Dann noch mit einer Holzgasanlage (Vorbild schnappt man sich auch in 1:35 , diesmal von Italeri) ausgerüstet und man hat etwas extrem Ausgefallenes im Schrank stehen.
Auf deinen Bildern sehe ich aber nur die Reifenflanken. Kommen dann noch profilierte Zwischenringe dazwischen?
Wenn man den Mercedesstern nicht will, wird man wohl oder Übel den Kühlergrill mittels feinmaschigem Gitter neu aufbauen müssen. Oder man läßt es so und spendiert dem Oldie ein H-Kennzeichen Da ist dann wieder alles erlaubt
Hast du auch die andere Version mit Stahlfahrerhaus? Die würde mir dann eher zusagen.
Gruß Oliver
Gute Vorsätze für dieses Jahr hab ich keine. Die vom letzten Jahr sind noch unangetastet
das Stahlfahrerhaus gibt es auch als Modell von RV. (ist aber mit Zvezda identisch) Ja das mit den Reifen sieht Du richtig. Das sind pofilierte Scheiben. Rapid Prototyping? Jetzt sind wir aber schon im 21.Jhd. angekommen. Obwohl ich das Verfahren kenne (oller Ing. grins) und auch kürzlich im MF über die Kosten gelesen habe, habe ich ehrlich gesagt, daran noch nicht gedacht. Aber warum eigentlich nicht?
Da hast du dir ja ein seltenes Vorbild ausgesucht, der L4500 mit Einheitsfahrerhaus wurde ab August 1945 bis 1948 gebaut, danach wurde er zum L5000 mit Stahlfahrerhaus aufgewertet. Hier mal eines der wenigen erhaltenen Exemplaren:
Das Rapid-Prototyping ist mittlerweile eine echte Alternative zum herkömmlichen Scratchbau und für einzelne Teile nicht mal soooo teuer. Ich beschäftige mich auch mit so einem Projekt und werde zu gegebener Zeit darüber berichten...