da die Frage nach der Entstehung des Diorama´s aufkam, möchte ich euch das hier kurz erläutern.
Mein Gedanke war es, für den MAN Kipperzug eine Einfahrt zu einer privaten Baustelle entstehen zu lassen, wie es so in der bei mir selbst auch der Fall war. Die Firma Kaiser Transporte hat mittlerweile schon die eine oder andere Fuhre diverser Schüttgüter bei mir abgekippt, wodurch der Gedanke nach dem Bau des LKWs immer mehr zu dem Diorama reifte....
Beginnen wir mit der Grundplatte. Das ist ein regalboden vom besagten schwedischen Möbelhaus... Hier habe ich die Oberfläche zum Großteil herausgetrennt, da es quasi ein ausgebaggerte Einfahrt zum späteren Haus hin darstellen soll.
Die beiden Holzversteifungen im inneren wurden ebenso herausgetrennt.
Anschließend wurde das ganze mittels Pappe und Weißleim neu aufgebaut. Nachdem die Pappe soweit fest war, kam zum besseren Formen noch eine Lage "Landschaftsbau-Papier/Karton" aus dem Modellbahngeschäft darüber... Ebenso vollflächig mit Weißleim aufgebracht... für den erhöht liegenden Gehweg wurden Leisten untergebaut und "Betonborde" gesetzt. Die Borde sind ebenso nur ein Holzleiste, welche alle 42mm (1/1 = 1m) eine Fuge reigefeilt bekamen.
Nachdem auch das soweit durchgetrocknet war, ging es bereits an die ersten Schichten Streumaterial... Erneut wurden die jeweiligen flachen separat und vollflächig mit Weißleim bestrichen. Die Erde entstand dann aus Kaffee-Pulver… Im Hobbyzimmer richt es aktuell wie in einer Kaffee-Rösterei.... Bei der Grünfläche kam Streumaterial aus dem Modellbahngeschäft zur Anwendung. Der gepflasterte Gehweg ist ebenso ein vorlegefertiger Modellbahn-Untergrund.
Tja und dann musste hier etwas Lebendigkeit reingebracht werden… Bei eBay bin ich zufällig über 1/24er Resin-Gullideckel und Granitpflastersteine gestoßen, welche ich kurzerhand bestellt habe. Die beiden Schächte wurden bereits beim erschließen des Grundstücks auf die finale Höhe eingebaut. Der Schacht ist aus einem Stück Kabelschutzschlauch (Gänsegurgel) entstanden.
Die beiden Europaletten wurden aus 1x5mm holzstreifen und kleinen Klötzern hergestellt….
Alles mal grob positioniert und ein paar Grasbüschel (ebenfalls Modellbahn-Zubehör) und 3 Sträucher wurde auch bereits ergänzt…,
Nun gab es die beiden Paletten natürlich nicht ohne Grund. Hierfür habe ich 60 Betonborde hergestellt, welche mit Hilfe von dünnen Isolierbandstreifen auf den Paletten fixiert wurden.
Letztendlich wurde alles final aufgeklebt…. Der kleine LKW kam noch mit der Ladung Granitpflaster vorbei, da es wie gesagt gerade zu einem guten Preis zu bekommen war. Liegt für den Kipper natürlich nicht all zu schön da an der Einfahrt…. Aber es nützt ja alles nichts. was muss, das muss!
Da ja bereist die Erde ausgebaggert wurde, ist der Gehweg und die Straße natürlich schon ordentlich verschmutzt worden…. Für das bessere befahren des neuen Grundstücks wurden temporär ein paar Balken vor den Straßenbord gelegt. (Danke Jurij, für den Tipp)
Ja und natürlich hinterlässt der 40 Tonner auch ordentliche Spuren auf dem Erdboden. Hierfür habe das Modell drauf gestellt und auf der Platte angezeichnet, wo sich welcher Reifen abgedrückt haben müsste….. anschließend wurden diese Markierungen mit Leim bestrichen und erneut Kaffeepulver zum Einsatz gebracht. Abschließend kamen nochmal einige Gras- bzw. Unkrautbüschel und stellenweise etwas Pigmente und washing zum Einsatz.
Mehr gibt’s zur Platte an sich auch schon nicht mehr zu berichten.
Damit kommen wir kurz nochmal zum Ladegut.
Hier wollte ich gern eine Fuhre 0/32er Mineralgemisch darstellen, was als nächstes für den Pflaster-Unterbau eingebracht werden soll.
Als Grundkörper diente mir hier ein Stk. Styropor, welches ebenso mit Leim bestrichen und diesem Papier/Karton Zeug verkleidet wurde…. Nach dem durchtrocknen erfolgte auch hier ein weiteres einpinseln mit Leim und dem betreuen…. Das Mineralgemisch hat ja im Original Korngrößen von 0 bis 32mm…. Daher kamen hier dreierlei Streumaterialien zum Einsatz. Zuerst vereinzelt die groben, dann etwas mehr von der mittleren Größe und zum Schluss vollflächig das feine Material…. Den Vorgang musste ich nach dem abklopfen stellenweise nochmal wiederholen. Insgesamt hat es aber gut funktioniert und das Ergebnis ist denke ich soweit erstmal überzeugend…
Soweit mal zu der kurz-Exkursion in dieses Gebiet… Ich hoffe, ihr hattet Spaß und für den Einen oder Anderen war etwas es interessantes dabei!
Galerie-Bilder folgen in beiden Varianten (gekippt / und vollbeladen) demnächst bei passendem Wetter in freier Wildbahn.
das nenne ich eine tolle Erklärung, wie so ein Diorama entsteht . Ich glaube nicht, dass sich das schwedische Möbelhaus vorstellen kann, zu was was ihre Produkte brauchbar sind .
Die Kanaldeckel erinnern mich an die von einem Modellbauer, der die von etlichen Jahren Jahren mal im kleinen Kreis angeboten hat. Aber sie sehen sehr gut aus.
Und wie man sieht, ist die Idee und deren Umsetzung sehr gelungen . Ich musste mir die Bilder mehrmals ansehen, um zu verstehen, wie das Ganze umgesetzt wurde.
vielen Dank für die sehr detaillierte Beschreibung der Entstehung Deines Dioramas. Ich kannte ja schon die Bilder vom Telefon her, aber dieser "Baubericht" ist vorbildlich. Sehr gut gemacht! Die Idee, wie Du das Schüttgut gewichtsoptimiert hergestellt hast, ist ein toller Einfall. Hast Du da ein Copyright drauf? Über die Idee mit dem Kaffee hatten wir ja schon gesprochen. Auch das ist genial.
Den bringst Du Im Oktober doch sicherlich mit, oder?
Ein wunderbares Diorama. Das Ladegut ist perfekt erstellt und hat auch kein Gewicht. Der Holzbalken vor der Straße ist gut gelöst. Finde die Baustelle sehr gelungen.