Ich habe mich gestern auf den 400 km langen Weg nach Oschersleben durch permanente wolkenbruchartige Regenfälle zum Büssing Treffen gemacht. Nachdem das Treffen vor zwei Jahren bei der Erstveranstaltung so ein Erfolg war mit deutlich über 100 Teilnehmerfahrzeugen und durchweg positiver Resonanz war ich dann doch etwas überrascht, was ich dort vorgefunden habe. Nach meiner Zählung bin ich auf 63 Fahrzeuge gekommen, rund 20 davon noch Markenfremd. Also, langen Weg auf mich genommen, wenig Fahrzeuge vorgefunden, miserables Wetter, irgendwie war ich nicht begeistert. Ein paar Fotos habe ich doch noch gemacht.
schöne Bilder! Aber ich wäre deshalb bei den Spritpreisen keine 800 km gefahren! (Ich darf ja annehmen, Du bist auch wieder zurückgefahren....) Eine Frage hätte ich zu der markanten Schlittschuhläuferin, die viele Oldies am Kühler haben: Als Kind kann ich mich noch gut daran erinnern, daß viele LKWs diese Dame dran hatten. Aber wo kommt sie her? Beim Bibendum ist das ja klar. (Ich habe mich nie intensiv mit der Oldieszene beschäftigt.)
Ja, zurückgefahren bin ich auch. Es gab übrigens gleichzeitig auf der Rennstrecke noch Seitenwagenrennen. Diese Pinup Girls gab es in den Fünfzigern von vielen Herstellern, Blaupunkt, Veedol, Continental, Dunlop etc.. Ich hatte mal irgendwo eine Webseite, da waren die alle mit recht guten Bildern aufgeführt, ich finde die aber nicht mehr. In der Praxis waren diese Damen allerdings nicht so weit verbreitet, wie uns die heutige Oldtimerszene weiß machen will. Da war dieses Schild schon viel häufiger anzutreffen:
Auch das Bibendum war im Gegensatz zu den Damen sehr weit verbreitet, später auch der allseits beliebte Brummi.
Das war ziemlich sicher mal ein 4x4. Der Rest ist unsicher. Da wurde wild spekuliert. Das sieht so aus, als hätte man dort Federpakete vom 12000 verarbeitet und dann andere Achsen dran gebaut. Die letzte war auch nicht angetrieben. Und ob die jemals angetrieben war, wer weiß das schon. Es gab zwar einen zweiten Ausgang, ich wüsste aber nicht, wo die die Kardanwelle hätten herlegen können. Und einen Durchtrieb von der ersten Achse gab es nicht. Ein ziemliche Bastelarbeit.
Hallo Martin Über diesen Büssing gab es mal einen Bericht im HIK (Historischer Krafrverkehr). Ich werde ihn mal hersuchen und dann nachsehen, was es mit diesem absoluten Unikat auf sich hat. Du hast in jedem Falle Recht damit, daß es sich dabei um einen 4x4 Allrad handelt, dem die dritte Achse nur angebaut wurde, welche nicht angetrieben ist. Ich mache mich auf die Suche nach dem HIK-Bericht um dort mehr darüber zu erfahren. Zum Treffen: Eigentlich sind schon recht interessante Büssing Variationen dabei, teils aber widerlichst verunstaltet.... Auf die Ostzonen Produkte könnte man dabei getrost verzichten........ Das immer wieder alte Thema, daß jeder mit seinen Oldies macht, was ihm gefällt und dabei der originale Charakter schmerzlich auf der Strecke bleibt. Zum Glück gibt es erfreuliche Ausnahmen! Vielen Dank für die Bilderserie!!!!!! Grüße von Helmut
So schlimm fand ich die Entgleisungen diesmal gar nicht. Die großen der Szene war ja nicht da. Viele Fahrzeuge waren sogar in einem gepflegten nicht restaurierten Zustand. Ein paar hat man immer dabei die Ihre Fahrzeuge zu Kirmeskarren verunstalten. Wobei ich nicht mal was gegen Zubehör habe, soweit das zeitgenössisch ist und sparsam eingesetzt wird. Gelbe Nebelscheinwerfer oder das Bibendum auf dem Dach, war durchaus üblich. Chromleisten aus dem Baumarkt, Dreifarblackierung an den Felgen und ein 50er Jahre West-Veedol Pin-Up an einem 70er Jahre Laster oder an einem Zonenlaster, das geht gar nicht. Was mich aber so richtig ärgert, ist das zerschnibbeln der mittlerweile richtig selten gewordenen Pullmann-Möbelwagen um da Fenster reinzumachen. Da bekomme ich manchmal das Wort Enteignung nicht aus dem Kopf. Das man auf einem Treffen in der Zone auf ein paar Ostlaster trifft, damit muss man rechnen. Und zumindest die Skoda finde ich richtig schick.
Die nichtangetriebene dritte Achse am Büssing ist so ungewöhnlich aber nicht. Auch Scania hat sowas eine Zeitlang angeboten. Die älteren It.- Bausätze haben ebenfalls diese Achskonfiguration. Vielleicht ist es für den Büssing ungewöhnlich; aber allgemein gesehen eher nicht. International Harvester und Diamond Rio haben das in den 60ern ebenfalls mal gebaut. Es geht dabei ja nicht um mehr Traktion, sondern einfach um mehr Zuladung. Was ich nicht verstehe, ist eure Aufregung um die "individuelle Gestaltung" der Oldies. Immer nur "wie aus der Frabrik und 100% Serie" ist doch langweilig. Moderne LKWs werden ja auch oft entsprechend dekoriert und umgebaut. Und wenn jemand einen Möbellaster zum WoMo umbaut, warum denn nicht?! Die "Originale" gibts ja zur Genüge in Museen zu besichtigen. Wir haben vor etwa 15 Jahren mal mit dem Freundeskreis einen alten Küchen- LKW von der Bundeswehr zum WoMO umgebaut. So nach dem Motto: "Ein bischen flex , ein bischen hex - fertig war der Wohnkomplex." Leider wurde das Teil dann nach fünf Jahren von einem Bekannten geschrottet! Aber immerhin: Der MAN- Hauber hat uns bis ans Nordkap gebracht Hatten wir der ollen Mühle gar nicht zugetraut!